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Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Titel: Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Pa seine beiden Jüngsten verkaufte, aushalten mußte.
    Verstohlen schlich ich in den Garten an der Seite, wo ein buntes, häufig benutztes Klettergerüst auf die Kinder zu warten schien. Leise stahl ich mich in einen großzügigen, gepflasterten Innenhof, wo sich Stühle und ein Tisch mit einem hübsch gestreiften Sonnenschirm ganz nah an einen nierenförmigen Swimmingpool drängten. Weil ich mich so nahe an der Hauswand aufhielt, befand ich mich gerade unter der Brüstung von vielen rückwärtigen Fenstern. Mein Warten lohnte sich, denn bald drangen Kinderstimmen durch das offene Fenster eines Zimmers. Der schöne Raum war von Sonnenlicht durchflutet, weich gepolsterte Sessel und ein Sofa waren mit hübsch geblümten Chintzkissen bedeckt. Von der Decke hingen Zimmerpflanzen, und auf dem Boden lagen dicke, meergrüne Teppiche. Auf dem größten Teppich saßen Keith und Unsere-Jane bei einem Spiel mit Glasmurmeln. Beide Kinder hatten ihre Kleidung für die Kirche mit bequemerer getauscht. Sie bewegten sich vorsichtig, da sie offensichtlich versuchten, sich für die kommende Party hübsch und sauber zu halten.
    Ich konnte den Blick nicht abwenden. Es war ganz deutlich zu spüren, daß auf ihre Kleidung sehr viel Sorgfalt verwendet worden war.
    Als ich endlich meine Augen von ihnen lösen konnte, um auch die Zimmereinrichtung zur Kenntnis zu nehmen, entdeckte ich einen langen Tisch mit einem kleinen Computer. Daneben stand ein weiterer Tisch mit einem Drucker. In einer der Ecken lehnte eine Malerstaffelei, ein Tischchen und eine Palette. Ich wußte, für wen die Staffelei gedacht war – für Keith, der das künstlerische Talent seines Großvaters geerbt hatte! Plötzlich tauchten zu meinem Entsetzen hinter der unteren Glasreihe direkt vor mir zwei kleine Pfoten und das freundliche Gesicht eines kleines Hundes auf. Aufgebracht wedelte er mit dem Schwanz, als er mich da so auf Händen und Knien liegen sah, wie ich fast meine Nase gegen die Scheibe preßte. Er winselte und sperrte mehrmals die Schnauze jaulend auf – und die Kinder, von denen ich nicht angenommen hatte, sie würden sich zu mir umdrehen, richteten ihre erstaunten aufgerissenen Augen direkt auf mich! Ich hatte keine Ahnung, was ich jetzt tun sollte!
    Der Hund jaulte noch lauter, und aus Angst, daß die Rawlings nun gewarnt waren, stand ich rasch auf und ging durch die unversperrte Tür. Weder Keith noch Unsere-Jane sagten einen Ton. Stocksteif wirkten sie, wie sie da auf dem Boden vor ihrem bunten Murmelkreis saßen.
    Jetzt war es zu spät, ungesehen zu entwischen. Ich versuchte ermunternd zu lächeln. »Ist schon gut«, sagte ich weich und blieb unmittelbar hinter dem Türrahmen stehen. »Ich werde nichts unternehmen, um euer Leben zu stören. Ich wollte nur euch beide wiedersehen.«
    Immer noch starrten sie mich an, ihre rosigen Lippen waren leicht geöffnet, die riesigen Augen wurden immer dunkler, als sich Schatten über die türkisfarbenen Augen von Unserer-Jane legten und den Goldton in denen von Keith noch vertieften. Das Hündchen strich mir schwanzwedelnd um die Füße, schnüffelte an meinen Knöcheln und stellte sich dann auf die Hinterpfoten, um an meinem Rock zu kratzen.
    Sanft, ganz sanft, um sie nicht noch mehr zu ängstigen, sagte ich: »Keith, Unsere-Jane, schaut mich an. Sicher habt ihr doch nicht vergessen, wer ich bin?«
    Ich lächelte, weil ich noch immer annahm, sie würden begeistert losschreien, sobald sie mich erkannt hätten. Genauso wie ich sie schon so oft in meinen Träumen hatte rufen hören: »Hevlee! Du bist da! Du hast uns gerettet!«
    Aber keiner von ihnen sagte so etwas. Ein bißchen linkisch stand Keith auf. Die Pupillen seiner goldbraunen Augen erweiterten sich mit jedem Herzschlag. Besorgt warf er einen Blick auf Jane, zupfte an seiner grünen Krawatte, preßte die Lippen zusammen, sah dann wieder mich an und wischte sich mit der Hand übers Gesicht. Sein ganzes Leben hatte er es so gemacht, wenn er durcheinander und verwirrt war.
    Unsere-Jane verhielt sich nicht so schweigsam. Blitzartig sprang sie auf die Beine, wobei sie die Murmeln in alle Richtungen zerstreute. »Geh weg!« schrie sie, schlang die Arme um Keith und drückte sich fest an ihn. »Wir wollen dich nicht!« Sie öffnete den Mund zum Schreien.
    Ich konnte die Furcht, die beide zeigten, einfach nicht glauben. Konnte nicht glauben, daß keiner wußte, wer ich sei. Sie hielten mich für eine Fremde, vielleicht eine Vertreterin, und man hatte sie gewarnt,

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