Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Titel: Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
Vom Netzwerk:
was er gemacht hat, bevor er Kolumbien verließ? Er war Dozent an der Universidad Nacional in Bogotá. Und was hat er dort unterrichtet?“
    Nikki wagte eine Vermutung. „Marxistische Philosophie?“
    „Knapp daneben. Computerwissenschaften.“ Rook setzte sich wieder an seinen Schreibtisch und deutete auf seinen Bildschirm. „Doch Guzman verließ die Universität. Warum? Aus Protest, weil er behauptete, dass die Computerprogrammierung, an der er in seiner Fakultät arbeitete, von der Geheimpolizei verwendet wurde, um Regimekritiker auszuspionieren.“ Rook stieß eine Faust in die Luft und stand auf. „Das ist es. Das ist der Kerl, der meinen Computer gehackt hat.“
    „Aber wieso?“
    „Okay …“ Er kam hinter dem Schreibtisch hervor und fing an, auf und ab zu laufen. „Willst du meine Theorie hören? Guzman … und ein Kader aus Radikalen, die er hier in New York rekrutiert hat, begeisterten sich ein wenig zu sehr für Gewalt, zumindest für den Geschmack ihres Freundes und Verbündeten, Pater Gerry Graf, der nichts gegen Protestmärsche einzuwenden hatte, wohl aber gegen das Blutvergießen, das darauf folgen würde. Es kam zum Streit. Und Graf musste verschwinden. Also ermordeten sie Graf, damit die Sache erledigt war. Doch nein. Denn dann kam die clevere und hartnäckige Detective Nikki Heat, und sie sagten: Heat muss auch verschwinden. Sie versuchten, dich im Park aus dem Hinterhalt zu erwischen, haben dich aber gründlich unterschätzt. Und als das nicht funktionierte, versuchten sie, dich auf andere Weise aus dem Weg zu räumen: indem sie meinen Computer hackten, um dich in Schwierigkeiten mit dem Hauptquartier zu bringen, woraufhin du von dem Fall abgezogen wurdest. Peng.“
    „Wir sollten sie sofort verhaften“, meinte Nikki.
    Rooks Begeisterung verpuffte, und er sank auf der Schreibtischkante zusammen. „Wenn du das sagst, ist das so, als würdest du meine Theorie als verrückt und unbegründet bezeichnen.“
    Heat lächelte. „Ich weiß.“
    „Jetzt komm schon, ergibt das etwa keinen Sinn?“
    „Teilweise. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass Guzman ein Computerfachmann ist. Aber …“, sie hielt inne und wählte ihre nächsten Worte mit Bedacht, um ihn nicht zu verletzen, „… aber es basiert alles nur auf Vermutungen. Rook, hast du jemals darüber nachgedacht, Krimis zu schreiben?“
    „Nein“, sagte er. „Ich bleibe lieber bei dem, was ich kann.“
    Sie planten ihre nächsten Schritte, als ihnen der Einfluss der heftigen Winterkälte ihren unmittelbaren Kurs aufzeichnete. In den Fernseh- und Radionachrichten ging es nur noch um eine Eilmeldung von einem Kraftwerk auf der East Side. Dort war einer der gewaltigen, knapp dreißig Meter hohen Heizkessel explodiert, der sengend heißen Dampf durch die unterirdischen Rohrleitungen pumpte und so Lower Manhattan beheizte. Ein Mechaniker war verletzt worden, doch man ging davon aus, dass er überleben würde. Allerdings führte der Vorfall zu einer Dampfsperrung im gesamten Bereich, der von dem Kraftwerk versorgt wurde. Die spektakulären Aufnahmen, die der Nachrichtenhubschrauber von der zerstörten Anlage machte, wurden auf einer Hälfte des Fernsehbildschirms gezeigt, während der Nachrichtensprecher in der anderen Hälfte eine Karte des betroffenen Gebiets zeigte, das für die nächsten zwei oder drei Tage ohne Dampf auskommen musste.
    „Sieh mal, meine Wohnung liegt genau in der Mitte dieser Zone“, sagte Nikki.
    „Oh Mann“, entfuhr es Rook. „Da können einem die Bewohner der Gebäude, die keine eigenen Dampfkessel haben, weil ihre Vermieter zu geizig sind, einen anzuschaffen, echt leidtun, was?“ Er kicherte und erkannte dann an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie in solch einem Gebäude wohnte. „Ist das dein Ernst? Oh, die Ironie gefällt mir. Nikki: keine Hitze. Und heute Nacht sollen wieder einmal Minustemperaturen herrschen. Lass uns ein paar deiner Klamotten und was ihr Frauen sonst noch so braucht herholen, damit du hierbleiben kannst.“
    „Du würdest alles ausnutzen, um mich dazu zu bringen, hier in wilder Ehe mit dir zu leben, oder?“
    „Dampfausfall, Druckstoß, höhere Gewalt, da kann ich auch nichts machen.“
    Im Eingangsbereich von Nikkis Wohnhaus fühlte es sich bereits ein wenig kühl an, als sie eintraten. Die Fahrstuhltüren öffneten sich, und mehrere ihrer Nachbarn kamen mit Koffern und Reisetaschen heraus. Manche sagten, sie würden sich in Hotels auf der Upper West Side aufmachen. Andere planten,

Weitere Kostenlose Bücher