Cashkurs
im Sinkflug ist, können die Inhaber der Wandelanleihe einfach abwarten, weil bei Fälligkeit der Nennwert und während der Laufzeit wenigstens die vereinbarten Zinsen gezahlt werden. Im Vergleich zur Aktienanlage eine beruhigende Sache.
Bei stark steigenden Kursen können Inhaber von Wandelanleihen von ihrem Umtauschrecht Gebrauch machen und profitieren somit wie Aktionäre von der Kurssteigerung.
Merke: Wenn die Aktienkurse fallen, verlieren Sie mit der Wandelanleihe weniger Geld und bekommen sogar noch Zinsen. Wenn die Aktienkurse eine positive Entwicklung verzeichnen, dann steigt die Wandelanleihe (fast) genauso im Wert wie der Aktienkurs, da man sie ja jederzeit umtauschen kann. Eine Wandelanleihe ist sozusagen eine Aktienanlage mit Fallschirm. Zugegeben, ich habe etwas vereinfacht, doch das Grundprinzip dürfte Ihnen klargeworden sein.
Hier noch ein paar Feinheiten:
Bei nur leichten Aktienkurssteigerungen geht die Anleihe nur langsam mit. Je größer die Aktienkurssteigerungen, desto eher nimmt auch die Wandelanleihe diese Kurssteigerungen nahezu voll mit.
In extremen Marktsituationen kann es auch bei Wandelanleihen zu irrationalen Kursabschlägen kommen, die aber meist innerhalb weniger Monate wieder ausgeglichen werden. Eine solche Situation bot sich im großen Totalausverkauf der Kapitalmärkte Ende 2008. Das war für Wandelanleihekäufer ein Eldorado, man konnte zu Ausverkaufspreisen einkaufen.
Wenn das Unternehmen den »Lehman« macht, ist die Kohle genauso weg, als hätten Sie Aktien oder »normale« Anleihen erworben. Achten Sie also auch hier immer auf die Kreditwürdigkeit.
Achtung! Es gibt auch »Zwangswandelanleihen«, bei denen Sie am Ende der Laufzeit auf jeden Fall statt Bargeld Aktien des Unternehmens bekommen. Das kann unter Umständen ein teurer Spaß werden. Hier lieber Finger weg!
Wie bei den meisten Produkten gibt es auch Fonds, die in solche Wandelanleihen investieren. Das kann durchaus Sinn machen, wenn man zur Sicherheit eine vernünftige Streuung haben möchte und sich nicht allzu intensiv mit den Details auseinandersetzen will. Was das für Sie konkret in diesen heißen Zeiten bedeutet? Wenn Sie überhaupt überlegen, Anleihen zur Risikostreuung zu erwerben, dann denken Sie mal über einen Fonds mit Wandlern nach.
Genussscheine
Kann man kennen, muss man aber nicht haben.
Ein bisschen Aktie, ein bisschen Anleihe: Der Genussschein verbindet Elemente beider Anlageformen. Von der Anleihe kennen Sie bereits die feste Verzinsung und die Rückzahlung des Nennwertes zum Ende der Laufzeit. Allerdings ist die Verzinsung beim Genussschein nicht garantiert, sondern wird zumeist nur gezahlt, wenn der Jahresgewinn für die Zinsausschüttung ausreicht. Fährt das Unternehmen Verluste ein, kann auch die Ausschüttung vorübergehend eingestellt werden. Dies wird jedoch nicht bei allen Herausgebern einheitlich gehandhabt, denn der Gesetzgeber ermöglicht den Emittenten bei der Gestaltung große Freiräume. So gibt es Genussscheine mit garantierter Mindestverzinsung, auf die je nach Gewinnsituation ein Zuschlag gezahlt wird. Manche Unternehmen geben auch aktienähnliche Genussscheine heraus, bei der die Ausschüttung an die Dividende für die Aktionäre gekoppelt ist.
Ein zusätzlicher Risikofaktor ist die sogenannte »Nachrangigkeit«: Kommt das Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten, sind die Ansprüche der Genussscheininhaber zwischen denen der Kreditgeber und der Aktionäre angesiedelt. Damit erhalten Genussscheininhaber im Fall einer Pleite erst dann Geld, wenn Banken, Lieferanten und Anleihenbesitzer zu 100 Prozent ausgezahlt wurden – dass dann noch etwas übrig ist vom Kuchen, dürfte zumeist eine rein illusorische Vorstellung bleiben. Wie immer: Ein erhöhtes Risiko steht einer höhreren Renditemöglichkeit gegenüber: Das bei Genussscheinen erhöhte Risiko führt dazu, dass sie Ihnen eine höhere Rendite bieten als klassische Anleihen. Wie hoch der Renditeaufschlag ausfällt, hängt von der Bonität des herausgebenden Unternehmens ab. Damit eignet sich diese Anlageform für risikobewusste Anleger, die ein Renditeplus im Vergleich zu Anleihen und Bankguthaben schätzen.
Informationsquellen:
Wem kann man trauen, wem nicht?
Hier kommen wir zu einem ausgesprochen heiklen Thema. Wem trauen Sie überhaupt, wenn es um Wirtschaftsinformationen geht?
Die Politik
Ich glaube, über die »offiziellen Stellen« der Politik müssen wir an dieser Stelle nicht weiter sprechen. Dass die Politiker
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