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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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mir zu tanzen.«
    Ich war sprachlos. Weshalb ich, wenn all diese unglaublich schönen, eleganten Frauen hier waren? Ich konnte nicht vor all diesen Leuten einfach auf die Tanzfläche treten und mit ihm tanzen. Oh, allein schon bei dem Gedanken wurde mir übel. Er mußte mir meine Angst angesehen haben, denn er lächelte noch strahlender, und dann nickte er Mama und Daddy zu, ehe er zur Bar ging.
    »So«, sagte Daddy sofort, nachdem er gegangen war, »ich glaube, die meisten unserer Gäste sind jetzt eingetroffen. Ich muß mich mit dem Kapitän des Schiffes zusammensetzen, um die Reiseroute und ein paar andere Angelegenheiten mit ihm zu besprechen.«
    »Jetzt, Cleave?« fragte Mama mit gereizter Stimme.
    »Ich fürchte, ja. Du kannst doch hier allein nach dem Rechten sehen, nicht wahr, Jillian? Leigh, hast du Lust mitzukommen? Du könntest einiges lernen. Schließlich wird all das eines Tages dir gehören. Falls das Geschäft dann noch besteht.«
    »Nimm sie bloß nicht mit in den Maschinenraum«, befahl ihm Mama, »wie du es beim letzten Mal getan hast. Sie braucht nicht zu wissen, wie die Maschinen funktionieren.«
    »Natürlich muß sie das wissen. Sie sollte alles in- und auswendig kennen, und außerdem«, sagte Daddy, »scheint sie einen Hang zu technischen Dingen zu haben. Ich wette, sie könnte einen Motor inzwischen im Handumdrehen auseinandernehmen und wieder zusammensetzen, nicht wahr, Leigh?«
    »Das ist wohl kaum etwas, womit sich eine junge Dame brüsten sollte«, fauchte Mama. »Ich wünschte, du würdest sie als das behandeln, was sie ist, und nicht wie irgendeinen Wildfang. Also wirklich, Cleave.« Mamas Stimme drückte einen solchen Verdruß aus, als hätte sie sogar die schicke Party vergessen, die um uns herum toste. Ich hielt den Atem an, weil ich fürchtete, sie könnten sich an Ort und Stelle darüber streiten.
    »Wir gehen nicht in den Maschinenraum, Mama. Dafür bin ich nicht richtig angezogen.«
    »Es freut mich, daß du wenigstens so viel Vernunft besitzt. Das ist weit mehr, als man von deinem Vater behaupten könnte«, zischte sie und funkelte Daddy wütend an.
    »Dann gehen wir doch, damit wir bald wieder zurück sind«, sagte er zu mir, und wir begaben uns auf die Kommandobrücke. Mama kochte vor Wut, soviel stand fest.
    Ich hatte den Kapitän der Jillian schon früher kennengelernt, Captain Thomas Willshaw, ein früherer Offizier der britischen Marine. Ich mochte ihn sehr, denn er unterhielt sich richtig mit mir, wenn Daddy und ich mit ihm zusammenkamen, und es schien ihm Spaß zu machen, mir Dinge zu erklären. Während Daddy und er die Reiseroute besprachen, holte der Steuermann die Seekarten heraus und zeigte mir auf ihnen die Route.
    »Es freut mich, daß dich all das nicht langweilt, Leigh«, sagte Daddy. »Es spricht nichts dagegen, daß du ein großes Geschäft leiten könntest, wenn du die Schule abgeschlossen hast.«
    Ich nickte und überlegte mir, wie verschieden Daddy und Mama doch waren und wie gegensätzlich ihre Meinung über mich ausfiel.
    Als wir auf dem Rückweg zum Ballsaal wieder auf das Deck traten, nahm Daddy meine Hand.
    »Verstehst du, Leigh, ein Mann muß einen Grund dafür haben, daß er sich abmüht und etwas aufbaut. Er muß daran glauben, daß er alles aus gewichtigeren Gründen tut. Ich baue all das für dich auf. Ich sollte vielleicht eher sagen, ich fechte all das für dich aus, denn die gesamte Luxusdampferindustrie ist im Moment in Aufruhr. Ich weiß, daß ich zu hart arbeite und nicht dazu komme, genug Zeit mit dir zu verbringen, aber du verstehst doch, was ich meine, Leigh?« fragte er, und sein Gesicht war ernster und angespannter, als ich es je gesehen hatte.
    »Ja, Daddy.«
    »Ich meine, ich habe nicht vor, dich von all den Dingen wegzulocken, die Mädchen mögen. Deine Mutter glaubt, daß ich ständig versuche, dich zu einem Jungen zu machen, aber ich will nur, daß du in der Lage bist, all das einmal zu überwachen. Mir gefällt die Vorstellung nicht, das Geschäft in die Hände einer Treuhandverwaltung zu geben, weil ich dich nicht entsprechend auf deine Aufgaben vorbereitet habe.«
    »Daddy, es macht mich so stolz, daß du mich für klug genug hältst und glaubst, ich könnte dir eines Tages hier helfen. Das bedeutet mir mehr als alle Partys und schicken Kleider auf der Welt.«
    Sein Gesicht entspannte sich zu einem Lächeln. »Schön.« Er küßte mich auf beide Wangen und zog mich an sich, und zum ersten Mal seit Tagen fühlte ich mich

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