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Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Titel: Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Februar war mein achtzehnter Geburtstag, von dem Tony und Jillian noch immer annahmen, es sei mein siebzehnter. Tony traf alle Vorbereitungen für eine Geburtstagsparty. »Lade alle diese eingebildeten Mädchen von Winterhaven ein, und wir werden sie total verblüffen.« Endlich hatten alle Mädchen von Winterhaven Gelegenheit, die Reichtümer von Farthinggale Manor zu bestaunen. Das verschwenderische Essen auf der Tafel raubte mir den Atem. Und die Geschenke, die ich in diesem Jahr erhielt, noch viel mehr. Sie hinterließen ein seltsames Schuldgefühl. Denn wie war wohl der Rest meiner Familie dran? Die erfolgreiche Party beeindruckte die albernen Mädchen so sehr, daß man endlich akzeptierte, ich sei für eine anständige Behandlung gut genug.
    Anfang März tobte ein so wütender Sturm, daß ich am Montag, an dem ich nach Winterhaven zurückgefahren werden sollte, zu Hause eingeschlossen blieb. Tony und Jillian befanden sich außerhalb der Stadt, was mir eine perfekte Gelegenheit gab, den unterirdischen Tunnel zu benutzen, der Farthinggale Manor mit Troys Hütte verband. Außer Atem kam ich an, denn ich war den ganzen unheimlichen und düsteren Weg gerannt. Während ich die Kellertreppe hinaufstieg, machte ich ziemlich viel Lärm, um ihm mein Kommen anzukündigen. Wie immer war er beschäftigt, schien meinen Besuch aber trotzdem erwartet zu haben. Er hob den Kopf von seiner Arbeit, um in meine Richtung zu lächeln.
    »Bin froh, daß du da bist. Du kannst ein Auge auf das Brot im Ofen haben, bis ich hiermit fertig bin.«
    Später machten wir es uns vor dem Kaminfeuer bequem, und ich reichte ihm einen seiner eigenen Gedichtbände. »Bitte, lies mir was vor.« Er wollte nicht und versuchte, das Buch wegzulegen, aber ich bettelte weiter. Endlich gab er nach und las.
    Ich hörte die Emotionen in seiner Stimme, hörte die Traurigkeit und war nahe daran zu weinen. Von Poesie hatte ich nicht viel Ahnung, aber er las auf eine wunderbare Weise. Und das sagte ich ihm.
    »Das ist das Problem mit all meinen Gedichten«, erwiderte er mit überraschender Ungeduld. Er stieß das Buch beiseite.
    »Aber ich verstehe nicht, was du zu sagen versuchst. Ich spüre, daß hinter allen deinen Worten etwas Morbides und Dunkles liegt, obwohl du sie wunderschön komponierst. Wenn du mir nicht erzählen magst, was deine Gedichte bedeuten, dann überlaß mir dieses Buch, um es so lange zu lesen, bis ich seine Bedeutung begreife.«
    »Es wäre klüger, wenn du nicht versuchen würdest, zu verstehen.« Einen Augenblick lang wirkten seine Augen gequält, dann hellten sie sich auf. »Es ist wunderbar, dich hier zu haben, Heaven. Ich gestehe, daß ich meine Einsamkeit hinter meiner Arbeit verstecke. Aber jetzt kann ich es kaum erwarten, bis du auftauchst.«
    Weil wir sehr dicht beieinander saßen, legte ich impulsiv den Kopf auf seine Schulter und drehte ihm das Gesicht zu. Meine Lippen warteten sehnlichst auf den ersten Kuß von ihm. Während ich wartete und wartete, dehnten sich seine Pupillen und wurden dann starr, als er lange so schaute. Dann drehte er sich abrupt um und ließ mich verwirrt zurück.
    Ich fühlte mich abgewiesen und fand kurz darauf ein paar fadenscheinige Entschuldigungen: Ich hätte noch Hausaufgaben zu machen. Wieder war ich also am Verlieren! Nichts konnte ich richtig machen, um irgendeinem Mann genug zu gefallen! Zornig über ihn und noch zorniger über mich selbst kehrte ich nach Farthy zurück, um im warmen Wasser des Hallenbades zu schwimmen. Zwanzig Mal die Längsseite des Pools rauf und dann wieder runter, aber trotzdem konnte ich meinen Zorn nicht fortschwimmen. Ich zog mich an und las vor einem riesigen Kamin, dessen flackerndes Feuer für mich angezündet worden war, solange meine Haare noch naß waren. Ich war so unglücklich! Und das gestattete mir nicht, mich auf die geschriebenen Buchstaben zu konzentrieren.
    Um mich herum beobachteten die toten Vorfahren der Tattertons argwöhnisch jede meiner Bewegungen. Ich bildete mir ein, zu hören, wie ihre gemalten Lippen flüsterten, ich würde nicht hierher gehören, warum ich nicht wieder gehen und ihr Ansehen durch mein Casteel-Erbe nicht beflecken würde! Ich wußte, es war albern, aber irgendwie wirkte die Bibliothek mit ihren üppigen Ledersesseln feindlich. Und bevor ich recht wußte, war ich schon vom Fußboden aufgestanden und rannte die Treppe hinauf in die gemütliche familiäre Umgebung meiner eigenen Räume.
     
     
    Ende März fing der stürmisch kalte

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