Casting fuer die Liebe
einem
Room16 -
Logo entdecke, schlägt mir das Herz bis zum Hals. Das Teil sieht natürlichviel cooler aus als meine Stulpen! Das Mädchen, das das gemacht hat, wird später ordentlich bei
Room 16
punkten. Da kann ich glatt einpacken!
»Willst du das haben?«, fragt ein Junge, der gerade am Stand verkauft. Es ist ihm wohl aufgefallen, dass ich das Shirt schon eine ganze Weile anstarre. »Hab ich gemacht«, fügt er stolz hinzu.
Erleichtert atme ich auf.
Ein männlicher Fan läuft aller Wahrscheinlichkeit nach außer Konkurrenz!
»Das Shirt ist echt super!«, sage ich zum dem Jungen, der sich sichtlich freut über das Kompliment. »Aber leider hab ich keine Kohle übrig.«
Dann mache ich mich auf den Weg zum Stand meiner Klasse. Mir ist nämlich eingefallen, dass ich die Stulpen am besten erst mal etwas abseits drapiere. Nicht, dass jemand sie kauft, bevor Philipp kommt!
Diese Bedenken sind allerdings völlig unbegründet. Frau Geiger hat selbst dafür gesorgt, dass mein Strickwerk nicht allzu auffällig feilgeboten wird. Die Stulpen liegen hinter einem großen Torso aus Ton, kaum sichtbar für die Besucher des Bazars.
Das spricht nicht gerade für Frau Geigers Wertschätzung meinen Strickkünsten gegenüber. Aber das soll mir nur recht sein.
Ich überlege gerade, ob ich mir eine Waffel oder ein Paar Würstchen holen soll, als ich eine wild durcheinandergackernde Menschentraube vor dem Mädchenklo entdecke.
Die Mädels, die sich da versammelt haben, gehen alle in meine Klasse. Sie bemerken mich gar nicht, als ich mich neugierig zu ihnen geselle. Offensichtlich sind sie mit irgendetwas furchtbar Aufregendem beschäftigt.
Jetzt sehe ich auch, was – oder besser gesagt: wem ihre Aufmerksamkeit gilt.
Miri!
Zuerst hätte ich sie fast nicht erkannt.
Denn Miri hat genau das gemacht, wozu ich heute nicht gekommen bin. Sie war beim Friseur! Und dort hat sie ungefähr einen halben Meter ihrer fusseligen Haare gelassen.
Jetzt trägt Miri einen Kurzhaarschnitt. Ich sage es ja echt nicht gerne, aber sie sieht toll aus damit!
Das finden auch die anderen.
Miri steht mit selbstgefälliger Miene in ihrer Mitte und lässt sich bestaunen.
»Schnipp-schnapp-Schnäppchen!«, meint sie kokett und dreht sich im Kreis.
Bei dem Anblick könnte einem echt übel werden!
Zum Glück ist das Mädchenklo ganz in der Nähe.
Schnell öffne ich die Tür.
Doch vor dem Spiegel im Vorraum zu den Toiletten steht Isabel, die offensichtlich auch vor Miri und ihren Bewunderinnen geflüchtet ist.
»Hey«, sage ich leise.
»Hey!«, gibt Isabel zurück, drängt sich an mir vorbei und saust zur Tür raus.
Ich könnte heulen! Isabel scheint wirklich nichts mehr von mir wissen zu wollen – und Miri lässt sich draußen als neue Schönheitskönigin feiern. Kann es eigentlich noch schlimmer kommen?
Jetzt brauche ich erst mal ein bisschen frische Luft, denke ich, laufe aus dem Mädchenklo, hole meinen Mantel von der Garderobe und verschwinde durch den Haupteingang.
Ein eisiger Wind bläst mir entgegen, aber im Moment fühle ich mich trotzdem wohler hier draußen.
Ich schlendere ein bisschen auf und ab und atme die kalte Luft ein, als drei dick vermummte Gestalten auf mich zukommen.
Sie haben die Mützen weit ins Gesicht gezogen und die Gesichter in ihren Schals vergraben.
Trotzdem weiß ich sofort, wer es ist.
Ein Grinsen huscht über mein Gesicht. Da kommen die Jungs ja schon! Endlich etwas Positives an diesem Abend!
»Hallo«, höre ich Philipp sagen.
Erstaunt bleibe ich stehen. Gilt dieses »Hallo« etwa mir?
»Wir kennen uns doch vom Weihnachtsmarkt, oder?«, fragt Philipp jetzt.
Tatsächlich! Er meint mich. Und er hat mich wiedererkannt! Er lächelt mich sogar an!
Mir wird heiß und kalt und heiß und kalt und dann wiederheiß. Ich bin so gebannt, dass ich einfach nicht antworten kann. Nur ein schwaches Nicken bekomme ich zustande.
»Hast du mir das Malheur mit dem Glühwein schon verziehen?«
Das ist doch keine Frage! Natürlich habe ich Philipp verziehen! Und zwar in der allerersten Sekunde.
Philipp würde ich alles verzeihen!
»Klar, die Flecken sind problemlos rausgegangen«, schwindle ich. In Wirklichkeit habe ich den Mantel, so wie ich es vorhatte, bis heute nicht gewaschen. Aber Philipp soll mich ja nicht für einen total durchgeknallten Fan halten.
Gut, dass es schon dunkel ist und Philipp die Ränder auf dem Mantelstoff nicht sehen kann.
»Super«, sagt Philipp und lächelt noch einmal.
Wie süß, er
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