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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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allermeisten, und sein größter Wunsch ist das Heilmittel, daher ist es ein faires Geschäft. Und sollte sich herausstellen, dass wir durch den Ortswechsel für die Krankheit anfällig werden, möchten wir natürlich auch gerne Aussicht auf Heilung haben und Heilmittel mitnehmen.«
    »Anderland existiert also wirklich«, sage ich.
    »Natürlich!«
    »Wenn ihr abwarten würdet, bis die Bevölkerung in den Provinzen durch die Seuche praktisch ausgerottet ist, könntet ihr die Schiffe des Steuermannes einfach übernehmen«, sage ich. »Oder euch in den verlassenen Städten und Häusern ansiedeln.«
    Zum ersten Mal lüftet sie ihre charmante Maske ein wenig, so dass die Verachtung durchschimmert. »Ihr seid wie Ratten«, sagt sie, ihre Stimme nach wie vor sanft. »Selbst wenn die meisten von euch stürben, seid ihr immer noch zu viele, um euch zu besiegen. Nein, uns ist es lieber, alles zurückzulassen und an einem von euch unberührten Ort ganz von vorn anzufangen.«
    »Warum erzählst du mir das alles?«, frage ich. Wir haben uns eben erst kennengelernt, also dürfte sie mir eigentlich noch nicht trauen.
    »Ich finde es wichtig, euch klarzumachen, wie viel wir zu verlieren haben«, erwidert sie.
    Ich nicke. Das verstehe ich. Wo so viel auf dem Spiel steht, kann und wird sie nichts tolerieren, was ihr Ziel gefährden könnte. Wir müssen hier vorsichtig auftreten. Ich sage: »Wir wollen dasselbe wie ihr. Ein Heilmittel finden.«
    »Gut«, sagt Leyna. Sie senkt die Stimme und fährt mit einem Blick auf Ky fort: »Was meinst du, wann wird er versinken?«
    Ky geht ein wenig schneller. »Es kann nicht mehr lange dauern«, antworte ich. Nicht mal Ky kann dem Virus davonlaufen. Cassia ist wie elektrisiert und euphorisch, einfach, weil er in ihrer Nähe ist, obwohl sie befürchtet, dass er krank sein könnte. Wäre es mir wert, am Virus zu erkranken, wenn ich dafür sie haben könnte? , frage ich mich. Würde ich mit ihm tauschen wollen?

Kapitel 25
Cassia

    Als es geschieht, beschleunigt und verlangsamt sich das Leben gleichermaßen.
    Wir gehen den schmalen Weg entlang, als Ky plötzlich auf die Knie sinkt.
    Ich kauere mich neben ihn und lege meine Hände auf seine Schultern.
    Seine flackernden Augen heften sich auf mich. »Geh weiter!«, bittet er mich. »Ich möchte nicht, dass du es miterlebst.«
    Aber ich wende den Blick nicht ab. Ich bleibe bei ihm und helfe ihm sanft, sich ins Frühlingsgras zu legen. Mit den Händen schütze ich seinen Kopf. Sein Haar ist weich und warm; das Gras ist frisch und kühl.
    »Indie hat mich geküsst«, bringt Ky mit ängstlichem Blick hervor.
    Ich sollte schockiert sein, aber für mich spielt es keine Rolle. Wichtig sind jetzt nur seine Augen, die mich ansehen, meine Hände, die ihn und die Erde berühren. Fast hätte ich es ausgesprochen, aber rechtzeitig erkenne ich, dass es für ihn durchaus eine Rolle spielt, sonst hätte er es mir nicht gestanden. Also sage ich: »Das ist unwichtig.«
    Ky seufzt auf vor Erleichterung und Erschöpfung und flüstert: »Es ist wie damals in den Canyons.«
    »Genau«, sage ich. »Und das hier schaffen wir jetzt auch noch.«
    Xander kniet sich neben uns. Wir sehen uns an, Xander und ich, Ky und ich. Können wir einander vertrauen? Können wir einander beschützen?
    Am Wegesrand blühen Wildblumen, rosa, blau und rot. Der Wind fährt durch das Gras zu unseren Füßen und erfüllt die Luft mit einem sauberen Geruch nach Blüten und Erde.
    Ky folgt meinem Blick. Ich strecke den Arm aus, pflücke eine rote Knospe ab und rolle sie in der Handfläche umher. Weil sie so saftig und intensiv gefärbt ist, erwarte ich, dass auch meine Hand rot wird. Aber die Knospe gibt nichts von ihrer Farbe ab.
    »Einmal hast du mir erzählt«, sage ich zu Ky, zeige ihm die Knospe und drücke sie ihm in die Hand, »Rot sei die Farbe des Anfangs.«
    Er lächelt.
    Die Farbe des Anfangs. Eine Erinnerung blitzt kurz in mir auf und erlischt wieder. Für eine ganz kurze Zeit im Frühling leuchten sowohl die Knospen an den Bäumen als auch die Blumen am Boden rot. Die Luft ist kühl und warm zugleich. Großvater beobachtet mich, die Augen klar und entschlossen.
    Damals, im Frühling. Der Tag im roten Garten, von dem Großvater gesprochen hat, war im Frühling, denn es gab rote Knospen und rote Blumen zugleich, das sagt mir mein Gefühl. Aber worüber haben Großvater und ich geredet?
    Es will mir nicht einfallen. Doch als ich spüre, wie sich Kys Finger um meine schließen, denke ich,

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