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Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden

Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden

Titel: Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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mir nur gestattet hätte.«
    »In Ordnung«, sagte ich und schloß die Augen. Da fühlte ich seine Hand auf meiner Stirn.
    »Arme Annie… meine arme, arme Annie.« Er strich mir sanft über das Haar, und als ich aufblickte, sah ich erneut diese liebevolle Besorgnis in seinen Augen. Er war einfach zu vielschichtig, zu verwirrend für mich! Vor allem das war es, womit ich nicht mehr fertig wurde. Ich wollte nur noch weg.
    Plötzlich veränderte sich der Ausdruck in seinen Augen.
    »Die Jacke, die du da trägst. Woher hast du sie?« fragte er.
    Ich wollte nicht, daß Troy in Schwierigkeiten geriet, aber ich konnte auch nicht leugnen, daß die Jacke nicht mir gehört. Tony hatte meine Garderobe genau überprüft, nachdem Drake meine Sachen aus Winnerrow gebracht hatte. Er wußte, was in den Schränken hing und was in den Schubladen der Kommoden lag.
    »Jemand hat sie mir gegeben«, sagte ich.
    »Jemand? Wer?«
    »Ein sehr netter Mann, der in der Hütte auf der anderen Seite des Labyrinths lebt«, antwortete ich, entschlossen, so zu tun, als wüßte ich nicht über Troy Bescheid.
    »Auf der anderen Seite des Labyrinths. Du hast das Labyrinth durchquert?«
    »Ich bin müde, Tony. Sehr müde. Bitte. Ich möchte jetzt nicht mehr reden. Ich möchte nur noch schlafen.«
    »Ja, natürlich. Ich werde dir beim Entkleiden helfen«, sagte er und beugte sich zu mir hinunter, um mir zu helfen, die Strickjacke auszuziehen.
    »Nein! Ich kann das alles allein. Ich brauche meine Intimsphäre. Laß das!« wies ich ihn ab. Er zuckte zurück, als hätte ich ihn mitten ins Gesicht geschlagen.
    »Natürlich«, murmelte er. »Natürlich. Ich lasse dich jetzt ausruhen und schicke dir dann das Essen herauf.«
    »Danke.« Ich rührte mich nicht, um ihm zu zeigen, daß ich nichts mehr tun würde, bevor er den Raum verlassen hatte. Schließlich verstand er. Noch immer wie betäubt, drehte er sich um und ging.
    Ich war viel müder, als ich gedacht hatte, und die Anstrengung, die es mich kostete, mich auszuziehen und mein Nachthemd überzustreifen, raubte mir den Rest meiner Kraft. Ich schien eine Ewigkeit zu brauchen. Als ich endlich unter der Decke lag und in die Kissen gesunken war, fühlte ich mich vollkommen erschöpft. Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann war ich eingeschlafen.
    Irgendwann schreckte ich aus dem Schlaf auf. Ich brauchte einige Zeit, um mich zurechtzufinden, und als ich auf die Uhr auf meinem Nachtkästchen blickte, bemerkte ich, daß es bereits Mitternacht war. Im Haus war es ruhig wie in einer Leichenhalle; jemand hatte die Vorhänge meines Zimmers zugezogen, und nur die kleine, schwache Lampe im Wohnzimmer spendete ein wenig Licht und warf lange, bläßliche gelbe Schatten an die Wände.
    Mein Magen machte sich bemerkbar und beschwerte sich, daß ich das Essen verschlafen hatte. Ich richtete mich auf. Warum hatte mich Tony nicht geweckt? Rye hatte mir auch kein Tablett mit Essen hingestellt.
    »Tony?« rief ich. Ich bekam keine Antwort, und im Nebenzimmer rührte sich nichts. Ich rief lauter und wartete, aber wieder kam keine Antwort. »Tony!« schrie ich. Nach seinem Ausbruch am Abend erwartete ich, er würde gleich hereinstürmen und mir Vorhaltungen machen, weil ich mich so überanstrengt hätte. Aber er kam nicht. Alles blieb still.
    Ich knipste meine Nachttischlampe an und beschloß aufzustehen, um herauszufinden, warum niemand antwortete. Doch als ich das Licht angemacht hatte und sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, entdeckte ich etwas Entsetzliches: Mein Rollstuhl war verschwunden und mein Geh-Apparat ebenso! Ich war in meinem Bett gefangen.
    »Das kannst du nicht machen, Tony«, schrie ich. »Du wirst mich nicht länger wie eine Gefangene behandeln. Ich werde weggehen. Hörst du mich? Ich werde morgen weggehen!«
    Keine Antwort. Ich sank zurück in die Kissen. Abermals fühlte ich mich völlig erschöpft und kraftlos. Ich mußte wieder eingenickt sein, denn plötzlich hörte ich eine Bewegung neben meinem Bett. Ich riß die Augen auf, mein Herz hämmerte wild. Ich versuchte schnell, mir den Schlaf aus den Augen zu reiben. Nachdem ich wieder eingeschlafen war, mußte Tony in mein Zimmer zurückgekehrt sein und das Licht ausgemacht haben. Auch das Licht aus dem Wohnzimmer schien weniger hell als zuvor. Ich konnte kaum die Silhouette am Ende des Bettes ausmachen, aber ich erkannte Tonys schattenhafte Gestalt.
    »Tony? Was machst du hier? Warum läufst du im Dunkeln herum, und warum hast du mir meinen

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