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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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über die gesamte Stadt gelegt. Der Handel war nun schon seit langer Zeit unterbrochen und die Waren auf dem Markt boten nur ein karges Angebot aus der Umgebung. Das Zentrum der Stadt war nicht wie sonst von Menschenmengen überfüllt, es wirkte wie ausgestorben. Viele der ansässigen Familien blieben in ihren Hütten und Häusern. Einige hatten sie des Nachts erblickt: Die Augen der Brut Vortex’ und ihre angsteinflößenden Schatten. Die Kreaturen hockten nach Nachteinbruch bereits zu Dutzenden auf den Dächern Zitelias. Mütter bangten um ihre Kinder und Väter verriegelten die Fenster und Türen. Dass sie für dumm verkauft worden waren, war ihnen längst klar. Die Schlinge um den Hals des Hauptmanns begann sich enger zu ziehen. Er konnte sich keinen Aufruhr in der Stadt erlauben. Doch die Boten, die er in die angrenzenden Städte geschickt hatte, waren immer noch nicht zurückgekehrt. Sie sollten in seinem Namen für die Bewohner Zitelias um Einlass in die anliegenden Burgen und Städte bitten. Sie mussten Zitelia verlassen, bevor es zu spät war. Jede Nacht liefen sie Gefahr, dass die Dämonen in die Häuser einfielen. Der Obscura und dessen Sandari-Freund waren immer noch verschwunden. Morris fiel es stets schwerer, den starken, unbeeindruckten Mann zu mimen. Seit so vielen Tagen lag die schwere Last der Verantwortung schon auf ihm und drohte ihn langsam zu erdrücken. Wenn er nicht bald etwas Hilfe bekam, wäre er am Ende. Doch zu dieser dunklen Stunde brach endlich Licht über die Stadt des Handels.

    Durch den Gang der Stadtwache hallten die schweren Schritte des Draconers Annoth. Ein Krieger der Königlichen Leibgarde. Er folgte dem Befehl seines Königs und kam, um die Bewohner in Sicherheit zu bringen. Annoth war ein wahrlicher Meister im Umgang mit Nahkampfwaffen. Die Draconer gehörten zu denjenigen, die den Kriegergott Brica verehrte. Auf ihrem starken, menschlichen Körper trugen sie einen Drachenkopf. Ein langer Echsenschwanz wuchs wie eine Verlängerung der Wirbelsäule aus der unteren Hälfte des Rückens. Er diente ihnen als wirksame Waffe im Nahkampf. Die Draconer waren gegen die meisten bekannten Gifte Cataneos immun und wohl die schnellsten Schwimmer des Planeten. Wenn sie das Licht der Welt erblickten, entschieden sie sich intuitiv für den Rest ihres Lebens für eine bestimmte Waffe: Schwert oder Bogen. Griff der Nachwuchs nach dem Schwert, wurde er in dessen Umgang im Zweikampf geschult. Griff er nach dem Bogen, wurde er in Fernkampftechniken ausgebildet. Annoth war ein Krieger des benachbarten Königreichs von Zorthan, dem Dritten. Er trug edle Kleidung, sowie ein Schwert, das aus feinster Hand geschmiedet worden war: leicht und robust, lang und scharf. Ein geschickter Hieb des Draconers und der Kopf seines Gegners rollte. Genau aus diesem Grund wurden nur Draconer zur Leibgarde von König Zorthan benannt. Sie waren stark und äußerst wachsam – Eigenschaften, die man für den Schutz des Königs benötigte. Auch zu Zeiten des Friedens gab es immer wieder Angriffe auf die Ländereien von König Zorthan. Bis zu jenem Zeitpunkt jedoch nie erfolgreich. Die Draconer ahnten meist bereits, wenn jemand Böses im Schilde führte. Sie rochen die Furcht der Angreifer. Zu nervös waren diese, weil sie Angst hatten, von den Draconern entdeckt zu werden.

    Morris staunte nicht schlecht, als der Draconer überraschend in sein Arbeitszimmer platzte.
    »Hauptmann Morris?«
    Dieser nickte ehrwürdig.
    »Mein Name ist Annoth, König Zorthan schickt mich, um das Volk in zwei Tagen Richtung Norden zu führen.« Dann übergab er dem Hauptmann einen Brief.
    König Carus hatte sein Land bereits verlassen und nun befahl er in dem Brief, den Einwohnern Zitelias die schlechte Nachricht eines bevorstehenden Krieges zu überbringen. Späher hatten des Nachts in der Nähe einige Orks entdeckt. Sie waren schwer gerüstet und schienen Positionspläne zu schmieden. Mit dem auftauchen der Orks, kam die Befürchtung auf, dass sich diese mit der Brut Vortex verbündet hatten und gemeinsam planten die Stadt einzunehmen. Alles deutete daraufhin, dass der erste Angriff der dunklen Mächte auf Zitelia niedergehen sollte. König Carus wollte sich keineswegs einem Angriff stellen und hatte beschlossen, der Brut Vortex’ die Stadt zu überlassen. Kein Blut sollte fließen und keiner sollte zurückbleiben. So verlangte er es. König Carus hatte Schutz im benachbarten Königreich erhalten. Sein alter Freund Zorthan, der Dritte,

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