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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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scharfen Tonfall meiner Mutter. Er befolgte meine Anweisung, und der Wagen entfernte sich von dem Hotel. Ich drehte mich noch einmal um und sah meinen Vater, der mitten auf dem Parkplatz stand und die Hände in die Hüften gestemmt hatte. Hinter ihm tauchte gerade seine neue Frau auf. Ich wandte mich ab und schluchzte so heftig, daß meine Rippen schmerzten. Als wir Farthy erreichten, war ich erschöpft.
    Ich sprang die Stufen hinauf und stürmte ins Haus und blieb keine Sekunde stehen, bis ich meine Zimmer erreicht hatte. Ich warf mich aufs Bett und vergoß einen Sturzbach an Tränen, bis ich mich in den Schlaf geweint hatte. Als ich wachgerüttelt wurde, stand Troy neben mir. Er trug seinen kleinen Matrosenanzug. Ich setzte mich und wischte mir über die Augen. Als mein Blick auf den Spiegel fiel, sah ich, daß meine Wangen von den Tränen verschmiert waren.
    »War es nicht schön mit deinem Daddy?« fragte Troy.
    »O Troy«, stöhnte ich und umarmte ihn.
    »Was ist passiert, Leigh?« Er blickte mit großen Augen zu mir auf. »Warum hast du geweint?«
    »Mein Daddy ist nicht mehr so wie früher, Troy. Er hat eine neue Frau.«
    Troy blinzelte heftig. Ich konnte seine Gedanken fast hören.
    »Du hast jetzt noch eine Mama?«
    »Nein, sie ist nicht meine Mama, und sie wird es auch nie werden. Nie, nie, nie!«
    Er starrte mich an. Er hatte keine Mutter und keinen Vater. Es war nicht schwer zu verstehen, warum mein Wutausbruch ihn verwirrte. Ich war sicher, daß er sich wünschte, er hätte die Chance gehabt, noch einmal eine neue Mutter und einen neuen Vater zu bekommen, und da saß ich und wies eine neue Mutter von mir, als sei sie ein zu kleiner Fisch.
    »Mein Daddy hat mich jetzt nicht mehr so lieb wie vorher«, erklärte ich. »Seine neue Frau hat eine eigene Familie, und deshalb hat er jetzt auch andere Kinder.«
    Troys Augen drückten plötzlich mehr Verständnis aus. Er nickte.
    »Hast du Lust mitzukommen und mit meiner elektrischen Eisenbahn zu spielen?« fragte er in der Hoffnung, mich damit aufzuheitern. Ich lächelte und gab ihm einen Kuß. Seltsamerweise hatte ich plötzlich großen Hunger. Der Aufruhr meiner Gefühle hatte mich ausgelaugt, und jetzt rebellierte mein Magen. Beim Frühstück war ich zu nervös gewesen, um viel zu essen, und ich war aus dem Restaurant gelaufen, ehe uns das Essen serviert worden war.
    »Ich gehe nur schnell runter in die Küche und lasse mir etwas zu essen machen«, sagte ich zu Troy. »Dann spielen wir etwas.«
    »Ich komme mit«, bot er an. Er wartete, bis ich mir das Gesicht gewaschen und die Tränenspuren von den Wangen geschrubbt hatte. Ich fuhr mir mit der Bürste durchs Haar, nahm Troy an der Hand und wollte gerade mit ihm fortgehen, als mein Telefon läutete. Es war mein Vater.
    »Leigh, leg bitte nicht auf«, sagte er sofort, und das war auch wirklich mein erster Gedanke gewesen. »Bist du bereit, mir zuzuhören?« fragte er, als ich nichts darauf erwiderte.
    »Ja. Ich werde dir zuhören, Daddy.«
    »Es tut mir leid, es tut mir wirklich schrecklich leid, daß ich nicht sofort nach meiner Rückkehr zu dir gekommen bin, und es tut mir auch leid, daß ich dir die Neuigkeit meiner Heirat in dieser Form beigebracht habe. Das war äußerst unbedacht von mir, und ich möchte mich bei dir entschuldigen. Mildred ist außer sich über die Ereignisse. Sie hat sich so sehr gewünscht, daß du sie magst. Wirklich, Leigh. Das glaubst du mir doch, oder nicht?« fragte er.
    »Ja, Daddy«, sagte ich trocken.
    »Mildred sagt, daß alles, was dir in diesem letzten Jahr zugestoßen ist, dich überfordert hat. Sie ist sehr klug. Sie hat selbst eine Tochter und einen Sohn. Ich hoffe, du wirst die beiden schon bald kennenlernen.«
    Als ich nichts darauf sagte, fuhr er fort.
    »Ich würde dich ja bitten, mit uns nach Maine zu kommen, aber…«
    »Ich kann nicht nach Maine fahren, Daddy. Ich stehe Modell für ein neues Spielzeug von Tatterton Toys, eine Puppe«, sagte ich, »und das kostet mich sehr viel Zeit.«
    »Ach?«
    »Ich hätte dir alles darüber erzählt, wenn wir allein miteinander gewesen wären«, meinte ich giftig.
    »Du hättest beim Mittagessen darüber reden können. Mildred ist jetzt meine Frau, und sie will dir auch eine Mutter sein.«
    »Ich habe schon eine Mutter.«
    »Nun, dann wenigstens eine gute Freundin. Du stehst also Modell. Das klingt aufregend. Macht es dir Spaß?«
    Ich zögerte. Sollte ich jetzt am Telefon mit allem herausplatzen, damit er sich elend fühlte,

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