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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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ausrichten, daß er Sie bei der ersten sich bietenden Gelegenheit anruft. Miss van Voreen?«
    Ich antwortete nicht. Ich legte auf und lehnte mich betäubt auf dem Stuhl neben dem Telefon zurück. Hatte Daddy denn nicht die Verzweiflung aus meiner Stimme herausgehört? Warum hatte er es nicht so einrichten können, daß er mich vorher noch traf, oder warum hatte er mich nicht ganz einfach mitgenommen? Wir hätten im Flugzeug miteinander reden können. Warum war ihm seine Firma wichtiger als seine Tochter?
    Plötzlich kam ich auf einen erschreckenden Gedanken. Vielleicht wußte er es; vielleicht hatte er schon immer gewußt, daß ich in Wirklichkeit gar nicht seine Tochter war, und vielleicht stand ich bei ihm deshalb ganz oben auf der Liste der unwesentlichsten Dinge auf Erden.
    Ich vergrub mein Gesicht in den Händen.
    »Leigh?« Das war Troy. »Kommst du jetzt wieder raus?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich fühle mich nicht gut. Ich muß rauf gehen und mich ein Weilchen hinlegen.«
    Sein Gesicht wurde lang. »Spielst du später wieder mit mir?«
    »Ich weiß es nicht, Troy. Es tut mir leid«, murmelte ich und ging auf die Treppe zu. Ich war so benommen, daß ich gar nicht merkte, wie ich in meine Suite gelangt war. Plötzlich stellte ich fest, daß ich längst in meinem Schlafzimmer stand. Ich ging zu meinem Bett und legte mich hin. Ich hatte Kopfschmerzen, und mir war ganz komisch im Magen. Mir war so flau, daß ich mir kaum noch zu helfen wußte.
    Ich fühlte mich eingesperrt wie in einer Falle. Noch schlechter als jetzt konnte es mir niemals gehen, dachte ich.
    Doch es ging mir bald noch schlechter, nämlich schon am nächsten Morgen. Ich hatte die Augen erst wenige Sekunden aufgeschlagen, als es über mich hereinbrach: Wogen von Übelkeit. Eine Woge folgte auf die andere, und sie wurden schlimmer und immer schlimmer, bis ich aufspringen und ins Bad rennen mußte, um mich zu übergeben. Ich fühlte mich so elend, daß ich glaubte, sterben zu müssen. Endlich legte sich die Übelkeit, und ich machte mich auf den Rückweg zu meinem Bett, um mich auszuruhen.
    Was war los? Hatte ich etwas gegessen, was mir nicht bekommen war? Aber warum kam die Übelkeit in diesen Wogen? fragte ich mich.
    Und dann wurde mir plötzlich etwas bewußt. Ich hatte es vollkommen vergessen, weil mich in diesen letzten eineinhalb Monaten so viele andere Dinge beschäftigt hatten… Meine Periode war überfällig.
    Und jetzt auch noch diese morgendliche Übelkeit! O nein, dachte ich, ich bin schwanger!
     
     
    Ich wartete noch drei Tage, bis ich meiner Mutter davon erzählte, und ich hoffte und betete, daß meine Befürchtungen sich nicht bewahrheiteten, aber mir wurde jeden Morgen gleich nach dem Aufwachen übel.
    Schließlich wurde mir klar, daß ich es nicht noch länger vor mir herschieben konnte. Seltsamerweise war mein erster Gedanke, daß sich damit bestätigte, was Mama sich weigerte zu glauben: Tony hatte mich vergewaltigt. Von allein konnte ich schließlich nicht schwanger geworden sein. Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn sie noch länger an mir gezweifelt hätte, als jetzt diesen Beweis zu haben, aber da es nun einmal so war, war es zwecklos, diese Tatsache nicht dafür zu nutzen, ihr die Wahrheit gewaltsam einzuhämmern, ein für allemal.
    Sie machte sich gerade für eine Wohltätigkeitsversammlung zurecht, die sie selbst am Nachmittag auf Farthy geben würde. Ich fand sie vor ihrer Frisierkommode vor, als sie gerade eine neue Frisur ausprobierte. Sie nahm mich nicht zur Kenntnis, als ich eintrat, und sie hörte mich auch nicht, als ich nach ihr rief.
    »Mama, bitte!« rief ich noch einmal. Ihre Lider zuckten, und sie drehte sich sofort um.
    »Was ist, Leigh? Siehst du denn nicht, daß ich mich für meine Gäste fertigmache? Ich habe keine Zeit für irgendwelchen Blödsinn«, schnauzte sie mich an.
    »Es geht nicht um Blödsinn, Mama«, sagte ich mit einer Stimme, die kalt und nachdrücklich klang. Sie sah offenbar, wie ernst es mir war und legte die Bürste hin.
    »Also gut, was ist los?« Sie klapperte mit den Wimpern und wandte die Augen unduldsam zur Decke, um mir deutlich zu verstehen zu geben, wie unerwünscht ich ihr war. »Immer, wenn ich gerade etwas Wichtiges zu tun habe, hast du irgendwelche emotionalen Krisen. Ich weiß auch nicht, was heute bei den jungen Mädchen nicht stimmt. Vielleicht ißt du zuviel Zucker«, schloß sie.
    »Mama, wirst du mir jetzt zuhören?« brüllte ich. Mir war danach zumute, auf sie

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