Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
Vom Netzwerk:
mehr zusammen sind. Denn sie wusste genau, was er als Nächstes sagen würde:
    »Wenigstens war es kein Rotwein.«
    Sie würdigte die Bemerkung keiner Antwort. Als sie die Position wechselte, brachte ein Ziehen im Bein die Erinnerung an den Moment zurück, als Hank O’Brien sie zu Boden gestoßen hatte. Sie versuchte, das negative Bild mit einem erfreulicheren zu überlagern: dem Moment, als sie ihm die Faust ins Gesicht geschlagen hatte.
    Cate beugte sich vor, den Kopf gesenkt, und tupfte den Teppich ab. Vielleicht nicht die effektivste Methode, ihn sauber zu bekommen, aber zumindest erleichterte die Tatsache, dass sie Martin den Rücken zuwandte, das Gespräch.
    »Herzlichen Glückwunsch übrigens.«
    Er schnaubte. »Danke.«
    »Das war nicht sarkastisch gemeint.«
    »Oh.«
    »Du freust dich doch, oder?«
    »Wie wahnsinnig.«
    »Also, wer klingt denn jetzt sarkastisch?«
    »Nein, ich freue mich. Ehrlich.« Sie hörte ein Knarren – er hatte auf dem Sofa Platz genommen. Als er weitersprach, klang er nicht mehr so, als müsse er sich rechtfertigen; sein Ton war jetzt leise und entschuldigend. »Die Sache ist die – ich glaube, ich bin in letzter Zeit reifer geworden. Ich denke, ich bin jetzt bereit, eine Familie zu gründen.«
    Cate kniff die Augen fest zu, vielleicht um festzustellen, ob sich die eine oder andere Träne herausquetschen ließ, aber es kam nichts.
    »Dann ist ja alles wunderbar, oder?«, sagte sie.
    Keine Antwort. Cate pflückte vorsichtig einen übersehenen Splitter vom Teppich, der unter einem Stuhl gelandet war, und ließ ihn in die Kehrschaufel fallen. Dann drehte sie sich auf den Knien rutschend um. Martin starrte sie an, sein Gesicht war leicht gerötet, und seine Lippen bewegten sich stumm, als hätte er die Sprache verloren.
    »Was ist los, Martin?«
    »Ich freue mich, dass ich Vater werde, ganz ehrlich. Es ist nur … Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit der richtigen Frau ein Kind bekomme.«
    Er lehnte sich mit einem Seufzer zurück, als sei er froh, sich eine so große Last von der Seele geredet zu haben. Das Einzige, was Cate ihm zugutehalten mochte, war, dass er keine Antwort zu erwarten schien. Sie spürte, wie ein Wust von Gefühlen hinter ihrer unbewegten Miene aufwallte, und sie wusste eines ganz genau: Egal, was passierte, dieser Damm durfte nicht brechen, bis Martin wieder gegangen war.
    9
    Dan legte die Strecke bis zu seinem Haus wie auf Autopilot zurück. Er war sie schon unzählige Male gefahren, immer an Abenden, wenn Robbie sich Gesellschaft wünschte und Dan entweder keine Lust auf Alkohol hatte oder sich die teure Taxifahrt nicht leisten konnte.
    Er wohnte in einer Doppelhaushälfte in Hollingbury, einem ruhigen Viertel am nördlichen Stadtrand von Brighton, hoch oben auf den Ausläufern der Downs. Nach dem Tod seiner Eltern war ihr kleines Haus in der Stadtmitte verkauft worden, und Dans Tante Joan hatte mit dem Erlös und ihren eigenen Ersparnissen dieses Haus erworben, das einen Kompromiss darstellen sollte: nicht zu weit weg von ihrem alten Bekanntenkreis in Woodingdean, wo sie zuvor gelebt hatte, aber auch so gelegen, dass Dan weiter seine Schule in der Surrenden Road besuchen konnte.
    Zum Haus gehörte eine Garage, doch wegen der schmalen gemeinsamen Einfahrt wurde sie selten benutzt. Joan hatte ihr eigenes Auto verkauft, als sie einen Seniorenpass für den Bus bekommen hatte.
    Dan war nicht wohl bei dem Gedanken, den Fiesta in die Einfahrt stellen zu müssen. Der Winkel des abgesenkten Bordsteins war zu steil. Wenn er es nicht genau richtig hinbekäme, würde die Stoßstange geräuschvoll über den Beton schrappen und die ganze Straße aufwecken.
    Er nahm sich Zeit und betete, dass seine Tante nicht herauskommen würde. Ganz vorsichtig lenkte er den Wagen über die Bordsteinkante und fuhr weiter, bis er auf Höhe des Hauses stand. Er musste den Motor abstellen, weil er die Schlüssel brauchte, um die Garage aufzuschließen. Zur Sicherheit schaltete er auch noch das Licht aus.
    Als das Garagentor mit einem Quietschen der altersschwachen Laufschienen aufschwang, nahm er mit halbem Ohr wahr, wie ein Auto hinter ihm anhielt. Eine Tür wurde geöffnet und zugeschlagen, und dann rief eine Stimme: »Hallo!«
    Er drehte sich um und sah Louis mit unsicheren Schritten die Einfahrt hinaufgehen. Dan lief auf seinen Bruder zu und fing ihn ab, als er das Heck des Fiesta erreichte.
    »Du stellst das Auto in die Garage?«
    »Die Elektrik spinnt ein bisschen.« Dan wies auf den

Weitere Kostenlose Bücher