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Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Titel: Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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überhaupt.«
    »Sie gehören mir!« schrie ich ganz grundlos. »Ich muß sie einfach wieder unter meinem Dach haben!«
    Erneut küßte er mich. »Entscheide das doch später. Und nachdem wir Keith und Unsere-Jane gesehen haben, werden wir Weiterreisen, um deinen Bruder und deinen Vater zu besuchen. Mit einem Besuch bei Fanny wird unsere Reise zu Ende gehen. Und inzwischen laß uns Fanny ein paar tausend Dollar telegraphisch anweisen, damit sie sich bis zu unserer Ankunft über Wasser halten kann.«
    Unglücklicherweise sollte es ganz anders kommen. Während ich geborgen und sicher auf Farthinggale Manor in meinem Bett schlief und daran dachte, Troy und ich sollten bis zu unserer Heirat unsere Leidenschaft zügeln, versank Troy bei sperrangelweit offenen Schlafzimmerfenstern in Tiefschlaf. Ein fürchterlicher Nordostwind stürmte vernichtend mit Regen, Hagel und Sturmböen über uns hinweg. Der Tumult von Wind und Regen weckte mich aber nicht vor sechs Uhr früh. Bei einem Blick aus meinen Schlafzimmerfenstern sah ich, daß die schönen Wiesen verwüstet waren, mit entwurzelten Bäumen, abgebrochenen Ästen und anderem Unrat übersät. Und als ich zu Troys Hütte rannte, fand ich ihn fiebrig und mit Blut befleckt. Er war kaum noch zum Atmen fähig.
    Ich war zutiefst beunruhigt, während ich Tony anrief und ein Krankenwagen Troy eiligst ins Krankenhaus brachte. Gerade als er am glücklichsten hätte sein müssen, war er tödlich an einer Lungenentzündung erkrankt. Hatte er es unbewußt so weit kommen lassen, weil er unfähig war, die Liebe und das Glück, das ihm zustand, zu ertragen? Nie wieder würde ich so etwas zulassen. Sobald wir verheiratet waren, würde ich immer da sein, um ihn vor seinen schlimmsten Ängsten zu beschützen, die jetzt offensichtlich doch noch einen Weg gefunden hatten, sich zu bestätigen.
    »Ich will es so«, flüsterte Troy einige Tage später aus seinem Krankenhausbett. »Der schlimmste Teil meiner Lungenentzündung ist geheilt und mir ist klar, daß du darauf brennst, Keith und Unsere-Jane wiederzusehen. Es gibt keinen Grund, daß du hier herumhängst, während ich wieder zu Kräften komme. Wenn du zurück bist, werde ich wieder ganz in Ordnung sein.« Ich wollte ihn nicht im Stich lassen, obwohl er rund um die Uhr durch private Krankenschwestern die beste Pflege hatte. Immer wieder protestierte ich, aber er bestand weiter darauf, ich sollte bekommen, wonach ich mich so lange gesehnt hatte, meine Chance, Keith und Unsere-Jane wiederzusehen. Und während er mich drängte und mir versicherte, ihm würde es gut gehen, trieb mich innerlich irgend etwas an, mich zu beeilen, ganz rasch, bevor es zu spät sei.
    »Du verläßt ihn?« schrie Tony empört, als ich ihm von meinem Plan für die kurze Reise erzählte. Ich wollte Tony nicht die Wahrheit sagen, wohin ich reiste, aus Angst, er würde mich daran zu hindern versuchen. »Jetzt, wenn er dich bräuchte, bist du in New York, um deine Brautausstattung zu kaufen? Heaven, ich dachte, du liebst meinen Bruder! Du versprachst mir, seine Rettung zu sein!«
    »Ich liebe ihn wirklich, ganz sicher, aber Troy besteht darauf, daß ich mit unseren Hochzeitsvorbereitungen weitermache. Und er ist doch jetzt außer Gefahr, oder?«
    »Außer Gefahr?« wiederholte Tony dumpf. »Nein, er wird erst an dem Tag, an dem sein erster Sohn zur Welt kommt, außer Gefahr sein. Vielleicht kann er dann seine Überzeugung aufgeben, er würde nicht lange genug leben, um sich selbst fortzupflanzen.«
    »Du liebst ihn«, flüsterte ich und der Schmerz, den ich in seinen blauen Augen sah, tat weh. »Du liebst ihn wirklich.«
    »Ja, ich liebe ihn. Seit ich siebzehn war, war er in meiner Verantwortung und war die Last, die ich trug. Ich habe alles getan, was ich konnte, um meinem Bruder das bestmögliche Leben zu geben. Ich habe Jillian geheiratet, die zwanzig Jahre älter war, trotz ihrer Lüge über ihr Alter, das sie mit dreißig und nicht mit vierzig angab. Mit der Naivität eines jungen Mannes glaubte ich, sie wäre wirklich die Frau, die sie damals zu sein vorgab – die süßeste, freundlichste und wunderbarste Frau auf der ganzen Welt. Erst später fand ich heraus, daß sie Troy vom ersten Augenblick an nicht ausstehen konnte. Aber zu diesem Zeitpunkt war’s bereits viel zu spät, um meine Ansicht zu ändern, denn ich hatte mich verliebt, töricht, verrückt und unheilbar verliebt.«
    Er verbarg seinen gebeugten Kopf in beiden Händen. »Mach nur, Heaven, mach, was du

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