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Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Titel: Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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betrieben; Akrobaten, die sich im völligen Einklang bewegten und daher wie zusammengewachsen wirkten; einige gut zurechtgemachte Frauen, die sicherlich die Assistentinnen von Zauberern waren; der Ansager und einige Geschäftsleute in formellen Anzügen; Clowns mit faltigen Gesichtern, die so traurig wirkten, als hätten sie ihre Clownsgesichter heute traurig geschminkt.
    Sie alle kannten Drake, und als sie ihn erblickten, ging ein Seufzer durch die Menge, und alle brachen in Tränen aus. Wir gingen vor zur ersten Reihe und setzten uns den Särgen direkt gegenüber.
    »Kommen Mommy und Daddy auch?« fragte Drake und schaute sich mit seinen großen, dunklen Augen angstvoll um.
    Ich hatte das Gefühl, mir müsse das Herz zerspringen.
    »Dies hier ist ein besonderer Platz, an dem du deinem Daddy und deiner Mommy ›Auf Wiedersehen‹ sagen kannst«, sagte ich und nahm ihn in die Arme.
    Er blickte auf das bleiverglaste Fenster und dann auf die Kerzen, die neben den beiden Särgen standen. Die Frau mit dem Bart ging gerade zu Lukes Sarg, beugte sich darüber und legte hemmungslos weinend eine Rose darauf nieder.
    »Er war so gut zu mir«, flüsterte sie laut.
    »Warum redet Tante Martha mit dem Kasten?« fragte Drake. »Wer ist da drinnen? Hat Merlin, der Zauberer, jemanden hineingezaubert?«
    »Nein, Liebling«, sagte ich und küßte zärtlich seine Stirn.
    »Ich will hineinschauen! Ich glaube dir nicht! Ich glaube dir nicht! Ich glaube, mein Daddy ist da drinnen!« rief er und versuchte sich loszureißen. »Laß mich los! Ich will zu meinem Daddy!«
    Er lief zu dem Sarg. Aber dann hielt er plötzlich an, legte sein winziges Ohr an das Holz und klopfte: »Bist du da drinnen, Daddy?«
    Ich wollte ihm nachlaufen und ihn trösten, doch die Frau mit Bart faßte mich sanft an den Ellenbogen. »Bitte«, sagte sie freundlich, »ich glaube, ich kann ihm helfen, Drake und ich sind schon immer gute Freunde gewesen.«
    Drake fiel der Frau mit Bart in die Arme. »Tante Martha! Tante Martha! Ist mein Daddy da?«
    »O mein Liebling, Drake! Dein Daddy ist im Himmel. Was hier ist, ist nur seine Hülle. Aber mach dir keine Sorgen, Liebling.
    Im Himmel ist ein wunderbarer Zirkus. Der größte Zirkus, den Mommy und Daddy je gesehen haben. Sie sind dort sehr glücklich. Aber, was am wichtigsten ist, sie möchten, daß du auf der Erde glücklich bist. Sie möchten, daß du zur Schule gehst und gut bist, daß du gesund bleibst; und wenn du groß bist, kannst du ein Zirkusdirektor werden, so wie Daddy.« Sie begann zu weinen.
    »Ich möchte Zirkusdirektor werden«, sagte Drake. »Und Löwenbändiger auch.«
    »Nun geh zurück an deinen Platz zu deiner Schwester. Sie hat dich sehr, sehr lieb.«
    Dann nahm die Frau mit Bart den kleinen Drake fest in die Arme und küßte ihn zum Abschied.
    »Ich werde Löwenbändiger«, erzählte Drake stolz. »Aber natürlich, mein Liebling. Du kannst alles werden, was du willst, und ich helfe dir dabei«, versicherte ich ihm. »Und nun, Drake«, sagte ich und führte ihn vom Sarg fort, »setzen wir uns hin und hören dem Gottesdienst zu, ja?«
    Er nickte brav und hielt meine Hand so fest, daß man meinte, er hätte Angst, ich könne verschwinden. Während wir zurückgingen, merkte ich, daß die vielen bekannten Gesichter Drake beruhigten. Als ich die Menge betrachtete, stellte ich mit Erstaunen fest, daß Fanny und Randall noch nicht gekommen waren. Aber ich dachte nicht weiter darüber nach.
    Die Orgel hatte gerade eingesetzt, als ich eine Unruhe bemerkte. Ich drehte mich um und sah, wie Fanny und Randall den Gang heruntereilten. Fanny trug das gleiche schwarze Cocktailkleid wie gestern, und ihr Gesicht war genauso stark geschminkt. Als sie sich neben uns setzte, fiel ihr Blick plötzlich auf die Särge. Sie er griff meine Hand, und die Tränen strömten ihr über die Wangen; Tränen, die sich durch die Schminke in schmutzige schwarze und blaue Ströme verwandelten. Jetzt fühlte ich mich dieser Schwester, die mich eigentlich immer hatte verletzen wollen, fast nahe.
    Während des Gottesdienstes wurde Fannys Schluchzen so laut, daß jeder in der Kirche es hören konnte. Randall tröstete sie, in der Hoffnung, daß sie leiser werden würde. Einen Moment lang, kurz vor dem Ende des Gottesdienstes, schauten Fanny und ich uns an, und ich sah in ihren Augen meinen eigenen schweren Schmerz.
    Luke hatte ihr früher stets seine Liebe gezeigt, und Fanny hatte nicht viel Liebe erfahren in ihrem Leben. Lukes Tod war

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