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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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einem ebenso goldenen Anhänger verziert, der die Form einer Feder besaß. Xeroi sah sie bewundernd mit großen Augen an und bedankte sich zutiefst, als Failon sie ihm als Geschenk in die Hände legte. Sofort wusch er sich die Tränen aus den Augen und hing sie sich voller Stolz um. Der Obscura begann währenddessen das Holz zu stapeln. Immer wieder blickte er zu dem Sandari hinüber. »Sie ist ein Zeichen des Wissens, man sagte mir, sie hilft einem, wenn man nicht weiter wüsste. Vielleicht wird sie Euch in dieser schweren Zeit mehr helfen können als mir.« Xeroi nickte dankend und sprang rasch auf, um Failon beim Feuerentzünden zu helfen.

    Das Feuer war längst erloschen, als der Sandari von den ersten Sonnenstrahlen geweckt wurde. Er fuhr erschrocken hoch. »Warum habt Ihr mich nicht geweckt?«, fragte er, während er sich den Schlaf aus den Augen rieb. Doch außer der kalten Feuerholzstelle war nichts und niemand mehr bei ihm. Hilflos sah er sich um. Aber von Failon und dessen Gepäck war nirgendwo etwas zu entdecken. Er wollte seinen Freund rufen, doch im letzten Augenblick hielt er sich still zurück. Die Exindur waren bestimmt nicht weit. Falls Failon sich in der Nähe aufhielt, würde er sie beide in Gefahr bringen. So entschloss er sich, vorerst zu warten und seinen Platz nicht zu verlassen.
    Doch die Sonne stieg immer höher am Himmel hinauf und von Failon fehlte weiterhin jede Spur. Vogelsänge hallten durch den Wald, aber außer diesem Laut war einfach nichts zu hören. Xeroi horchte immer wieder, ob sein Freund vielleicht nach ihm rief. Doch vergeblich. Die Exindur hatten ihn mitgenommen. Oder Failon hatte ihn zurückgelassen – doch das konnte und wollte er sich nicht vorstellen. Failon hätte ihn niemals ohne Schutz in diesen Wäldern ausgesetzt. Nachdenklich blickte er auf seine Kette. Diese hatte der Obscura ihm erst vor wenigen Stunden in die Hände gelegt. Schließlich kam Xeroi zu dem Schluss, dass etwas Schlimmes passiert sein musste und beschloss, seinen Gefährten zu suchen. Ganz gleich wer oder was ihn erwarten würde. Dies war er seinem Freund schuldig. Failon hatte schließlich ohne gefragt zu werden seine Bruderschaft verlassen. Völlig selbstlos hatte er beschlossen, den Sandari in den sicheren Osten Cataneos zu führen. Weit weg von den ihn suchenden Orks. Nie würde er es sich verzeihen können, wenn dem Obscura etwas geschah. Mit diesem Gedanken wanderte er tiefer in den Wald, mitten hinein in die Heimat der Waldbewohner. Den Griff stets fest am Schwert und voller Hoffnung, seinen Freund zu finden.

    Die Bäume wurden mit jedem Augenblick höher und kräftiger. Viele der dicken Wurzeln bohrten sich erst Meter vom Stamm des Baumes entfernt in die Tiefe der Erde. Die Baumkronen ließen immer weniger Licht hindurch und schon bald war es so dunkel wie zur Abenddämmerungszeit. Der Sandari wurde Schritt für Schritt langsamer und vorsichtiger. Er wollte nicht in eine Falle tappen, die die Exindur aufgestellt hatten. Der Boden wurde schlammiger je tiefer Xeroi in den Wald trat. Das machte den Marsch immer anstrengender, doch er wollte seinen Freund dennoch schnellstmöglich finden. Sicherlich hatte das Waldvolk Failon verschleppt. Nach all den Geschichten, die er über sie gehört hatte, blieb kaum eine andere Möglichkeit. Xeroi wusste nicht, wo genau sich die Behausung der Exindur befand. Bekannt war ihm nur, dass sie tief im Wald lag und desto weiter er ging, umso mehr bekam er das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Immer wieder überlegte er, was er Failon sagen würde, wenn er es tatsächlich schaffen würde, ihn zu befreien. Plötzlich riss ihn der Ruf einer Waldkriegerin aus seinen Gedanken.
    »Ein Schritt weiter, Verbrannter, und Ihr seid tot!«
    Xeroi stoppte erschrocken, nicht wissend, was er sagen oder tun sollte. Die Kriegerin stand nur einige Meter entfernt von ihm auf einem hohen Ast. In ihren Händen hielt sie einen Bogen mit einem Pfeil, den sie auf den Sandari richtete. Sie war muskulös und hatte einen hasserfüllten Ausdruck in den Augen. Ihr Körper war an einigen Stellen mit Schlamm bedeckt. Nie zuvor hatte Xeroi eine der Exindur gesehen. Doch die Waldbewohner schienen den Erzählungen gerecht zu werden, die übers Land getragen wurden.
    »Ihr solltet den Wald lieber verlassen, wenn Ihr nicht zum Sterben gekommen seid.« Sie spannte die Sehne des Bogens noch stärker.
    Xeroi trat ein Schritt zurück und schluckte nervös den Kloß im Hals hinunter, der ihm die

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