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Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Titel: Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Crews
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sich nur mühsam davon abhalten, die Hand auszustrecken und mit der Fingerspitze darüber zu streichen. Aber ein Versprechen war ein Versprechen.
    „Warum barfuß? Willst du, dass ich mir wie ein Bauer die Füße schmutzig mache?“
    „Genau das will ich. Ich wette, das hast du bisher noch nie getan.“ Herausfordernd sah sie ihn an.
    Leo lachte. „Und ich dachte immer, das schöne Geschlecht bevorzugt den Prinzen und nicht den Frosch. Aber du musst natürlich eine Ausnahme machen.“ Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. „Wieder um eine Illusion ärmer geworden.“
    Das Funkeln in den blauen Augen erlosch, und Leo spürte ein Ziehen in der Brust. Die Worte waren scherzhaft gemeint gewesen, aber offenbar fand Bethany sie nicht lustig.
    „Am besten, wir vergessen das Ganze“, sagte sie steif und, wie ihm schien, mit einer Spur Traurigkeit. „Es ist nicht der Mühe wert, denn an unserer Situation ändert sich sowieso nichts.“
    „Ich bin deiner Meinung“, erwiderte er. „Unsere Situation, wie du es nennst, bleibt die gleiche.“
    Das ist aber auch der einzige Punkt, in dem wir uns einig sind, dachte Leo. Mit ‚Situation‘ meinte sie natürlich ihre Ehe, und worum es da ging, war keineswegs kompliziert – um ihre Verpflichtungen ihm gegenüber. Es wurde höchste Zeit, dass sie ihnen nachkam. Er verstand nicht, warum er auf ihre Mätzchen einging, und weshalb er sich fragte, ob er sie fair oder unfair behandelte. Er hatte sie nicht zur Heirat gezwungen, es war ihre Entscheidung gewesen. Und da sie ihm ihr Jawort gegeben hatte, war es nur recht und billig, dass sie ihren rechtmäßigen Platz an seiner Seite endlich einnahm. Alles Übrige war Nebensache. Er war kein Mann, der zwei Mal versagte. Nach der Niederlage vor drei Jahren würde er keine zweite hinnehmen, dafür hatte er gesorgt. Das Einzige, was er noch tun musste, war, Bethany mit den Tatsachen bekannt zu machen.
    Irritiert von sich selbst, weil er den Moment der Aussprache erneut hinausschob, stand er auf und durchquerte das Frühstückszimmer.
    „Wohin gehst du?“, fragte sie zaghaft, und mit einer gewissen Befriedigung vernahm er die Unsicherheit in ihrer Stimme. Anscheinend war er nicht der Einzige, den die Spannung, die unausgesprochenen Fragen und das ganze Hin und Her aus dem Konzept brachten.
    Er drehte sich zu ihr um, und während er sie betrachtete, ließ seine Verstimmung etwas nach, die harten Züge wurden weicher. Wie schön sie war, seine treulose Gemahlin! Ihre Augen leuchteten wie zwei Saphire, und die Morgensonne verlieh den dunklen Locken einen rotgoldenen Glanz. Leo hatte das Feuer, das sie in ihm entfachte, noch nie kontrollieren können. Er begehrte sie mehr, als er je eine Frau begehrt hatte.
    Er sah, wie sie den Blick senkte und an der Unterlippe kaute, und ihm war, als spüre er die kleinen weißen Zähne auf seinem eigenen Mund. Leo schloss die Augen und dachte an ihre seidige Haut, die runden Brüste, die empfindsame Stelle zwischen den Schenkeln – und die Begierde, sie jetzt zu lieben, wurde zur Qual. Im Stehen, im Sitzen, im Liegen … die Variationen waren unendlich.
    Er schob das brennende Verlangen und die erotischen Fantasien beiseite. „In meine Suite“, beantwortete er ihre Frage. „Ich muss meinen Kammerdiener bitten, die passende Kleidung für das schuhlose Picknick zurechtzulegen.“
    Bethany sah auf und begegnete Leos glühendem Blick. Sie fühlte, wie ihr das Blut ins Gesicht stieg, und nach ein paar Sekunden wandte sie sich ab.
    Er lächelte zufrieden – ihre Gedanken gingen zweifellos in die gleiche Richtung wie seine.
    Klopfenden Herzens betrat Bethany kurz darauf die Master-Suite. Es geht darum, ein paar von den Schranken zwischen uns niederzureißen, versicherte sie sich beklommen. Leo hatte den ersten Schritt getan, jetzt war es an ihr, den nächsten zu tun.
    Früher wäre ihr es nie in den Sinn gekommen, sein Schlafzimmer unangemeldet zu betreten. Vincentos arrogante Stimme klang ihr noch immer in den Ohren: Für die Gemahlin des Principe de Felici gehört sich das nicht.
    Zum Teufel mit Vincento und seinen Diktaten!
    Das Schlafzimmer passte zu seinem Besitzer. Mit den schweren tiefroten Vorhängen, der kostbaren Einrichtung aus Mahagoniholz und den antiken Teppichen war es ebenso maskulin wie Leo. Als sie das prunkvolle Himmelbett in der Mitte betrachte, musste sie schlucken – es kam ihr vor wie eine Opferstätte.
    Bethany schob den absurden Gedanken beiseite. Sie besaß wirkliche eine

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