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Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden

Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden

Titel: Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Blick auf mich. »Er hat deine Schwäche ausgenutzt.«
    »Nein, Drake, das stimmt nicht«, schrie ich, doch er starrte haßerfüllt auf Luke, und seine dunklen Augen glühten.
    »Ich sollte dir ein für allemal das Genick brechen«, stieß er hervor und sein Mund war verzerrt, so daß sich sein Gesicht zu einer gemeinen, haßerfüllten Fratze verzog.
    »Vielleicht solltest du es endlich einmal versuchen«, antwortete Luke, und sein Gesicht wurde hart. Seine Lippen hatten sich zu zwei dünnen Strichen verengt, und seine Augen waren schmal und entschlossen.
    »Nein, Luke! Drake, hör mir zu. Ich habe Luke angerufen. Ich wollte, daß er mich aus Farthy holt.«
    Doch keiner von beiden schien zu hören, was ich sagte.
    »Eigentlich ist es ja keine Überraschung. Ich habe immer gewußt, daß du ein schlechter Mensch bist, wie hätte es auch anders sein können – bei so einer Mutter? Doch jetzt ist die Maske gefallen, und du zeigst dein wahres Gesicht. Ich habe all die Jahre gesehen, wie du Annie angeblickt hast!«
    »Drake, sei still!« Mein Entsetzen stieg, als mir klar wurde, was er als nächstes sagen würde.
    »Nun, jetzt ist Schluß damit. Jetzt wird…«
    »Drake! Luke!« bat ich.
    Plötzlich drehte sich der Pavillon um mich herum wie ein Karussell. Das Geländer hörte nicht auf, sich zu drehen. Plötzlich setzte sich die Gehhilfe in Bewegung. Ich verlor das Gleichgewicht, und bevor einer der beiden bei mir war, stürzte ich auf den Boden. Alles um mich herum wurde schwarz.
    Als ich wieder zu mir kam, lag ich mit einem feuchten, kalten Waschlappen auf der Stirn in meinem Bett. Tante Fanny und Mrs. Avery standen neben mir. Luke saß in der einen Ecke des Zimmers und Drake in der anderen.
    »Ich hab Dr. Williams angerufen, er muß jeden Moment hier sein. Hast dich übernommen, stimmt’s? Wußt ich ja, daß sowas passieren würde.«
    Luke und Drake sahen schuldbewußt zu mir herüber, und schwiegen.
    »Mir geht es gut.«
    »Das wird der Arzt entscheiden, Annie«, sagte Luke sanft.
    Mrs. Avery erneuerte den kalten Waschlappen auf meiner Stirn. Dann kam Dr. Williams, und alle außer ihm und Tante Fanny verließen das Zimmer.
    Er fühlte meinen Puls, prüfte meinen Blutdruck und meine Herztöne. Dann lehnte er sich zurück, schüttelte den Kopf und sah von Tante Fanny zu mir. Seine buschigen Augenbrauen waren hochgezogen, so daß sie wie zwei Fragezeichen aussahen.
    »Was ist geschehen?«
    »Nehme an, daß sie übertrieben hat, nich Doktor? Wir ham sie aus ‘m Bett geholt und mit am Tisch essen lassen. Luke hat sie runter zum Friseur gebracht, und da ist sie ‘ne ganze Zeit geblieben. Dann, als sie zurück waren, hat er mit ihr im Pavillon mit der Gehhilfe geübt.«
    »Hast du dich zu sehr angestrengt, Annie? Davor hatte ich dich doch gewarnt.« Er drohte mir scherzhaft mit seinem kurzen dicken Zeigefinger.
    »Ich glaube nicht, Dr. Williams.«
    »Hmmhm, na, dein Puls und der Herzrhythmus sind in Ordnung. Der Blutdruck ist vielleicht etwas hoch, aber das ist nicht schlimm. Ruhe dich jetzt einfach aus, und versuch, deinen Körper nicht zu überfordern. Ich habe endlich deinen Arzt in Boston erreicht, und er hat versprochen, die Berichte umgehend zu schicken. Nach allem, was er mir am Telefon erzählt hat, bin ich sicher, daß du wieder ganz gesund werden wirst. Es ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Ich weiß, daß ich wieder gesund werde, Dr. Williams. Jetzt bin ich mir ganz sicher.«
    »Gut, Annie.« Er stand auf und wandte sich an Tante Fanny. »Sie wird bald wieder in Ordnung sein, aber sie soll sich jetzt erst mal ein paar Tage schonen.«
    »Hörst du, was der Doktor sagt?« mahnte Tante Fanny.
    »Ich komme bald wieder vorbei.« Er lächelte mich ermutigend an und tätschelte meine Wange.
    Tante Fanny wollte ihn hinausbegleiten.
    »Tante Fanny, bitte schick Drake herein. Ich muß mit ihm reden. Das kann ich doch, nicht wahr, Doktor?«
    »Sicher, solange du dich nicht aufregst.«
    Als Drake hereinkam, sah er bedrückt aus, doch der Ärger schien immer noch unter der Oberfläche zu brodeln.
    »Bitte, Drake, komm her, und setz dich zu mir. Ich möchte mit dir reden. Keine Angst, Dr. Williams hat es mir erlaubt.«
    Er blieb an der Tür stehen, dann kam er ein paar Schritte näher, doch ich sah ihm an, daß er nicht daran dachte, sich zu setzen und mir ruhig zuzuhören.
    »Du kannst nicht auf das hören, was der alte Dr. Williams sagt. Er ist nur ein Landarzt. Bitte laß mich deine Sachen zusammenpacken und dich wieder

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