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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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Schicksal Cataneo widerfahren wird und ich lasse Euch am Leben. Aber seid gewarnt. Ich habe bereits einen Seher zu Tode quälen lassen, weil er nicht mit der Wahrheit herausrücken wollte.«
    Failon blickte den Orkführer ernst an. »Ihr sprecht von etwas, von dem niemand wirklich weiß, was geschehen wird. Die Zukunft lässt sich nicht eindeutig vorhersagen.«
    »Ihr lügt, Failon, das wisst ihr so gut wie ich! Ich kenne Euren Eid, der Euch bindet und der Euch gebietet, die Prophezeiung für Euch zu behalten.«
    »Ihr wisst nicht, wovon Ihr redet. Ihr glaubt, dass die Obscuras wirklich wissen, was geschehen wird?«
    Failon setzte sich, fassungslos darüber, dass der Führer der Orks anscheinend dieselben Ängste teilte wie die anderen Völker Cataneos auch. »Ihr erhofft Euch, von mir zu erfahren, ob das Euer Ende ist?«
    Wütend blickte Tachal zu seinen Männern und dann wieder zu dem Obscura. »Die Brut des Vortex ist zurück und auch einige Kinder Splendors sollen im Osten Cataneos aufgetaucht sein. Die letzte Schlacht steht bevor, sie entscheidet, ob die Welt ins Licht geht oder in die Dunkelheit fällt. Ich will den Krieg gewonnen wissen, bevor er beginnt, oder das Schicksal ändern, um Rache an Euch Verrätern zu üben.«
    »Es gibt keine Abschrift über diesen Kampf, das müsst Ihr mir glauben. Wir Obscuras wissen genauso wenig, was passieren wird, wie ihr«, erklärte Failon mit ruhiger Stimme.
    »Das soll ich Euch glauben? Ihr habt hinterrücks die Seiten gewechselt, als es zuletzt für die Krieger der Finsternis immer bedrohlicher wurde. Ihr habt uns nicht im Kampf beigestanden, und anstatt eure Schwerter für unsere Länder zu erheben, habt ihr sie gegen uns gerichtet!«
    »Die Obscuras gehörten zu keiner Seite! Wir haben das Leid gesehen, das ihr über Cataneo gebracht habt und wir haben uns entschieden, nicht länger tatenlos zuzusehen. Wir folgen Vortex nicht, nur weil wir der Finsternis entsprungen sind. Wir handeln nach den Gesetzen Vells, und das ist schon länger der Fall, als ihr Führer der Orks seid!«
    »Ihr werdet mir helfen, so oder so.« Dann wandte sich Tachal ab und verschwand den Gang hinauf.
    Die drei anderen folgten ihm stillschweigend und ließen Failon in der Dunkelheit zurück.

    Es erschien ihm wie eine Ewigkeit, in der er in der Finsternis saß. Er wusste nicht, wie viele Tage und Nächte er in seiner Zelle verbracht hatte. Ab und an warfen sie ihm etwas Brot zu und ließen ihn etwas trinken, doch keiner sprach mit ihm. Staub und Dreck klebte an seiner Haut und seiner Kleidung. Er fühlte sich schwach und hatte inzwischen die Hoffnung auf eine Heimkehr verloren. Vermutlich lag Zitelia schon in Schutt und Asche, beherrscht von Dämonen der Nacht. Diese Vorstellung traf ihn tief und verfolgte ihn bis in seine Träume.
    Failon verfluchte den Ort seiner Gefangenschaft jedes Mal wieder, wenn er erwachte. Aus der anderen Zelle stieg bereits ein unerträglicher Gestank auf, der ihm mehr und mehr zuwider wurde. Die Orks schienen diesen Geruch nicht einmal wahrzunehmen, wahrscheinlich waren sie solchen Gestank schon gewöhnt. Das Tropfen des Wassers hatte auch nicht aufgehört und Failon machte es halb wahnsinnig. Dieses monotone Geräusch quälte ihn ohne Unterbrechung. Failon hatte das Gefühl, durch diese Finsternis langsam blind zu werden. Er erkannte nur Umrisse in der Dunkelheit und sehnte sich so sehr nach einer Lichtquelle, dass es ihm beinahe körperlich wehtat. Doch der Obscura hatte keine Möglichkeit, seinem finsteren Gefängnis zu entkommen. Das wurde ihm nun vollends bewusst und stürzte ihn in tiefe Verzweiflung.

DIE REISE
    Die Pferde waren gesattelt und das wichtigste in den Satteltaschen verstaut. Morris trat aus dem Haupthaus der Stadtwache. Von den Treppen aus sah er die Straßen entlang. Überall Männer, Frauen, Familien, die sich reisebereit gemacht hatten. Einige räumten noch die letzten Habseligkeiten, die sie mitnehmen wollten, aus ihren Häusern. Hier und da sah Morris voll beladene Pferdekarren in der Menschenmenge. Die Wachen, einige auf Pferden, waren gerüstet und abmarschbereit. Morris blieben nur noch einige Augenblicke bis die Reise in den Norden angetreten wurde. Die Stadt Zitelia wurde dem Schicksal überlassen. So wie jene, die diese Reise nicht antreten wollten. Einige ältere Bewohner weigerten sich, die Stadt und ihr Eigentum zurückzulassen. Morris hatte sie nicht überzeugen können mitzureisen und letztendlich beschlossen, ihren Willen zu

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