Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)
Aktentasche.“ Es war ein altmodisches Hartschalenmodell mit einem großen Klappverschluss. Um die Tasche herum lagen überall Visitenkarten und Büromaterialien wie schwarze Foldback-Klammern und Post-its verstreut. Ein digitales Diktiergerät lag einen halben Meter entfernt neben einem Müsliriegel. „Obwohl ich zugeben muss, dass ich seinen Geschmack für Füllfederhalter bewundere“, sagte er und deutete auf einen orange-schwarzen Montblanc-Füller in der limitierten Hemingway-Ausführung, der direkt an der Bordsteinkante in der Gosse lag. „Diese Dinger sind mittlerweile über dreitausend Dollar wert. Das spricht irgendwie gegen die Theorie, dass es sich um einen Raubüberfall handelte.“
Nikki wollte ihm zustimmen, doch sie widerstand der Versuchung, voreilige Schlüsse zu ziehen. Auf diese Art klärte man keine Fälle auf. „Es sei denn, der Räuber war kein Autor und Füllfederhaltersammler.“
In diesem Moment überraschte Rook sie, indem er ihre Hand nahm. „Komm mit, schnell.“
Sie hätte fast gezögert, doch sie folgte ihm, während er sie an ihrem Arm über die Straße führte. Trotzdem fragte sie: „Rook, was hast du vor?“
„Schnell, bevor es wegfliegt.“ Er deutete auf ein einzelnes weißes Blatt Papier, das die Sechsundneunzigste Straße entlang auf einen Park in Riverside zuflatterte.
Nikki streckte die Hand danach aus, doch der Wind erfasste es, und sie lief los, um es einzuholen. Als es vor ihren Füßen auf dem Asphalt landete, sprang sie darauf zu und schlug mit ihrer flachen Hand darauf, um es festzuhalten. „Hab ich dich.“
„Toll. Ich hätte das selbst erledigt, aber du trägst Handschuhe“, sagte Rook. „Und kannst dich besser bewegen.“
Mit ihrer freien Hand griff Nikki vorsichtig nach einer Ecke des Blatts und drehte es herum, um es zu lesen. Rook, den ihr Pokerface wahnsinnig machte, wurde ungeduldig.
„Nun?“, drängte er. „Was ist es?“
Nikki antwortete nicht. Stattdessen drehte sie das Blatt um, damit er es selbst lesen konnte.
Ein Leben im Rausch
Die wahre Geschichte hinter dem Tod von Reed Wakefield
von
Cassidy Towne
VIERZEHN
Mitchell Perkins, Chefredakteur der Sachbuchabteilung bei Epimetheus Books, schlug die Augen in seinem Zimmer im vierten Stock des St.-Luke’s-Roosevelt-Krankenhauses auf, um festzustellen, dass Nikki Heat und Jameson Rook auf Stühlen am Fußende seines Betts saßen. Detective Heat erhob sich und kam an seine Seite. „Wie geht es Ihnen, Mr. Perkins? Soll ich die Krankenschwester rufen?“
Er schloss kurz die Augen und schüttelte den Kopf. „Ich bin durstig.“ Sie löffelte ein Stück Eis aus dem Becher auf seinem Rolltischtablett und beobachtete, wie er es langsam lutschte. „Danke … dass Sie meiner Frau geholfen haben. Vor meinem kleinen Nickerchen teilte sie mir mit, dass die Polizei innerhalb kürzester Zeit bei ihr eintraf.“
„Alles ist wieder in Ordnung, Mr. Perkins. Auch wenn Sie selbst sich momentan vermutlich nicht so fühlen.“ Sie reichte ihm unaufgefordert einen weiteren Löffel voller Eis. „Konnten Sie erkennen, wer Ihnen das angetan hat?“
Er schüttelte den Kopf und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. „Wer immer es war, er griff mich von hinten an. Diese Gegend ist normalerweise sicher.“
„Wir überprüfen das noch, aber ich glaube nicht, dass es sich dabei um einen zufälligen Raubüberfall handelte.“ Nikki stellte den Becher auf den Tisch. „Wenn man den kurz zuvor versuchten Einbruch in Ihre Wohnung bedenkt, könnte es sich bei Ihrem Angreifer um dieselbe Person handeln.“ Perkins nickte, als ob er diese Möglichkeit ebenfalls schon in Betracht gezogen hätte. „Wir können nicht hundertprozentig sicher sein, weil Ihre Frau den Einbrecher nicht gesehen hat. Sie sagte, jemand habe ein Fenster aufgebrochen und die Alarmanlage sei losgegangen. Wer immer es war, ergriff daraufhin die Flucht.“
„Wenn ich darauf wetten müsste“, sagte Rook, „würde ich tippen, dass er über die Sechsundneunzigste Straße floh.“
„Ich Glückspilz“, meinte Perkins.
Heat zog eine Augenbraue hoch. „Der Täter war der Glückspilz. Eine weitere Auffälligkeit ist, dass Sie immer noch Ihre Brieftasche und Ihre Armbanduhr haben.“
„Er schnappte sich meine Aktentasche.“
„Weil die vermutlich das war, was er wollte.“ Nikki hielt den Becher mit dem Eis hoch, doch er schüttelte den Kopf und verzog dann wieder das Gesicht. „Irgendjemand hat es geschafft, sich Cassidy Townes
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