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Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Titel: Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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weiterzustudieren. Pa geht’s finanziell ziemlich gut, und er hat ja nicht einmal die Grundschule zu Ende gebracht. Ich habe mir gedacht, ich werde in sein Geschäft eintreten und eines Tages dann heiraten, wenn ich das richtige Mädchen treffe. Es war nur ein Spaß dir zuliebe, dieses Gerede davon, Präsident unseres Landes zu werden. Niemand würde doch je für einen Kerl wie mich stimmen, mit einem Hillbilly-Akzent.« Und mit keinem Sterbenswörtchen auch nur eine Anspielung, welches Geschäft denn Pa jetzt betrieb!
    Dreimal las ich die beiden Briefe von Tom durch. Alles Schöne passierte mir, während Tom dort in irgendeinem Provinznest in Südgeorgia festsaß und seine Träume, jemand Wichtiges zu werden, aufgab… Das war weder in Ordnung, noch fair. Ich konnte es einfach nicht glauben, daß Pa je bei einer wirklich wichtigen Sache Erfolg haben könnte. Wie denn auch, hatte ich doch Pa sagen hören, er habe nie ein Buch zu Ende gelesen, und eine einfache Rechnung hatte bei ihm Stunden gedauert. Was für eine Arbeit konnte er schon machen, die sich auszahlte? Tom opferte sich selbst auf, um Pa zu helfen – das war der Schluß, den ich daraus zog.
    Wieder rannte ich durch die mondbeschienenen Pfade des Labyrinths und riß Troy aus dem Schlaf, als ich seinen Namen rief.
    Mitten aus seinen Träumen hatte ich ihn herausgerissen, und er sah so verwirrt aus wie ein kleiner Junge, ehe er lächelte. »Wie schön, daß du gekommen bist«, murmelte er schlaftrunken.
    »Es tut mir leid, dich aufgeweckt zu haben, aber ich konnte nicht bis morgen warten.« Ich knipste seine Nachttischlampe an und gab ihm die beiden Briefe von Tom. »Bitte, lies sie und sag mir dann, was du davon hältst.«
    In Sekundenschnelle war er mit beiden Briefen fertig. »Ich kann nichts drin finden, was Grund für deinen verzweifelten Gesichtsausdruck wäre. Alles, was wir tun müssen, ist, deiner Schwester das Geld zu schicken, das sie braucht, und Tom können wir auf diese Weise ebenso helfen.«
    »Tom würde weder von dir noch von mir Geld annehmen. Fanny wird’s selbstverständlich tun. Aber am meisten mache ich mir Sorgen um Tom. Ich will nicht, daß Tom da drunten hängenbleibt und dasselbe macht wie Pa, was immer es sein mag. Ich will nicht, daß er sein Leben aufgibt, um Pa bei der Unterstützung für seine neue Familie zu helfen.«
    »Troy«, fuhr ich fort und war kühn genug, mit meinem Plan zu enttäuschen. »Ich muß meine Familie noch unbedingt vor unserer Hochzeit besuchen.« Ich griff nach seinen Händen und bedeckte sie über und über mit Küssen. »Verstehst du das, Liebling? Ich bin so glücklich, mein Leben ist so schön, da muß ich einfach etwas unternehmen, um ihnen zu helfen, bevor ich mein wunderbares, neues Leben mit dir beginne. Ich kann ihnen beiden helfen, schon allein durch meinen Besuch, dadurch daß ich ihnen zeige, daß ich mich noch immer um sie sorge und sie immer auf mich zählen können. Und das können sie doch, nicht wahr, Troy? Du wirst doch nichts dagegen haben, wenn meine Familie uns nach unserer Hochzeit besuchen kommt, oder? Du wirst sie doch in unserem Haus willkommen heißen, oder?« Mit bittenden Augen wartete ich auf seine Antwort. Troy nahm meine beiden Hände, die seine umklammert hielten, und zog mich ans Kopfende seines Bettes nieder. »Ich habe ein paar Tage lang gewartet, dir meine Neuigkeiten mitzuteilen, Heaven. Hoffentlich wirst du mir verzeihen, daß ich sie hintangestellt habe, aber ich konnte es einfach nicht ertragen, daß unsere Idylle zu Ende ging. Ich war nämlich sicher, du würdest eilends aufbrechen, sobald ich es dir erzählt hätte.« Immer wieder küßte er mich, dann lächelte er und fuhr fort: »Ich habe von den Anwälten gehört, Liebling. Ich habe gute Nachrichten für dich. Jetzt wirst du nämlich deine ganze Familie besuchen können, denn wir haben Lester Rawlings gefunden! Er lebt in Chevy Chase, Maryland, und ist der Vater von zwei Adoptivkindern namens Keith und Jane!«
    Ich hatte Mühe, überhaupt noch Luft zu schnappen und nach allem, was so rasend schnell passierte, nicht überschwemmt zu werden.
    »Ist ja gut, ist ja gut«, beruhigte mich Troy, als ich zu weinen anfing. »Du hast noch jede Menge Zeit vor unserer Hochzeit, um alles in Ordnung zu bringen. Ich werde glücklich sein, dich zu begleiten, die Familie Rawlings zu besuchen und deinen jüngeren Bruder und deine Schwester zu sehen. Dann können wir in Ruhe entscheiden, was du unternehmen willst, wenn

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