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Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Titel: Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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haben sie gründlich untersucht«, warf Cal ein, der ganz in meiner Nähe saß.
    »Ist doch Kitty völlig gleichgültig«, bemerkte Maisie erstaunlich ungerührt. »Brustkrebs liegt in unserer Familie. Haben ‘ne lange Geschichte davon. Mutter hat beide Brüste verloren. Trägt jetzt falsche. Deswegen ist sie auch gegangen. Kann’s nicht leiden, wenn man darüber spricht. Merkt man aber nicht, daß sie falsche hat, oder? Die Mutter unserer Mutter hat eine Brust wegoperiert bekommen und Vaters Mutter auch, dann ist sie gestorben, bevor man ihr die zweite abgenommen hat. Kitty hat schon immer ‘ne Höllenangst davor gehabt, eine Brust zu verlieren, sie ist ja so mächtig stolz auf ihre.« Maisie blickte nachdenklich auf ihre kleinen Brüste. »Im Vergleich zu ihr hab’ ich nicht viel, aber trotzdem würd’ ich nicht gern eine verlieren – wirklich nicht.«
    Das also war es? War die Erklärung wirklich so einfach?
    Etwas, woran weder die Ärzte noch Cal und ich gedacht hatten. Das Geheimnis, das sie gehütet hatte. Der Grund, weshalb sie sich in ihre eigene Welt zurückgezogen hatte – dorthin, wo es keinen Krebs gab.
    Nach zwei Stunden bereits merkte ich, daß sich Cal mir gegenüber anders verhielt, seit er bei den Eltern Kittys war. Irgend etwas lag zwischen uns. Ich wußte nicht genau, was es war, obwohl ich mit dankbarer Erleichterung fühlte, daß er mich anscheinend längst nicht so brauchte wie früher. Vielleicht war es Mitleid, daß er Kitty, wenn er an ihrer Bettkante saß und ihre Hand hielt, so gerührt anblickte. Ich stand an der Türschwelle und beobachtete, wie er Kitty zu trösten versuchte.
    Was zwischen Cal und mir geschehen war, würde mein schmachvolles, schreckliches Geheimnis bleiben.
    Unten auf der Veranda überlegte ich, was ich als nächstes unternehmen sollte – ich dachte an Tom. Sollte ich zunächst ihn besuchen und dann Fanny?
    Logan – wann werde ich dich wiedersehen? Wirst du mich erkennen, wirst du dich freuen, daß ich zurück bin. Oder wirst du dich wieder von mir abwenden, wie das letzte Mal, als du mit deinen Eltern zusammen standest? Er hatte nie ein Wort darüber verloren, vermutlich war er der Meinung, ich hätte es nicht bemerkt.
    In dieser ersten Nacht schliefen Maisie und ich in ihrem Zimmer, und für Cal wurde ein Bett in Kittys Raum aufgestellt. Sehr früh am nächsten Morgen war ich schon auf gestanden und angezogen, während die anderen noch in ihren Betten lagen. Kaum hatte ich einen Fuß auf die Treppe gesetzt, als Cal hinter mir meinen Namen rief: »Heaven, wohin gehst du?«
    »Fanny besuchen«, flüsterte ich und war ängstlich darauf bedacht, ihm nicht in die Augen zu sehen. In Winnerrow schämte ich mich tausendmal mehr, als ich es in Candlewick je getan hatte.
    »Laß mich mit dir gehen, bitte.«
    »Cal«, sagte ich beschwörend, »wenn es dir nichts ausmacht, dann möchte ich lieber alleine gehen. Meine Beziehung zu Fanny war immer schon recht schwierig. Wenn du dabei bist, dann redet sie wahrscheinlich nicht offen. Ich muß aber die Wahrheit wissen und will keine Lügen aufgetischt bekommen.«
    Seine Stimme war rauh. »Wie schnell du dich davonmachst, Heaven, kaum daß du dich in bekannter Umgebung bewegst. Läufst du vor mir weg? Suchst du Entschuldigungen, um mir aus dem Weg zu gehen? Du mußt dich nicht entschuldigen; du bist nicht mein Besitz. Geh du nur, ich werde auf Kitty aufpassen und Pläne machen, wie Kittys Pflege bei ihren Eltern ablaufen soll. Ich werde dich vermissen.«
    Die Trauer in seiner Stimme bedrückte mich, aber es war trotzdem eine Wohltat, das Haus und alles darin hinter mir zu lassen. Mit jedem Schritt fühlte ich mich jünger, fröhlicher.
    Ich würde Fanny sehen.
    Automatisch machten meine Füße einen Umweg, so daß ich an der Stonewall-Apotheke vorbeikam. Mein Puls schlug schneller, als ich mich dem bekannten Gebäude näherte. Ich wollte nur daran vorbeigehen und erwartete eigentlich nicht, Logan zu sehen. Aber es interessierte mich doch, was aus ihm geworden war. Ich spähte durch die großen Glasfenster, das Herz schlug mir bis zum Hals, aber ich entdeckte ihn nicht. Seufzend drehte ich mich um und gewahrte den neugierigen Blick zweier dunkelblauer Augen, die einem gutaussehenden, jungen Mann gehörten, der gerade aus einem Sportwagen ausstieg. Wie angewurzelt blieb ich stehen und starrte auf – Logan Grant Stonewall.
    Meine Güte!
    Er schien ebenfalls verblüfft zu sein. Wir sahen uns lange ungläubig an.
    »Heaven Leigh

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