Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
schwer für ihren Hals zu sein, und sie konnte weder ihre Arme noch ihre Beine bewegen. „Sie wird wach“, sagte die Stimme, die aus einer anderen Dimension zu kommen schien. Heat versuchte, die Augen zu öffnen, doch das Licht, das aus den erbarmungslosen weißblauen Neonröhren über ihr strömte, schmerzte so sehr, dass sie sie sofort wieder schloss.
Was hatte sie in diesem kurzen Augenblick gesehen? Sie war in irgendeinem Industriegebäude. Vielleicht eine Werkstatt oder eine Lagerhalle. Unfertige Wände voller nackter Bolzen und metallene Lagerregale voller Kisten und … Werkzeuge und irgendwelche Bauteile. Ein weiterer Blick würde ihr mehr verraten, aber nicht wenn sie wieder in diese Lampen starren musste. Sie versuchte, sich umzudrehen, doch es gelang ihr nicht, also drehte sie nur ihren Kopf zur Seite und riskierte einen weiteren Blick. Harvey, der nach wie vor seine Uniform trug, lehnte mit vor der Brust verschränkten Armen an einer Werkbank und beobachtete sie. Er trug blaue Plastikhandschuhe. Dieser beunruhigende Anblick sorgte dafür, dass genug Adrenalin durch ihren Körper gepumpt wurde, um sie wieder völlig klar werden zu lassen. Sie schloss die Augen und verfluchte sich dafür, dass sie bisher nie die Möglichkeit in Betracht gezogen hatte, dass der Pitbull sie nicht aus Sicherheitsgründen verfolgt hatte, sondern um ihre Schritte zu beobachten. Harvey hatte sich direkt vor ihren Augen versteckt. Nikki erinnerte sich daran, wie sie ihm die Waffeln gebracht hatte, und spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog.
In dem Raum bewegte sich noch jemand anders umher. Unter großen Anstrengungen verdrehte sie ihre Augen und erkannte die Jacke des Kerls, der sie auf der Vanderbilt Avenue gepackt hatte. Er trug ebenfalls blaue Handschuhe, aber nicht mehr die Skimaske. Diese Tatsache war sogar noch beunruhigender, weil es bedeutete, dass er sich keine Sorgen mehr darum machte, später von Nikki identifiziert zu werden. Der andere Mann drehte sich herum, kam auf sie zu und beugte sein Gesicht über ihres. „Hey, Heat. Aufwachen“, sagte Dutch Van Meter.
Sie versuchte, sich von ihm abzuwenden, doch sie schaffte es nicht, und dann wurde ihr klar, was der Grund dafür war. Es lag nicht an den Nachwirkungen des Chloroforms. Sie war festgebunden. Ihre Hand- und Fußgelenke waren mit Handschellen versehen. Heat bemühte sich nach Kräften, ihren Kopf zu heben. Sie hatten sie an ein Paar hölzerne Querbalken gefesselt – ihr eigenes improvisiertes Andreaskreuz. Van Meter musste gesehen haben, wie die Erkenntnis über sie gekommen war. „So ist es, Titelbildschönheit. Und da Sie ja eine so clevere Polizistin sind, wette ich, dass Sie wissen, was als Nächstes kommt.“
Ein Schalter wurde umgelegt, und ein leises elektronisches Summen ertönte. Sie riss ihren Kopf zu ihm herum. Dutch hielt einen Stab aus Edelstahl in der Hand, der die Größe und die Form eines Dildos hatte. An dem isolierten Griff befanden sich zwei geschnürte Kabel – ein schwarzes und ein rotes. „Ganz schön ironisch, was? Diese Dinger wurden eigentlich entwickelt, um Schmerzen zu lindern. Sehen Sie?“
Heat zuckte zurück und wandte sich ab. Sie bereitete sich auf den Schock vor, als er den TENS-Stab an ihren Unterarm hielt. Bei der Berührung kribbelte ihre Haut ganz leicht, und die Muskeln darunter zogen sich nur ein wenig zusammen. „Ich schätze, ich muss Ihnen nicht erklären, was dieses Ding sonst noch alles kann.“ Er nahm den Stab weg und schaltete den Generator aus. „Also. Wollen Sie es auf die harte oder auf die leichte Tour?“ Nikki hatte ihr Gesicht immer noch von ihm abgewandt. „Okay, finden wir es heraus. Zuerst die leichte Tour? Wo ist das Video?“
Sie drehte ihren Kopf herum und starrte ihn an. „Das ist leicht. Weil ich es nicht weiß.“
Van Meter nickte und wandte sich über seine Schulter an den Pitbull. „Sie machen es einem nie einfach, nicht wahr, Harv?“
„Detective, wollen Sie meinen Rat?“, fragte Harvey. „Verraten Sie es ihm einfach, dann können wir das hier schnell hinter uns bringen.“
„Er hat recht. Schmerzvoll oder schmerzlos, Sie haben die Wahl.“
„Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt. Ich weiß es nicht.“
„Finden wir’s heraus.“ Dutch setzte sich auf einen Arbeitsstuhl mit Rollen und legte den Schalter um. Das Summen erklang wieder, dieses mal ein wenig lauter. „Wir fangen klein an und geben Ihnen eine Chance.“ Er berührte die gleiche Stelle an ihrem Arm, doch
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