CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)
fischte das Mobiltelefon heraus. Es war Robbie.
»Wenn man vom Teufel spricht …«, murmelte er.
»Besser, du hörst dir an, was er will.«
Cate klang distanziert, und Dan wurde plötzlich von der Angst gepackt, dass er sie wegen dieser Sache verlieren würde. Er war ein solcher Idiot gewesen, das nicht zu erkennen; hatte sich in allem dermaßen dumm und ungeschickt angestellt …
»Dan, ich muss dir etwas zeigen«, sagte Robbie. »Kannst du vorbeikommen?«
»Schlecht. Ich hab kein Auto, schon vergessen?«
»Es ist megawichtig. Wie es aussieht, war der verstorbene Mr O’Brien ein gottverdammtes Genie.«
»Robbie, ich bin nicht in der Stimmung …«
»Wo bist du? Ist jemand bei dir?«
Dan seufzte. Wenn Robbie in seiner euphorischen Goldgräberstimmung war, ließ er sich nicht so schnell abwimmeln.
»Ich schau später vorbei, aber du musst mich heimfahren.«
»Abgemacht.«
Als Dan das Gespräch beendete, hatte Cate sich aufgesetzt. Ihm fiel auf, dass sie die Bettdecke hochgezogen hatte, um ihre Brüste zu bedecken.
»Was hast du mit deinem Auto gemacht?«
»Es wird verschrottet. Robbie kennt da jemanden …«
Sie nickte. »Ist wahrscheinlich das Klügste. Und was will mein Bruder von dir?«
»Das hat er nicht gesagt. Ich dachte, ich sollte mich besser mit ihm treffen, um ihm beizubringen, dass du die Wahrheit kennst.«
Cate schüttelte den Kopf. »Nein. Sag es ihm noch nicht.«
Es war Cate unangenehm, sich mit solchen Problemen befassen zu müssen, während sie nackt im Bett lag. Aber sie war sich noch nicht sicher, ob sie Dan rauswerfen sollte; auch, weil es noch so vieles gab, was sie wissen musste.
Sie beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie und das Kinn in die Hände. Eine Denkerpose.
»Ich muss das erst mal alles im Kopf sortieren. Ich bin jetzt Mitwisserin einer Verschwörung mit dem Ziel, ein Tötungsdelikt zu vertuschen. Wenn wir erwischt werden, egal wer von uns, wandern wir für sehr lange Zeit ins Gefängnis. Das steht außer Zweifel.«
Dan sah zerknirscht drein. Er streckte die Hand aus, um ihren Arm zu berühren, zog sie aber sofort zurück, als sie zusammenzuckte.
Sie fuhr fort: »DS Thomsett sagte, sie müssten mich wahrscheinlich wegen Martin vernehmen. Und sie fahnden immer noch nach den Männern aus dem Pub, wobei sie sich auf die Phantombilder stützen, die ich zu verändern – zu verfälschen geholfen habe.« Sie hielt inne, als ihr DS Averys Drohung wieder einfiel: Wenn Sie uns anlügen oder uns etwas verschweigen, machen wir Sie fertig . »Von jetzt an wird jeder Kontakt, den ich mit der Polizei habe, wie ein Drahtseilakt sein …«
»Deswegen haben wir es dir nicht gesagt. Robbie meinte, es wäre besser, dich nicht zu kompromittieren.«
»Aha. Und dabei hatte er bestimmt nur das Beste für mich im Sinn.«
»Natürlich nicht. Aber es ist trotzdem ein stichhaltiges Argument.« Dan wollte noch etwas hinzufügen, doch dann senkte er den Kopf. »Also, wenn du meinst, dass es für dich das Beste wäre, es zu melden, dann werde ich nicht versuchen, es dir auszureden. Geh und erzähl DS Thomsett die ganze Geschichte.«
»Du willst, dass ich dich bei der Polizei verpfeife? Du bringst es nicht fertig, dich selbst zu stellen, also bürdest du mir diese Last auf?«
»Ich will ja nicht, dass du es tust. Aber du hast recht, wenn du sagst, dass ich mich vor der Verantwortung gedrückt habe. Ich bin ein Feigling, das weiß ich.«
»Nicht unbedingt. Ich sehe nicht ein, warum du den Kopf hinhalten solltest für etwas, was Robbie getan hat.« Cate machte ihrer Verzweiflung mit einem gedehnten Seufzer Luft. »Es ist unmöglich. Es gibt hier keine richtige Antwort.«
Dan sah, welchen Kummer er ihr bereitet hatte, und er überlegte gerade, wie um alles in der Welt er ihr den ganzen Rest erklären sollte, als sie plötzlich ausrief: »Ich fass es nicht! Robbie hat O’Briens Haus wieder ins Portfolio genommen. Er macht fröhlich Geschäfte mit Hanks Schwester, obwohl er für den Tod des Mannes verantwortlich ist …«
Dan nickte und sagte: »Es ist der reine Wahnsinn.«
»Er hat weiß Gott schon oft genug mit dem Feuer gespielt, aber das ist einfach …« Sie seufzte angewidert. »Ich hätte ihn schon vor Jahren bei Mum verpfeifen sollen. Oder sogar bei der Polizei.«
»Wofür denn?«
»Wo soll ich anfangen?« Cate rieb sich die Augen, sie schien fast zu erschöpft, um fortzufahren. »Weil er mit Kundinnen ins Bett gegangen ist. Weil er Schmiergelder angenommen hat.
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