CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)
starrte bestürzt ihr Handy an, als sie polternde Schritte auf der Treppe hörte. Sie hatte gerade noch Zeit, sich eine Illustrierte zu schnappen, bevor Jimmy hereinkam und sich eine Jacke überzog.
»Ich dachte, du wolltest dich hinlegen?«
»Bin nicht mehr müde.« Er nahm seine Schlüssel.
»Wo willst du hin?«
»Ich geh mit Mike einen trinken.«
Bree wälzte sich herum und setzte sich auf, während sie betete, dass Robbie nicht ausgerechnet jetzt zurückrufen würde.
»Wann habt ihr das denn ausgemacht?«
»Er hat gerade angerufen und gemeint, er müsste mal mit mir reden. Dringend.«
Er verließ das Haus ohne Abschiedskuss und ließ Bree schmollend zurück. Wenn Jimmy sie so behandelte, geschah es ihm nur recht, dass sie Robbie hatte, der ihr das wohlige Gefühl gab, begehrt zu werden. Ja, sie war sogar fast versucht, mal eben bei ihm vorbeizuschauen …
Dann fiel ihr ein, dass Robbie den Vormittag damit verbracht hatte, Maureen Heath zu vögeln, und ihr Enthusiasmus bekam einen kleinen Dämpfer. Und dann hatte Maureen auch noch so undankbar geklungen …
Bree wusste wirklich nicht, warum sie sich solche Mühe gab, anderen zu helfen. Sie bekam nie den Dank, den sie verdiente.
Wird Zeit, dass du zur Abwechslung mal an dich selbst denkst , Bree .
Dan und Cate rannten nach oben und rissen sich die Kleider vom Leib, getrieben von Lust und vielleicht auch von einer heimlichen Ahnung, dass Zweifel einsetzen könnten, sobald sie darüber nachzudenken begannen, was sie hier taten.
Ich kenne sie, seit ich vier bin, dachte Dan. Und ich wollte mit ihr schlafen, seit ich ungefähr zwölf bin …
Erst als sie im Bett lagen, konnten sie es sich leisten, etwas langsamer zu machen, denn nun nahmen sie nichts mehr wahr als die Berührungen des anderen. Sie liebten sich mit Leidenschaft und Humor, mal ernst und konzentriert, mal ungeschickt und kichernd, und sie fanden ein Tempo, das ihnen beiden zusagte, mit einem blinden Verständnis, das in der tiefen Vertrautheit einer fast lebenslangen Freundschaft wurzelte.
Und dann das Finale, schnell und laut und hemmungslos, als wären sie entschlossen, für diesen Moment wieder völlig Fremde zu sein.
»Puh«, meinte Cate, nachdem sie ein paar Minuten schweigend nebeneinandergelegen hatten. »Das war ein bisschen bizarr.«
»Ich fand es fantastisch.«
»Oh, ich auch.« Sie stützte sich auf den Ellbogen und legte die andere Hand auf seinen Bauch. »Es ist nur – für mich warst du eigentlich immer … na ja, der Bruder, den ich gerne gehabt hätte anstelle meines richtigen Bruders.«
Dan war sich nicht sicher, was er darauf erwidern sollte, und vielleicht spürte Cate, dass er keine Lust hatte, über Robbie zu sprechen, denn sie wechselte schnell das Thema.
»Sag mal, wann habt ihr denn eigentlich Schluss gemacht, du und Hayley?«
»Heute Morgen.« Er gab ihr eine kurze Zusammenfassung ihres Gesprächs. »Sie ist mir am Donnerstagabend gefolgt, und aus dem Kuss, den ich dir im Pub gegeben habe, hat sie geschlossen, dass wir eine Affäre hätten.«
»Aber das war doch nur ein Küsschen auf die Wange!«
»Sie hat nun mal darauf bestanden, mehr hineinzuinterpretieren.«
Mit einem reumütigen Seufzer sagte Cate: »Und jetzt ist es doch passiert.«
Dan merkte, wie sein Gesicht heiß wurde. »Ich bin nicht mit der Absicht hergekommen …«
»Dann war es also nicht nur ein Mitleidsfick?« Lachend ließ sie sich aufs Kissen sinken und starrte an die Decke. »Na ja, so schlimm wäre es eigentlich auch nicht, wenn es nur das gewesen wäre.«
Wieder hatte Dan das unangenehme Gefühl, dass sie irgendwie nicht auf der gleichen Wellenlänge waren. »Das ist das Beste, was mir seit Ewigkeiten passiert ist«, sagte er, und es schmerzte ihn, als sie die Gelegenheit, ihm zuzustimmen, verstreichen ließ. Stattdessen wurde ihre Miene nachdenklich.
»Aber ist es nicht furchtbar, wie schnell einen die ganzen Probleme wieder einholen? Ich kann nicht aufhören, an Martin zu denken und an Janine und daran, ob mich irgendeine Schuld trifft.«
»Wieso? Du kannst doch nichts dafür.«
»Nicht direkt vielleicht.« Sie erzählte ihm, dass Martin sie mehrmals aufgesucht hatte, zuletzt am Freitagabend, und dass er überzeugt gewesen war, dass sie noch eine gemeinsame Zukunft hätten. »Als er im Krankenwagen lag, hat er meinen Namen gesagt. Sagen Sie es Cate … Weiter nichts, nur diese vier Worte. Du kannst dir vorstellen, was das bei Janine angerichtet hat.«
»Und bei dir«,
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