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Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Titel: Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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auf seinen Nacken gelegt, mit der anderen in seinen Haaren gespielt und seinen Kopf sanft zu mir heruntergezogen, daß er meine Lippen, die seinen Kuß erwarteten, finden konnte. Nein, es war einfach geschehen – und weder seine noch meine Schuld. Es war das Mondlicht, das sich in seinen Augen widerspiegelte, die Musik in der Luft, das berauschende Gefühl, als sich unsere Lippen trafen.
    Wie etwas Kostbares umfaßte seine Hand meinen Kopf, glitt langsam meinen Rücken hinab, paßte sich meinen Rundungen an, lag schließlich auf meiner Hüfte, hielt dort kurz zögernd inne, bevor sie meine Hinterbacken sanft streichelte, dann für einen Augenblick meine Brüste berührte, um mich dann wieder neu zu entdecken, während seine Lippen meine suchten, um die Leidenschaft in mir zu erwecken.
    Ich stieß ihn zurück.
    »Aufhören!« Ich schlug ihm ins Gesicht. »Nein! Nein!« schrie ich und rannte die Treppe hoch, warf die Tür hinter mir zu und bereute wieder, daß man sie nicht absperren konnte. Dabei wünschte ich mir, daß ich etwas mehr von dem besessen hätte, was für Fanny eine Selbstverständlichkeit gewesen wäre. Im selben Augenblick verachtete ich mich jedoch, weil ich so etwas überhaupt denken konnte. Ich liebte ihn.
    Ich liebte ihn so sehr, daß allein der Gedanke daran, wie ich ihm mit meiner Hand Schmerzen zugefügt hatte, weh tat. Eine Frau, die alles verspricht, aber nichts hält. So oder noch schlimmer hätten die Jungen in Winnerrow mich wohl bezeichnet. Cal, verzeih mir, hätte ich am liebsten herausgeschrien. Ich wollte schon zu ihm in sein Zimmer gehen, aber die Erinnerung an Kittys Worte, die mich ja immer verderbt, schmutzig und verkommen geheißen hatte, hielt mich zurück.
    Wieder zog es mich wie mit magischer Kraft zum Treppengeländer. Ich blickte hinunter. Er war immer noch im Wohnzimmer, stand regungslos da, als klebe er am Boden wie eine Statue und immer noch spielte die gleiche Musik. Ich eilte hinunter mit der romantischen Vorstellung, daß ich mich nun für ihn opfern würde. Als ich neben ihm stand, sprach er kein Wort. Ich legte meine Hand in seine und drückte seine Finger. Er reagierte nicht. »Es tut mir leid, daß ich dich geschlagen habe«, flüsterte ich.
    »Brauchst du nicht. Ich hab’s verdient.«
    »Du klingst so verbittert.«
    »Ich bin ein Narr, daß ich hier so rumstehe und über mein Leben und all die blöden Sachen, die ich gemacht habe, nachdenke und das Blödeste dabei ist, daß ich gedacht habe, du liebst mich. Aber das tust du natürlich nicht. Du willst nur einen Vater haben. Ich glaube, ich könnte Luke genauso hassen wie du, weil er dich im Stich gelassen hat, als du ihn brauchtest; dann suchtest du wahrscheinlich heute nicht mehr so sehr einen Vater.«
    Wieder umarmte ich ihn unwillkürlich. Ich legte den Kopf in den Nacken, schloß die Augen und wartete auf seinen Kuß… Diesmal würde ich nicht davonlaufen. Es war sicher nicht richtig, was ich tat, aber ich schuldete ihm so viel, mehr als ich je zurückzahlen konnte. Ich würde ihn nicht provozieren und dann nein schreien, so wie es Kitty jahrelang gemacht hatte. Ich liebte und brauchte ihn.
    Es wurde mir jedoch auch dann nicht richtig klar, was ich ausgelöst hatte, als er mich in sein Zimmer getragen und auf sein Bett gelegt hatte und mit mir all die erschreckenden und sündhaften Dinge anstellte, aber da war es schon zu spät. Sein Gesicht glänzte vor Verzückung, seine Augen waren glasig. Was er tat, ließ die Bettfedern quietschen. Er liebte mich mit animalischer Kraft, daß ich hin- und hergerüttelt wurde und meine Brüste wippten. Das war es also – dieses rhythmische Stoßen, dieser heiße Schmerz, der kam und ging. Wenn mein Bewußtsein auch wie gelähmt war, so verfügte mein Körper anscheinend über ein angeborenes Wissen und bewegte sich unter seinen Stößen, als hätte ich das in einem anderen Leben schon viele Tausende Male getan. Als es vorüber war und er neben mir lag und mich fest in seinen Armen hielt, war ich wie betäubt von dem, was ich ihm und mir erlaubt hatte. Tränen rollten mir die Wangen herab und benetzten mein Kissen. Kitty hatte wohl mein besseres Ich verbrannt, als sie die Puppe ins Feuer geworfen hatte.
    Sie hatte nur die dunkle Seite jenes Engels zurückgelassen, der in die finsteren Berge gekommen war, um dort zu sterben.
     
     
    Mitten in der Nacht weckte er mich mit kleinen Küssen auf mein Gesicht, meine entblößten Brüste und bat nochmals. Nein, nein, nein, fast

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