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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Tasche zu ziehen, und er fiel ihm auf den Boden. Das leise Klappern schien durch die riesige Eingangshalle zu schallen, und alle Zuschauer schnappten gleichzeitig nach Luft, und das Geräusch steigerte sich zu einer gewaltigen Woge. Ich sah, daß Troy schon weinen wollte, doch Tony hob schnell den Ring auf und drückte ihn ihm wieder in die Hand. Mama warf ihm einen wütenden Blick zu und lächelte dann sofort wieder.
    Die Ringe wurden angesteckt, die abschließenden Worte wurden gesprochen, und der Geistliche erklärte sie zu Mann und Frau. Sie küßten sich, und das Publikum jubelte. Mama warf ihren üppigen Brautstrauß zwischen die Brautjungfern, und er fiel Nancy Kinney direkt in die Hände, der Brautjungfer, die hausbackener als alle anderen aussah. Dann drehten sie und Tony eine Runde durch die jubelnde Gästeschar, und der Empfang begann.
    Ich brachte Großmama Jana, die im Musikzimmer saß und Leute begrüßte, Punsch und Vorspeisen. Troy blieb die meiste Zeit dicht bei mir, denn diese Menschenmenge und der Trubel schüchterten ihn ein wenig ein. Zwei Fotografen spazierten durch das Haus und machten Aufnahmen für das Hochzeitsalbum. Eine Reihe von Bildern wurde von Troy und mir aufgenommen, und wir standen beide mit weitaufgerissenen Augen und sichtlichem Unbehagen nebeneinander, und ich umklammerte immer noch meinen Rosenstrauß.
    Bald darauf wurde der große Bankettsaal geöffnet, und die Gäste ließen sich von der Musik des Orchesters anlocken. Als sich die meisten im Raum versammelt hatten, ließ der Dirigent das Orchester verstummen und trat ans Mikrofon, um die Hochzeitsgesellschaft anzukündigen. Zuerst traten sämtliche Brautjungfern ein, gefolgt von Troy. Nach einem kurzen Trommelwirbel betraten Mama und Tony Arm in Arm den Saal, und Mamas Gesicht leuchtete vor Aufregung. Der Beifall steigerte sich zu einem Crescendo, und Kameras klickten. Mama und Tony traten mitten auf die Tanzfläche, und das Orchester begann, einen Walzer zu spielen. Sie tanzten, als hätten sie ihr ganzes Leben lang miteinander getanzt.
    Als sie sich anmutig im Kreis drehten, fragte ich mich, wie mein Hochzeitstag wohl einmal aussehen würde.
    Nach einer Weile schlossen sich andere Paare Mama und Tony auf der Tanzfläche an. Um mich herum sprudelte Champagner. Ich hatte zwei Gläser getrunken und fühlte mich ein wenig benommen.
    Ich war froh, als Troy mich fand, an meiner Hand zerrte und mich drängte mitzukommen, um mir »etwas anzusehen«. Während die Musik, die Gespräche, das Klirren der Sektgläser und das perlende Gelächter hinter uns herhallten, schlichen wir uns aus dem Ballsaal und durch den Korridor zu einem Wohnzimmer am hinteren Ende des Hauses. Troy stieß die Flügeltüren auf. Der Fußboden des Raumes war mit Hochzeitsgeschenken überhäuft, die sich stellenweise über einen Meter hoch stapelten.
    »Sieh dir nur all das an!« rief er aus. »Tony hat gesagt, daß wir ihnen später beim Auspacken helfen dürfen.«
    Ich konnte nur noch beeindruckt nicken. Troy lief zwischen den Geschenken herum, faßte da eines an und klopfte dort sachte gegen ein anderes, hielt sein Ohr dann an eines der Pakete, um zu lauschen, und so fand er Anhaltspunkte für das, was in den Päckchen stecken konnte. Ich lachte und schüttelte den Kopf.
    »Bist du glücklich, Troy? Freust du dich, daß dein Bruder jetzt eine Frau hat und daß meine Mutter hier mit ihm leben wird?« Er brach seine Begutachtung der Hochzeitsgeschenke ab und sah mich ernst und finster an. »Troy? Es freut dich gar nicht?«
    Er blieb stumm.
    »Aber warum denn nicht?«
    »Deine Mama mag mich nicht«, sagte er und sah aus, als würde er jeden Moment anfangen zu weinen.
    »O Troy, ich bin ganz sicher, daß sie es nicht so meint. Es ist nur so, daß… sie hat eben bisher nie mit einem kleinen Jungen zu tun gehabt. Sie hat nur mich gehabt, und sie ist nicht an kleine Jungen gewöhnt. Mit der Zeit wird das bestimmt anders.«
    Er zuckte wieder mit den Achseln, aber ich konnte ihm ansehen, daß er keine großen Hoffnungen hegte.
    »Es tut mir leid, daß du dich nicht über die Hochzeit deines Bruders freust, Troy.«
    »Aber ich freue mich doch! Du bist jetzt hier, stimmt’s?«
    »Ja, ich bin jetzt hier.«
    »Dann bin ich doch froh«, sagte er und klatschte in seine kleinen Hände.
    »Das freut mich sehr«, sagte ich. »Eigentlich ist das auch das, was mir am besten gefällt.« Ich kniete mich vor ihn hin und drückte ihn an mich.
    »Komm«, sagte er und ging auf die

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