Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung
Augen an der Puppe weidet, weidet seine Augen an deiner Schönheit, einer Schönheit, die ich mit eben diesen Fingern gestaltet habe«, flüsterte er und ließ seine Fingerspitzen über mein Kinn und meinen Hals gleiten.
»Tony, ich will, daß du auf der Stelle gehst. Verschwinde bitte auf der Stelle«, forderte ich mit zitternder Stimme. Mein Herz schlug heftig, und ich schluckte meinen eigenen Atem und bekam kaum genug Luft, um meine Worte über die Lippen zu bringen.
Er tat, als hätte er mich nicht gehört. Statt zu gehen, zog er die Decke von mir. Ich streckte die Hände aus, um sie mit einem Ruck wieder hochzuziehen, doch er ergriff meine Hand und führte sie an seine Lippen.
»Leigh«, stöhnte er. »Meine Puppe.«
»Verschwinde, Tony. Was tust du da?«
Ich hob den Kopf und die Schultern und sah, daß er tatsächlich vollkommen nackt war. Er glitt neben mich, legte seine Hände auf meine Schenkel und zerrte mein Nachthemd hoch. Ich wollte mit ihm sprechen, ihm sagen, daß ich beinah seine Tochter war und daß er nicht hier sein und diese Dinge tun durfte, aber ich bekam keine Luft. Er hatte mir das Nachthemd bis über die Taille hochgezogen.
Ich stemmte die Hände gegen seine Stirn, um ihn von mir fernzuhalten, doch er war zu kräftig, und er war fest entschlossen.
»Tony, was soll denn das? Laß mich los. Bitte, hör auf!«
Sein Kopf senkte sich auf mich herab, bis seine Lippen meinen Hals berührten. Ich erschauerte und wollte, daß er sofort aufhörte, doch meine kleinen Hände und meine schwachen Arme konnten gegen seine breiten Schultern und seine kräftige Brust nichts ausrichten. Er hatte mir das Nachthemd jetzt bis unter die Achseln gezogen. Als seine Brust sich gegen meinen entblößten Busen preßte, konnte ich seinen gleichmäßigen Herzschlag so deutlich spüren, daß es schien, als sei ich ein Teil von ihm. Seine Lippen lagen jetzt an meinem Ohr.
»Du mußt es erleben, es verstehen, dir darüber bewußt werden«, flüsterte er. »Wenn du diese Erfahrung gemacht hast, weißt du alles und bist vorbereitet. Es ist meine Pflicht, meine Verantwortung, Teil des künstlerischen Schaffensprozesses«, hauchte er und überzeugte sich selbst davon, daß das, was er tat, richtig war.
»Nein, hör auf!«
Ich versuchte, mich gegen ihn zu wehren, indem ich mit meinen winzigen Fäusten auf seine Schultern und seinen Nacken einschlug, doch es waren nur Fliegen auf dem Rücken eines Pferdes – ein lästiges, kleines Ärgernis. Ich spürte, wie seine Beine zwischen meine glitten. Panik stieg in mir auf. Seine Hände glitten unter mich, und in seiner Umarmung preßte er meine Arme fest an meinen Körper. Seine Lippen bewegten sich über mein Schlüsselbein und sanken zwischen meine Brüste. Ich spürte seine nasse Zungenspitze.
»Dir zeigen… es dich lehren…«
»Tony!«
Mein Körper zitterte und bebte, und ich konnte mich kaum bewegen, da seine starken Arme mich wie Schraubstöcke umklammert hielten. Er drängte voran, stieß sich heftig zwischen meine Beine und preßte sie mit seinen Oberschenkeln auseinander.
»Du mußt es verstehen… ich bin verantwortlich… bitte, wehr dich nicht gegen mich. Laß es dir zeigen… laß mich dich lehren…«
»Hör auf!« schrie ich ein allerletztes Mal, doch mein Aufschrei war vergeblich. Er erzwang von mir, was ich in Liebe hätte geben sollen. Er stieß fest und gezielt zu, und ich öffnete mich ihm. Ein glühender Schmerz durchzuckte mich und ging vorüber. Ich spürte, wie mich Benommenheit und Schwindel befielen. Vielleicht war ich wirklich einen Moment lang ohnmächtig. Mein Körper wurde vollkommen von ihm beherrscht und bewegte sich gemeinsam mit ihm. Einen Moment lang fühlte ich mich wie in Trance, mein Kopf sank auf das Kissen zurück, und der Rest von mir war unter Tonys Körper begraben. Er tat mit mir, was er wollte. In seiner Vorstellung formte er mich auf diese Art erneut.
Meine Schreie waren so lautlos wie die einer Puppe. Ich biß mir fest auf die Unterlippe und versuchte, alles zu ertragen. Die Glut stieg in ständigen, rhythmischen Wogen von meinen Beinen und meinem Bauch auf und zog immer höher, bis sie mich überwältigte.
Endlich löste sich sein Griff, und seine Finger glitten über meine Lippen und Wangen, und sein Mund folgte seinen Fingern.
»Siehst du es? Fühlst du es, und verstehst du jetzt die Macht? Jetzt habe ich dich zur Frau gemacht«, jubilierte er leise. »Ich habe mein größtes Kunstwerk vollendet und dich zu einer
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