Casting fuer die Liebe
macht sich wirklich Gedanken um mich!
Obwohl es bestimmt fünf Grad minus hat, schmelze ich dahin.
Am liebsten würde ich Philipp auf der Stelle fragen, ob er mich heiraten will!
Aber jetzt erst mal schön ein Schritt nach dem anderen.
Das scheint sich auch Philipp zu denken, der inzwischen einfach weitergegangen ist.
»Wir sehen uns ja bestimmt später«, ruft er noch, bevor er mit seinen Bandkollegen durch den seitlichen Eingang im Lehrerzimmer der Schule verschwunden ist.
Ich gehe durch die Vordertür zurück in die Schule, das heißt, ich gehe nicht – ich schwebe!
In der Aula hält unsere Direktorin gerade ihre Weihnachtsansprache.Doch davon bekomme ich rein gar nichts mit. Ich bin wie berauscht. Philipp war so süß! Besser hätte unsere Begegnung doch gar nicht laufen können!
Klar, wir hätten noch ein bisschen quatschen können. Aber die drei müssen sich ja auch auf das Konzert vorbereiten, das sie gleich geben werden.
In diesem Moment kündigt die Schulrektorin den großen Überraschungsauftritt auch schon an.
Ein Raunen und Tosen geht durch die Menge, als der Name »
Room 16
« fällt. Dann bricht das Publikum in wilden Applaus aus.
Ein paar Meter entfernt von mir steht Miri, die hysterisch loskreischt und bereits ziemlich blau anläuft. Manu fächelt ihr Luft zu.
Doch ich habe nur noch Augen für
Room 16
, die jetzt die Bühne betreten.
Bevor die Jungs richtig loslegen, ergreift erst einmal Philipp das Wort. Gut gelaunt bedankt er sich im Namen der Band bei unserer Rektorin für ihr Vertrauen und dass sie die drei »beurlaubt« hat. Und bei Herrn Bachmann, weil sie dank ihm und seinem Musikzimmer zu ihrem Namen gekommen sind. Zuletzt dankt er natürlich auch allen Fans, ohne die
Room 16
nicht aus Zimmer 16 herausgekommen wären. Bei diesen Worten bricht der ganze Saal, einschließlich mir, in lauten Jubel aus. Und mitten in diesen Jubel hinein erklingen die ersten Töne.
Das Konzert geht los!
Was soll ich sagen. Es ist eine tolle Vorstellung! Philipp gibt alles – vor allem bei den alten Rocksongs, von denen sie natürlich auch ein paar spielen. Wie nett wäre es jetzt, wenn Isabel hier bei mir wäre!
Aber Isabel ist nirgendwo zu sehen. Erst als David plötzlich neben mir auftaucht, ahne ich, dass sie irgendwo mit Luis rumhängt. Denn alleine ist David bestimmt nicht zum Bazar gekommen. Er geht ja gar nicht auf unsere Schule, sondern in die gleiche Klasse wie Luis.
Obwohl ich vorhin so sauer auf David war, freue ich mich jetzt, ihn zu sehen. Ein bisschen komisch ist es nämlich schon, hier so ganz alleine rumzustehen.
»Wo musstest du denn vorhin so schnell hin?«, brüllt David in mein Ohr.
»Zum Friseur«, schreie ich zurück. »Aber ich bin zu spät gekommen.«
»Na ein Glück!«, meint David. »Du wolltest dir doch nicht deine schönen langen Haare abschneiden lassen?«
Ich schüttle den Kopf und muss grinsen. Komplimente über meine Haarpracht kommen nicht so häufig vor.
David bleibt neben mir stehen, bis das Konzert zu Ende ist. Das ist leider nicht mehr besonders lange. Nach nur acht Nummern einschließlich zweier Zugaben räumen die Jungs schon wieder die Bühne.
Jetzt ist die Zeit für meine Stulpen gekommen! Gleich werden die Jungs aus dem Lehrerzimmer treten und sich auf dem Bazar umgucken.
Mist! Miri und Manu sind direkt vor dem Lehrerzimmer in Stellung gegangen. Da begebe ich mich lieber nicht dazu. Nein, ich bleibe elegant im Hintergrund und kralle mir Philipp – zack – wie eine Raubkatze, wenn es so weit ist!
Aber sehen, wie Manu, Miri und ihre neue Frisur bei
Room 16
ankommen, das will ich natürlich schon.
»Komm, wir setzen uns ein bisschen auf die Treppe«, schlage ich David vor. Denn von dort oben hat man einen besseren Überblick und ich muss meinen Hals nicht immer so giraffenmäßig recken.
»Sag mal, wo ist eigentlich Isabel?«, fragt David, während ich mit Adleraugen Richtung Lehrerzimmertür stiere.
»Keine Ahnung«, antworte ich und zucke mit den Schultern. »Wahrscheinlich hängt sie irgendwo mit Luis rum.«
David schüttelt den Kopf. »Luis ist gar nicht mitgekommen. Wegen dir. Er meinte, er verdirbt dir nur das Fest, wenn er mit Isabel vor deinen Augen rumturtelt.«
Ich bin baff. Luis besitzt so etwas wie Feingefühl? Das macht mich erst mal sprachlos. So kenne ich ihn ja gar nicht!
»Und außerdem ist er nicht so scharf auf selbst gehäkelte Topflappen«, fährt David lachend fort.
»Und du etwa schon?«, frage ich David, als
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