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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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eintrafen. Alle sagten, Mama und ich sähen wie Schwestern aus. Mit ihren Komplimenten und ihren beifälligen Blicken gaben mir die Männer das Gefühl, sehr erwachsen zu sein, und Mama betrat das riesige Haus, als sei sie die Königin, deren Eintreffen erwartet wurde. Überall standen Dienstboten herum, die nur darauf warteten, ihrem Geheiß Folge zu leisten – ihr und mir die Garderobe abzunehmen, uns ins Musikzimmer zu führen, in dem sich die anderen Gäste bereits versammelt hatten, und uns Champagnerpunsch zu besorgen.
    »Jillian! Endlich bist du da!« rief Tony aus und kam eilig auf uns zu, um uns zu begrüßen. Er nahm ihre Hand und sah ihr tief in die Augen, und seine blauen Augen glühten vor Liebe und Bewunderung. »Du bist ganz zweifellos die schönste Frau, die ich je gesehen habe. Ich glaube nicht, daß es mir je langweilig wird, dir das zu sagen.« Ich hatte den ganzen Vormittag daran gedacht, wie sehr ich Tony haßte, doch jetzt fühlte ich mich elektrisiert, und Wärme strömte durch meinen Körper. Ich hatte etwas derart Romantisches noch nie aus solcher Nähe miterlebt. Es war, als sei ich in einen Film geraten, und ich konnte meine Blicke nicht von den beiden losreißen. Das gelang niemandem im ganzen Raum. Lange herrschte Schweigen, als stießen alle einen Seufzer aus, und dann brach die Unterhaltung wieder los. Tony wandte mir seine himmelblauen Augen zu.
    »Und du, Leigh, du siehst auch ganz wunderbar aus. Es freut mich so sehr, euch beide hier zu haben. Farthinggale Manor wird in einem bislang nie gekannten Glanz erstrahlen.« Er hängte sich bei uns beiden ein, aber ich blieb stocksteif stehen und bemühte mich, ihn kaum zu berühren. Ich hoffte, daß es mir gelingen würde, ihn zu verletzen.
    Der kleine Troy saß auf einem riesigen Polstersessel in der Ecke, und seine Beine baumelten vom Sitzpolster. Er wirkte hilflos und verloren, aber er sah in seinem winzigen Smoking mit der schwarzen Krawatte süß aus. Sowie er mich sah, strahlte er.
    »Hallo, Troy. Alles Gute zum Erntedankfest.« Ich schüttelte ihm die kleine Hand.
    »Hallo. Tony sagt, du wirst jetzt herkommen und hier leben und meine große Schwester sein. Stimmt das? Ist das wirklich wahr?« Seine Begeisterung entlockte mir ein Lächeln, obwohl die Worte, die er sagte, noch ganz fremd und erschreckend für mich waren.
    »Ja, es sieht ganz so aus, Troy.«
    »Schön. Ich muß dir nämlich noch so viel zeigen«, sagte er, »geheime Dinge«, fügte er flüsternd hinzu und sah sich um, um sicherzugehen, daß niemand ihn gehört hatte.
    Als es für uns alle an der Zeit war, ins große Eßzimmer zu gehen und an dem langen Tisch Platz zu nehmen, setzte sich Troy neben mich. Mama saß rechts neben Tony, und ich saß mit Troy zu seiner Linken. Es waren dreiunddreißig Personen. Ich hatte noch nie so viele Leute an einem Eßtisch gesehen.
    Mitten auf dem Tisch stand ein Schwan aus Leberpastete. Für jeden waren mehrere Weingläser gedeckt, und das Service war Wedgewood-Porzellan mit kleinen Gestalten in ländlicher Umgebung. Das Silber war schwer, und es funkelten Blumenmuster darauf. Auf die festen blauen Servietten war mit weißem Garn F. M. gestickt.
    Nach einer Weile begann Mama, über ihre Pläne für die Hochzeit zu sprechen.
    »Es wird wie auf einer Krönungsfeier zugehen«, sagte sie und ließ ihren Worten ein trällerndes Lachen folgen. »Die Einladungen werden Sammlerstücke sein, denn ich werde sie selbst entwerfen und ihnen eine der Illustrationen zugrunde legen, die ich für das Verlagshaus Darrow angefertigt habe«, fügte sie hinzu und nickte den Darrows zu.
    »Wir werden ein sechsundzwanzigköpfiges Orchester haben, und die Blumen werden aus Südamerika eingeflogen, und Tony ist noch etwas Wunderbares dazu eingefallen. Sag es ihnen, Tony.«
    »Damit verdirbst du die Überraschung«, protestierte er sachte und lächelte. »Aber ich nehme an, das macht nichts, da heute nur besonders gute Freunde geladen sind. Ich werde für jeden einzelnen Gast als Andenken ein Spielzeug anfertigen lassen. Das Datum unserer Hochzeit wird eingraviert sein.«
    »Das ist doch eine wundervolle Idee«, schwärmte Mama strahlend. »Zwei Figuren, die nach uns gestaltet sind…« Sie griff nach der Hand ihres zukünftigen Mannes, »…und sie tanzen auf der Weltkugel.«
    Alle sagten »Aaaah« und »Ooooh«. Selbst ich war vollkommen überrascht. Tony bemühte sich, meinen Blick mit seinen durchdringenden Augen aufzufangen, doch ich sah weg. Mit welcher

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