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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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»Schluss jetzt mit dem Herumlaufen. Komm her und setz dich, mein Schatz.«
    Patricia merkte, dass er es ernst meinte, und folgte seiner Aufforderung. Sie nahm ihren Löffel und rührte abwesend ihren Kaffee um, obwohl der Strudel in der Tasse zeigte, dass Gordon sich bereits darum gekümmert hatte.
    »Also, wo stehen wir?«
    Das war ihre Aufforderung an Gordon zu tun, was er am besten konnte: ein Problem dekonstruieren, die einzelnen Komponenten so identifizieren, dass Patricia das ganze Bild sehen konnte, um es dann zu analysieren und eine Lösung zu finden.
    »O’Brien ist tot. Wenn wir das mal als gegeben annehmen?«
    »Einverstanden. Selbst Jerry kann nicht so völlig danebenliegen.«
    »Wir gehen also davon aus, dass – ein Wunder einmal ausgenommen – Hank nicht mehr unter uns weilt und dass das, woran er gearbeitet hat, möglicherweise verloren ist …«
    »Nein.« Patricia hob gebieterisch den Zeigefinger. »Konzentrieren wir uns auf das, was mit Hank passiert ist.«
    »Ein Unfall mit Fahrerflucht. Es war spät am Abend, eine einsame Landstraße …«
    Wieder reckte sie den Finger mit dem künstlichen Nagel, knallrot lackiert, geformt wie eine Speerspitze. »Nein, Gordon, nein. Fahrerflucht ist nicht notwendig mit einem Unfall gleichzusetzen.« Sie sah sein verblüfftes Gesicht und setzte ein kleines oberlehrerhaftes Lächeln auf. »Denk doch mal drüber nach, Schatz. Wenn du jemanden überfährst und dich aus dem Staub machst, ist dann die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch, dass du es mit Absicht getan hast?«
    Gordon nahm einen Schluck von seinem Kaffee – brühend heiß, genau wie er ihn mochte, doch Patricia verzog das Gesicht, als sie ihn schlürfen hörte.
    »Du glaubst, dass Hank ermordet wurde?«, sagte er.
    »Es wäre dumm von uns, die Möglichkeit auszuschließen.«
    »Aber warum? Was könnte das Motiv sein?«
    »Im besten Fall eines, das absolut nichts mit unserer Sache zu tun hat. Irgendein finsteres Geheimnis, von dem wir nichts wissen.«
    »Und im schlimmsten Fall …?«
    »Das muss ich ja wohl kaum aussprechen, oder? Im schlimmsten Fall geht es gegen uns .«
    Gordon hatte gerade noch einen Schluck Kaffee genommen. Da er momentan am Sprechen gehindert war, zog er nur fragend eine Augenbraue hoch – seine kleine Roger-Moore-Nummer.
    »Es ist nicht ganz logisch«, fügte Patricia hinzu. »Wenn ich Templeton wäre, würde ich erst zur Vergeltung schreiten, wenn ich wüsste, ob Hank allein agiert. Und wenn nicht, würde ich fragen: Wer waren seine Mitverschwörer?«
    »Und in dem Fall würden sie uns die Tür eintreten …« Gordon warf einen nervösen Blick in Richtung Diele.
    »Genau. Alles in allem ist es wahrscheinlicher, dass Hank sein Unglück selbst verschuldet hat. Vielleicht wollte er einen neuen Partner gewinnen, und der Schuss ging nach hinten los. Wir haben immer die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass er ein doppeltes Spiel spielt. Und es ist wohl klar, dass Jerry bildlich gesprochen am Steuer eingeschlafen ist.«
    »Ein furchtbar passendes Bild unter den gegebenen Umständen.«
    Sie hob die Schultern. »Ich frage mich, ob Hank zu dem Schluss gekommen war, dass seine Dienste anderswo besser entlohnt würden? Oder wollte er einfach einen Alleingang wagen und versuchen, eine Einigung mit Templeton zu erzielen, ohne uns einzubeziehen?«
    Eingelullt vom getragenen Ton ihrer laut ausgesprochenen Grübeleien, seufzte Gordon: »Ich fürchte, das werden wir nie sicher wissen können.«
    Patricia riss ihn aus seiner Trance. »Natürlich werden wir das. Es ist zwingend notwendig, dass wir herausfinden, mit wem wir es zu tun haben.«
    Gordon nickte eifrig, als ob er nie eine andere Ansicht vertreten hätte. »Aber wenn die Polizei im Haus ist, haben wir vielleicht schon die Chance verpasst, uns zu holen, was …«
    »Hank wird das wichtige Material schon gut versteckt haben. Und es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass die Polizei eine forensische Ermittlung durchführt.«
    »Wenn wir nur vor ihnen an den Laptop kommen könnten.«
    »Tja, bis jetzt war Jerry so nützlich wie eine Kaffeekanne aus Schokolade, oder wie immer man da sagt. Ich fürchte, wir müssen jemanden hinzuziehen, der aus anderem Holz geschnitzt ist. Jemanden, der sich nicht gleich bei den ersten Anzeichen von Schwierigkeiten in die Hosen macht.«
    Er wusste schon, wen seine Frau da beschrieb. Er sah es in ihren Augen, und er konnte das erregte Beben hören, das sich immer in ihre Stimme schlich, wenn sie von ihm

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