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Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Titel: Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Crews
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Mann im Mond verheiratet zu sein.“
    Er hob die Brauen und sah sie schweigend an. Sie spürte, wie sie errötete, und plötzlich überkam sie eine unbändige Wut. Was fiel ihm ein, sie dermaßen auf den Arm zu nehmen?
    Sie sprang auf. „Spar dir die dummen Witze, Leo. Zum Geschichtenerzählen bin ich nicht aufgelegt. Und frisches Salz in alte Wunden streuen ist auch nicht nach meinem Geschmack.“
    „Feigling.“
    Bethany verschlug es die Sprache. Das eine Wort füllte sie mit solcher Rage, dass sie ihm am liebsten ins Gesicht gesprungen wäre. Aber die Blöße eines Wutanfalls durfte sie sich nicht geben. Diese Genugtuung gönnte sie ihm nicht. Nicht nachdem sie endlich gelernt hatte, ihr Temperament zu zügeln. Also atmete sie einmal tief durch und funkelte ihn lediglich zornig an.
    „Du bist so ein Feigling, Bethany“, wiederholte er mit offensichtlicher Befriedigung, als er sah, was es sie kostete, ruhig zu bleiben. „Du bist es doch, die sich beschwert, dass ich dich einsperren will. Und wenn ich andeute, dass es vielleicht anders sein könnte, gehst du sofort in die Luft. Wovor hast du Angst?“
    „Ich habe keine Angst“, erwiderte sie eisig. „Mir liegt nur nichts an sinnlosen Spekulationen. Ich betrachte sie als Zeitverschwendung.“ Sie verstand nicht, weshalb sie sich so aufregte, die Sache war es nicht wert. Für ihn war das Ganze nicht mehr als ein Zeitvertreib.
    „Schön, dann beschränken wir uns auf Tatsachen.“ Er machte eine Handbewegung, die einer Einladung gleichkam. „Bitte sehr … Die Käfigtür steht offen. Wie geht es jetzt weiter?“
    Verständnislos starrte sie ihn an. Was meinte er damit? Und plötzlich erkannte sie mit vernichtender Klarheit, was es mit dieser monumentalen Rage auf sich hatte. Darunter verbarg sich nur, was sie seit Jahren so gewaltsam verdrängte: die törichten Wünsche und unerfüllten Träume, die enttäuschte Hoffnung und die unmöglichen Erwartungen, die sie in diesen Mann gesetzt hatte, als er noch ihr Märchenprinz gewesen war.
    Lange Zeit blieb es still. Leos schwarze Augen hielten sie gefangen, als ahne er, was in ihr vorging, und als wären seine Worte kein leeres Versprechen. Als wolle er ihr wirklich geben, wonach sie sich immer noch sehnte.
    Wonach ich mich gesehnt habe, korrigierte sie sich stillschweigend. Jetzt will ich nichts mehr, und für ihn ist es sowieso nur ein Spiel.
    „Warum fragst du?“, hörte sie sich wie aus weiter Ferne sagen. Es war, als stünden sie nicht länger in einem eleganten Salon mit goldverzierten Möbeln und kostbaren Gemälden, sondern am Rand eines Abgrunds.
    „Warum nicht? Was haben wir zu verlieren?“
    „Du … ich …“ Er hat recht, dachte sie, ich bin ein Feigling, in jeder Hinsicht. Ihr Zorn war verraucht, was blieb, war ein bitterer Nachgeschmack. Einen Moment hatte sie sogar das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Sie atmete ein paarmal tief durch, und als ihr besser war, zwang sie sich, den Tatsachen ins Auge zu sehen.
    Sie hatte wirklich nichts mehr zu verlieren. Noch ein paar Tage, hoffentlich nicht zu viele, und sie war eine geschiedene Frau. Sie würde Italien auf immer verlassen und in Toronto ihr altes Leben wieder aufnehmen. Das Herz tat ihr weh, als sie an die langen einsamen Jahre dachte, die ihr bevorstanden.
    Was also hielt sie zurück, die verbleibende Zeit mit ihm zu genießen? Sie hatte die erste Trennung überlebt, trotz der vielen schlaflosen Nächte, in denen sie so oft geglaubt und manchmal gewünscht hatte, sie würde es nicht schaffen. Sie war stark genug, um auch die zweite zu überstehen. Sie wollte Leo. Es war sinnlos, sich etwas vorzumachen oder dagegen anzukämpfen. Zumindest lief sie diesmal wissentlich ins Verderben.
    „Ich ertrage es nicht, dass du meine eigenen Worte als Waffe gegen mich benutzt“, flüsterte sie. „Wenn ich mir vorstelle, dass du mich auch diesmal manipulierst …“ Tränen schimmerten in ihren Augen.
    Leo sagte kein Wort, doch er wich ihrem Blick nicht aus. Eine ganze Weile standen sie so da und sahen sich an.
    „Garantien kann ich dir keine geben, Bethany“, sagte er schließlich. „Aber ich verspreche, dass ich dich nicht belügen werde.“
    „Hast du Lust auf ein Picknick?“, fragte sie am nächsten Morgen beim Frühstück. „Barfuß, in Shorts und mit allem, was dazugehört.“
    Leo sah von seinem Teller auf. „Wie bitte?“
    Bethanys Augen funkelten so übermütig wie schon lange nicht mehr. Er betrachtete den schönen Mund und konnte

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