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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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die Leute in den Canyons schon lange tot wären, und nur noch wir in den Steindörfern zwischen der Gesellschaft und dem Rest der Welt stünden.«
    Sie ist eine gute Vermittlerin. Ihre Stimme klingt warmherzig, aber kräftig, und beim Reden mustert sie uns aufmerksam. Sie wäre eine gute Ärztin. »Wozu haben Sie diese drei hergebracht?«, fragt sie den Steuermann. Sie spricht mit ihm wie mit jemandem auf Augenhöhe und nicht wie mit einem Anführer.
    »Ich bin eine wandelnde Leiche und kann euch nichts mehr nützen«, sagt Ky. »Ich bin mit dem mutierten Virus infiziert. Ich bin nur noch nicht versunken.«
    Leyna sagt mit hochgezogenen Augenbrauen zum Piloten: »Er ist der Erste, den wir im Anfangsstadium der Erkrankung sehen. Die anderen, die Sie gebracht haben, waren alle schon versunken.«
    »Ky ist Pilot«, erklärt Cassia. Ich merke, dass es ihr nicht gefällt, wie Leyna über Ky redet. »Einer der Besten.«
    Leyna nickt, beobachtet Ky aber noch immer mit klugem Blick.
    »Xander ist Medic«, fährt Cassia fort, »und ich kann sortieren.«
    »Ein Medic und eine Sortiererin«, sagt Leyna. »Sehr praktisch.«
    »Ich bin schon länger kein Medic mehr«, korrigiere ich. »Ich habe als Arzt in der Verwaltung des medizinischen Zentrums gearbeitet, aber in den letzten Monaten viele Patienten gesehen und geholfen, sie zu pflegen.«
    »Das ist sehr nützlich«, sagt Leyna. »Wir hören immer gerne aus erster Hand, wie die Erkrankung verläuft und wie sich das Virus in den Städten und Vororten ausbreitet.«
    »Ich komme so bald wie möglich wieder«, verspricht der Steuermann. »Gibt es irgendetwas Neues?«
    »Nein«, sagt Leyna, »aber beim nächsten Mal bestimmt.« Dann deutet sie auf die Bahren und sagt, an Ky gewandt: »Wir können dich wenn nötig tragen.«
    »Nein, danke«, lehnt Ky ab. »Ich bleibe so lange auf den Beinen, bis ich umkippe.«

    »Du hast großes Vertrauen in den Steuermann«, sage ich zu Leyna, als wir den Weg zum Dorf hinaufgehen. Cassia und Ky gehen uns voraus, stetig, aber langsam. Leyna und ich behalten sie im Auge, und auch andere in der Gruppe beobachten Ky. Alle warten auf den Moment, in dem die Schwäche ihn übermannt.
    »Der Steuermann ist zwar nicht unser Anführer«, erklärt Leyna, »aber wir vertrauen ihm so weit, dass wir mit ihm zusammenarbeiten. Ihm geht es genauso mit uns.«
    »Und ihr seid wirklich immun?«, frage ich. »Auch gegen den Mutanten?«
    »Ja«, antwortet sie. »Obwohl wir keine Male haben. Der Steuermann hat davon erzählt, dass einige von euch eins haben.«
    Ich nicke und sage: »Ich frage mich, warum es diese Unterschiede gibt.« Trotz der Gefahr, die von der Seuche ausgeht, faszinieren mich das Virus und sein Mutant.
    »Das wissen wir auch nicht genau«, sagt Leyna. »Der Experte in unserem Dorf hat uns erklärt, dass Viren und die Reaktion des Immunsystems auf sie unglaublich komplex sind. Er weiß nur so viel: Unser Immunsystem ist von Natur aus stark genug, um das Virus abzuwehren. Wir werden gar nicht erst infiziert, daher haben wir auch kein Mal.«
    »Dann solltet ihr wohl lieber weder eure Ernährung noch eure sonstigen Lebensumstände umstellen, bevor ihr wisst, was genau euch immun macht«, bemerke ich. »Sonst könntet ihr womöglich doch erkranken.«
    Sie nickt.
    Ich sage: »Ganz schön mutig, sich freiwillig der mutierten Form des Virus auszusetzen.«
    »Ja, die Entscheidung ist uns auch nicht leichtgefallen.«
    »Wie viele Leute leben in eurem Dorf?«, frage ich.
    »Mehr, als du vielleicht glaubst«, antwortet Leyna. »Die Steine sind ins Rollen geraten.«
    Was meint sie damit?
    »Als die Gesellschaft begonnen hat, Aberrationen und Anomalien in die Lockvogel-Lager zu deportieren«, erklärt Leyna, »flohen mehr und mehr von ihnen hinaus in die Steindörfer. Hast du von diesen Siedlungen gehört?«
    »Ja«, sage ich und denke daran, was Lei mir erzählt hat.
    »Inzwischen sind wir alle in ein Dorf gezogen, das letzte«, fährt Leyna fort. »Es heißt Endstein. Wir konzentrieren unsere Kräfte darauf, auf der Basis unserer Immunität ein Heilmittel gegen die Seuche zu finden.«
    »Aber warum?«, frage ich. »Was haben wir aus den Inneren Provinzen jemals für euch getan?«
    Leyna lacht. »Nicht viel«, gibt sie zu. »Aber der Steuermann hat uns eine Belohnung versprochen, wenn es uns gelingt.«
    »Welche denn?«
    »Wenn wir ein Heilmittel finden«, sagt Leyna, »wird er uns mit seinen Luftschiffen nach Anderland bringen. Das wünschen wir uns am

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