Castillo der Versuchung
darauf begann er, sie immer leidenschaftlicher zu küssen. Sophie verspürte Entzücken und Ungeduld zugleich. In ihr wuchs der drängende Wunsch, Antonio an sich zu ziehen. Dieses Bedürfnis wurde schließlich so stark, dass Sophie sich selbst an ihn schmiegte. Unter ihrem T-Shirt richteten sich die rosigen Knospen ihrer Brüste auf. Bestimmt konnte auch Antonio es spüren … Sophie erschrak bei dem Gedanken, wie nahe sie dem Mann plötzlich war, dem sie noch kurz zuvor so hasserfüllt gegenübergestanden hatte. Dennoch vermochte sie sich weder Antonios Küssen, noch dem Drang ihres eigenen leidenschaftlichen Begehrens zu entziehen.
„Antonio …“, flüsterte sie atemlos. Er hingegen murmelte: „Ich will das nicht …“, fuhr aber trotzdem fort, sie hingabevoll zu küssen. Zärtlich drang er mit seiner Zunge in ihren Mund ein und begann, dort jeden Winkel begierig zu erforschen.
Für einen kurzen Augenblick triumphierte Sophie insgeheim. Fast drei Jahre lang war sie den quälenden Gedanken nicht losgeworden, dass sie sich damals in Spanien zum Gespött der Leute gemacht hatte. Aber nun stellte sich heraus, dass Antonio Tattoos besser gefielen, als er zugeben wollte. Dann spürte sie nur noch die Wärme und Kraft seines durchtrainierten Körpers. Vor Erregung wurde ihr heiß und kalt, sodass sie ihm zitternd die Arme um den Nacken legte und seinen Kuss auf eine für sie ungewohnt bedingungslose Art erwiderte.
Doch urplötzlich löste sich Antonio von ihr. Aus seinem Blick sprach Verwunderung. Für den Bruchteil einer Sekunde schwelgte Sophie noch immer in dem Kuss und wünschte sich die Welle der leidenschaftlichen Gefühle zurück. Schließlich wandte sie sich jedoch von Antonio ab, schob die Hände tief in die Taschen ihrer Jeans und ließ den Kopf hängen.
„Wir sprachen gerade darüber, dass du nach Spanien ziehst“, erinnerte er sie und klang so kühl, dass Sophie es kaum fassen konnte.
Nun gut, vielleicht fand er sie doch nicht so unwiderstehlich, wie sie für einen Moment lang geglaubt hatte. So oder so kostete es sie größte Anstrengung, sich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren. „Nie im Leben ziehe ich nach Spanien, vergiss es!“, protestierte sie schließlich. „In deinem Heimatland wäre ich dir ja völlig ausgeliefert, und am Ende würdest du mich überhaupt nicht mehr zu Lydia lassen.“
„Da wirst du mir wohl vertrauen müssen.“
„Das tue ich aber nicht“, sagte Sophie, ohne zu zögern. „Dafür steht für mich viel zu viel auf dem Spiel. Außerdem wirst du bald heiraten, und damit ändert sich alles.“
„Du scheinst von der Idee ja ganz besessen zu sein. Aber ich habe nicht vor, so bald zu heiraten.“
Sophie blieb unbeeindruckt und warf ihm aus den Augenwinkeln einen Blick zu. Unwillkürlich beschleunigte sich ihr Herzschlag. Antonio sah wirklich atemberaubend aus. „Ob du nun demnächst oder erst in fünf Jahren heiratest – welchen Unterschied macht das für mich? Rechte hätte ich dann immer noch keine, und deine zukünftige Frau wird bestimmt den Teufel tun und mir ein echtes Mitspracherecht einräumen, wenn es um Lydia geht.“
„Du meine Güte … Meine Freiheit geht mir über alles. In den nächsten zehn Jahren werde ich mich garantiert nicht an eine Frau binden.“
„Ich will nur bei Lydia sein. Das ist alles“, erklärte Sophie würdevoll, auch wenn sie sich momentan alles andere als selbstbewusst fühlte. „Im Gegensatz zu dir habe ich sie wirklich lieb … Ich meine … vielleicht wird sie dich ein Leben lang nur an Pablo erinnern. Und ihr wart ja nicht gerade ein Herz und eine Seele!“
Antonio biss die Zähne zusammen, widersprach aber nicht. Als sich Sophie abwandte, um ihre Tränen zu verbergen, drehte er sie wieder zu sich. Jede seiner Bewegungen zeigte, wie groß sein Selbstvertrauen war. „Komm mit zum Lunch in mein Hotel.“
Sophie errötete. Plötzlich war sie wieder schüchtern und fühlte sich schrecklich empfänglich für Antonios vertraulichen Ton: „Dabei denkst du aber nicht ans Essen, oder?“
„Du bist immer so direkt.“ Antonio lächelte, und Sophie dachte verärgert, es ist ihm noch nicht einmal peinlich, dass ich ihn durchschaut habe. „Ich schätze mal, ich würde dich enttäuschen“, erklärte sie dann.
„Das glaube ich nicht“, entgegnete er und sah sie eine Weile nachdenklich an. „Nur mal so aus reiner Neugierde“, meinte er schließlich. „Was würdest du dafür geben, wenn du die ganze Zeit mit Lydia
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