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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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stellte. Sie weigerte sich zu frühstücken. Ich hatte auch kaum Appetit, aber ich aß, soviel ich konnte. Es war die letzte Mahlzeit, die Svenson mir zubereitete; die letzte Mahlzeit, die Clarence mir je servieren würde. Erst als wir alle auf die Limousine zugingen, fiel mir auf, daß Mama Clarence und Svenson nicht zu ihrer Hochzeit eingeladen hatte. Die beiden standen nebeneinander in der Tür, als Miles unsere Sachen in den Kofferraum lud.
    »Ich wünsche Ihnen alles Gute, Miß«, sagte Clarence zu mir. In seinen Augenwinkeln standen Tränen.
    »Und vergessen Sie nicht, vorbeizuschauen und guten Tag zu sagen, wenn Sie auf das Schiff Ihres Vaters kommen«, sagte Svenson.
    Meine Lippen bildeten die Abschiedsworte, und ich stieg gleich nach Mama eilig ein. Ich spürte, daß die Tränen in meinen Augen brannten. Mama sah mir nur einmal ins Gesicht und stöhnte.
    »O Leigh, bitte, schau an meinem Hochzeitstag nicht so bedrückt. Was sollen denn die Leute denken?«
    »Laß sie in Ruhe«, brummte Großmama Jana. »Es ist schließlich nicht ihr Hochzeitstag. Sie kann schauen, wie sie will.«
    »Ich kann meine Zeit jedenfalls nicht damit vergeuden, sie aufzuheitern. Heute nicht. Ich habe viel zuviel zu tun«, erklärte Mama verdrießlich. Dann verzog sie schmollend ihre Lippen und wandte sich von mir ab. Mir war nie aufgefallen, daß sie wie ein verwöhntes Kind war, wenn sie nicht genau das bekam, was sie haben wollte.
    Ich warf noch einen Blick auf unser Haus in Boston. Clarence und Svenson standen immer noch auf der Treppe und sahen uns nach, als wir abfuhren.
    Als wir diesmal unter dem großen Torbogen von Farthy hindurchfuhren, spürte ich, welche Bedeutung dieser Moment hatte. Dieses gewaltige Anwesen war jetzt mein Zuhause, dachte ich, ob ich es so wollte oder nicht. Die Gärtner waren damit beschäftigt, die Auffahrt und die Treppe vom letzten Rest von Schnee zu befreien. Zwei Dienstmädchen hatten vollauf damit zu tun, jedes einzelne Stück aus Messing und aus Eisen zu polieren, das irgendwo zu sehen war, und ein halbes Dutzend Männer brachten die Fensterläden in Schuß und putzten die Scheiben.
    Die Hochzeitsvorbereitungen gemeinsam mit dem Weihnachtsschmuck führten dazu, daß eine unglaublich festliche Atmosphäre herrschte. Alle Hecken waren von Lichtern übersät, von allen immergrünen Bäumen hingen Laternen, und überall funkelten Lametta und Gold. Der Schneemann, den der kleine Troy gebaut hatte, war zwar in der Sonne beträchtlich geschmolzen, doch er stand immer noch vor dem großen Haus. Er hatte ihm einen Zylinder aufgesetzt und ihm eine schwarze Krawatte umgebunden. Dieser Anblick ließ ein freudiges Lächeln auf mein Gesicht treten, obwohl Mama fand, jemand hätte den Schneemann inzwischen entfernen sollen.
    »Oh, das hätte Troy das Herz gebrochen. Er hat sich soviel Mühe damit gegeben.«
    »Für dieses Ding gibt es den rechten Ort und die rechte Zeit, Leigh. Tony muß aufhören, jeder Laune seines kleinen Bruders nachzugeben.« Sie lächelte Großmama Jana schnell an. »Wenn ich erst hier wohne, wird sich das alles ändern.«
    Im Ballsaal übte das Orchester; das Küchenpersonal belud riesige Tische mit Speisen. Um den Geistlichen drängten sich Türsteher wie Fußballspieler um ihren Mannschaftskapitän, um letzte Anweisungen entgegenzunehmen. Mama begab sich direkt in ihre Suite, um mit dem Beistand ihres Friseurs die letzten Vorbereitungen in Angriff zu nehmen. In den Gängen liefen ständig Menschen hin und her – Brautjungfern, Eskorten, Blumenmädchen und Fotografen. Ein Gesellschaftsredakteur vom Globe stand vor der Tür zu Mamas Suite und versuchte, ein Interview mit Mama durchzuführen.
    Troy war ganz aufgeregt. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit führte er Leute in sein Zimmer, damit sie sich seine Spielsachen ansahen. Verwandte kamen, Cousins und Cousinen, Onkel und Tanten. Ich hätte nie vermutet, daß ein so großes Haus je von Menschen überfüllt sein könnte. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß es bei der Hochzeit auch nur einigermaßen geregelt zugehen würde, doch als es soweit war, nahm alles seinen geplanten und geregelten Lauf.
    Ich traf im oberen Korridor auf die anderen Brautjungfern. Jeder von uns bekam ein Bouquet von roten Rosen in die Hand gedrückt. Troy, der in seinem Smoking und mit der schwarzen Krawatte goldig aussah, wurde eilig nach unten gebracht, damit er seinen Platz an Tonys Seite vor dem Altar einnahm. Endlich trat vollkommene Stille ein. Wir

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