CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)
der Verkaufsleiter!«
»Genau. Das würde wirklich unprofessionell wirken.«
Nachdem Robbie Wunder mit seinem Mund vollbracht und Bree sich mit ihrem gewohnten Enthusiasmus revanchiert hatte, lagen sie beide Schulter an Schulter auf dem Bett und ruhten sich aus.
»Junge, Junge«, sagte er. »Mit deiner Technik könntest du Preise gewinnen.«
»Du warst heute ein bisschen egoistisch. Ich hätte es mir langsamer gewünscht.«
»Hast dich aber nicht beschwert.«
»Oh, du bist trotzdem noch gut, Baby. Könntest ein Vermögen verdienen, wenn du dich ein bisschen anstrengen würdest.« Eine Pause. »Aber du hast es ja scheinbar nicht mehr nötig.«
»Nicht wirklich.«
»Was ist denn plötzlich anders als vorher? Letzte Woche hättest du doch noch alles getan, um irgendwie an Kohle ranzukommen.«
»Ich hab ein bisschen was gewonnen«, sagte er. »Unverhofftes Wettglück.«
»Ach wirklich?« Er spürte, dass Bree ihm nicht glaubte, doch sie hakte nicht nach. »Jedenfalls lohnt es sich, darüber nachzudenken.«
»Warum bist du so fixiert auf die Idee? Willst du meine Zuhälterin sein oder was?«
»Klar, deine Managerin. Das fände ich super.« Sie kicherte. »Es ist einfach so eine tolle Gelegenheit, die kannst du dir nicht entgehen lassen. Wenn ich an die ganzen Kumpel von Jimmy denke – du müsstest mal die Frauen von denen sehen … Die meisten sind zwanzig, dreißig Jahre älter als ich, aber sie reden von nichts anderem als Sex . Sind scharf auf ihre Tennistrainer, ihre Klempner, Elektriker, Gärtner – sogar auf ihre gottverdammten Friseure . Sie lechzen regelrecht danach.«
»Ja, und ich wette, sie sind alle hässlich wie die Nacht.«
Dafür erntete er einen spielerischen Boxhieb. »Nicht mehr ganz taufrisch vielleicht.«
»So faltig wie ein Elefantenarsch, nur weniger attraktiv.«
Sie lachte wieder und schauderte ein wenig. »Ach, hör schon auf. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, mal so alt und runzlig zu werden, du vielleicht?«
»Nein. Und du willst, dass ich Sex mit ihnen habe.«
»Aber für gutes Geld, Baby. Ich bin sicher, sie würden ein Vermögen dafür bezahlen, sich ein bisschen mit dir amüsieren zu dürfen.«
Es klang wie die Höchststrafe, doch während sein Handy dudelte, sagte Robbie: »Ich werde drüber nachdenken. Im Moment habe ich eine andere Sache am Laufen.«
Er angelte nach dem Telefon. Bree schmiegte sich an ihn und versuchte einen Blick aufs Display zu erhaschen.
»Ist bestimmt deine Mutter, die dir wieder mal die Leviten lesen will.«
»Nein.« Es war seine Schwester, doch das würde er Bree nicht sagen. Er würde den Anruf auch nicht annehmen. »Muss los.«
Er stieg aus dem Bett und brachte sich in Sicherheit, bevor sie die eine todsichere Methode anwenden konnte, die seine Willenskraft dahinschwinden ließ – indem sie nämlich seinen Schwanz fest mit den Lippen umschloss. Doch während er sich anzog, spürte er, dass die Atmosphäre sich abgekühlt hatte. Sie schmollte wegen dieser Gigolo-Geschichte.
Es war seine eigene Schuld. Er hatte es selbst vorgeschlagen, allerdings nur im Scherz, als er noch verzweifelt das Geld für O’Brien zusammenzubringen versuchte. Dumm von ihm, zumal Bree in ihrem Alltag bei Weitem nicht ausgelastet war. Ein solches Projekt versprach Nervenkitzel, ohne dass sie viel dafür investieren musste. Wenn die Sache einmal lief, könnte sie sich zurücklehnen, während er das ganze Risiko trug.
Sie begleitete ihn zur Haustür, nur mit BH und Slip bekleidet, und winkte ihm zum Abschied nach, vor den Augen sämtlicher Nachbarn. Verrücktes Weib.
»Er ist die ganze Nacht weg, denk dran«, rief sie. »Komm später noch mal vorbei, wenn du Zeit hast.«
»Ich schau mal, wie ich so vorankomme.«
Aber das war absolut illusorisch, selbst wenn Robbie noch einmal Lust auf einen Nachschlag bekommen sollte. Laut seinem Handy hatte er vier entgangene Anrufe von Cate. Das bedeutete mit Sicherheit irgendeinen Stress.
An diesem Vormittag ging das Geschäft unerträglich schleppend. Dan kurierte unter Hayleys wachsamen Blicken seinen erfundenen Kater aus und tat so, als sei er froh, dass es nur so wenige Kunden zu bedienen gab.
Ein großer Teil der Verkaufsfläche war für die Ausstellung von Fernsehern reserviert, die zu Demonstrationszwecken während der Öffnungszeiten eingeschaltet blieben. Auf einigen liefen sorgfältig ausgewählte DVD s, andere dagegen zeigten BBC 1 und ITV 1 und damit auch in regelmäßigen Abständen Nachrichten.
Die
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