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Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Titel: Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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schönsten Mädchen und bestaussehenden Jungens hatte ich sonst noch registriert? Miß Deale noch. Und das war so ziemlich alles. Die Bestangezogenen hatten meine Aufmerksamkeit erregt, denn ich hatte mir immer ihre schönen Kleider gewünscht. Jetzt trug ich selbst viel schönere Kleider, als ich je in Winnerrows einziger Kirche gesehen hatte.
    Danny hatte noch nichts gesagt. »Ich muß Kitty helfen«, meinte ich und blickte zurück auf den Wagen. »Wir haben unsere Sachen im Kofferraum… Und wir brauchen sie für Kittys Pflege.«
    »Ich hole sie«, bot Danny an und rührte sich endlich. Ich folgte Reva Setterton ins Haus, und Maisie kam mir nach, während Mr. Setterton Danny zum Auto begleitete.
    »Sie haben ja einen ulkigen Namen«, bemerkte Maisie, als sie hinter mir die Treppe hinaufging. »Heaven Leigh. Klingt hübsch. Mutter, warum hast du mir so’n blöden Namen wie Maisie gegeben? Ist dir wohl nichts eingefallen?«
    »Halt den Mund, und sei froh, daß ich dich nicht dumme Trine genannt hab!«
    Geknickt ließ Maisie den Kopf hängen und wurde rot. Vielleicht waren Kittys Geschichten über ihre furchtbare Jugend, die sie Cal vor langer Zeit erzählt hatte, doch wahr.
    Nach allem, was ich in der kurzen Zeit ausmachen konnte, war das Haus geräumig, sauber und gepflegt. Bald wurde ich in ein Schlafzimmer geführt, wo Kitty schon auf einem Krankenhausbett lag. Während Cal die Bettdecke hochzog, lächelte er mir zu und wandte sich dann an Kittys Mutter: »Reva, ich danke dir von Herzen für dein Angebot, Kitty aufzunehmen und alles für sie zu tun. Ich hatte für sie eine Krankenschwester engagiert, die rund um die Uhr da war. Wenn du mit einer Nachtschwester auskommst, schicke ich dir wöchentlich einen Scheck, wie auch für die anderen Ausgaben, die Kittys medizinische Versorgung betreffen.«
    »Wir sind nicht arm. Hab’s schon einmal gesagt, daß wir uns um unsere eigenen Leute kümmern können«, beharrte Reva. Dann sah sie sich in dem hübschen Zimmer um. »Nennen Sie mich Reva, mein Kind«, wandte sie sich an mich. »Dies war früher Kittys Zimmer – nicht schlecht, was? Dabei hat Kitty immer so getan, als hätten wir sie in ‘nem Schweinestall gehalten. Ein Gefängnis hat sie’s immer genannt. Konnt’s nicht erwarten, erwachsen zu werden, um mit dem erstbesten Mann abzuhauen… gleich dem ersten, der sie wollte… jetzt schauen Sie sich Kitty an. Das kommt davon, wenn man nicht das Rechte tut und nur sündigt…«
    Was hätte ich darauf antworten sollen?
    In fünfzehn Minuten hatte ich Kitty mit einem Schwamm erfrischt und ihr ein hübsches, pinkfarbenes Nachthemd übergezogen. Sie starrte mich aus schläfrigen Augen an, und ihr verschwommener Blick zeigte fast so etwas wie Erstaunen, als sie mich ansah, bevor sie wieder einschlummerte. Welche Erleichterung, diese seltsamen Augen geschlossen zu sehen.
    Unten im gemütlichen Wohnzimmer saßen wir alle zusammen, und Cal erzählte von Kittys geheimnisvoller Krankheit, die kein Arzt diagnostizieren konnte. Reva Setterton verzog geringschätzig den Mund. »Seit Kitty auf der Welt ist, meckert sie über alles. Man konnte es ihr noch nie recht machen. Hat mich und ihren Vater nie gemocht noch sonst irgend jemanden – es sei denn, er war männlich und gutaussehend. Vielleicht kann ich jetzt alle meine Fehler aus der Vergangenheit gutmachen… jetzt, wo sie mir keine frechen Antworten zurückgeben kann, die mich fuchsteufelswild machen.«
    »Sehr richtig, sehr richtig«, fiel Maisie ein, die wie eine Klette an meiner Seite hing. »Gibt doch immer wieder Ärger, wenn Kitty zu Haus ist. Alles lehnt sie ab, was wir sagen oder tun. Sie haßt Winnerrow. Haßt uns alle, trotzdem kommt sie immer wieder zurück…« Maisie plapperte immer weiter, folgte mir in mein Zimmer, sah mir zu, wie ich auspackte. Sie war von der Unterwäsche und den hübschen Kleidern ganz hingerissen, die mittlerweile offiziell zu meiner Garderobe gehörten, nun, da Kitty zu krank war, um zu kontrollieren, wieviel Geld Cal für mich ausgab.
    »Wetten, daß es verdammt schwierig ist, mit ihr auszukommen?« löcherte mich Maisie weiter mit ihren Fragen. Plumpsend ließ sie sich auf den gelben Bettüberzug fallen und sah mich mit ihren grünen Augen voll Bewunderung an. Sie hatte wohl nicht die Vitalität und Robustheit, die Kitty einst besessen hatte. »Kitty war eigentlich nie ‘ne richtige Schwester. Sie war schon fort und verheiratet, bevor ich noch richtig denken konnte. Nie mochte sie,

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