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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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markanten Zügen, tiefbraunen Augen und einem gewinnenden Lächeln, aus dem ein wacher Verstand und eine ungezwungene Art zu sprechen schienen. Dazu diese hinreißende Stimme – sie hätte ihn sich gut als Moderator einer dieser Immo-Shows im Nachmittagsprogramm vorstellen können, in denen die Kandidaten bei der Jagd nach einer Luxusimmobilie begleitet wurden: Unser heutiges Paar kommt aus Swindon, und die beiden haben ein Budget von sechshunderttausend Pfund …
    »Miss Scott?«
    »Äh, ja. Caitlin. Also, eigentlich Cate.«
    »Gut. Und das hier ist eigentlich Hove?«
    Sie war so verwirrt, dass sie den Witz erst kapierte, als es zum Lachen schon zu spät war. Sie kam sich wie eine Idiotin vor, als sie sich sagen hörte: »Nein, wir sind hier noch in Brighton.«
    Er nickte und hielt seinen Polizeiausweis auf Brusthöhe. »Lahmer Scherz. Ich bin DS Guy Thomsett. Und das ist mein Kollege, DC Bill Avery.«
    Er wies auf einen korpulenten Mann mit rotbraunem Haarschopf, der gerade aus einer schlecht geparkten Renault-Limousine gestiegen war und sich nun den Berg heraufschleppte. Avery hatte einen rosigen, fleckigen Teint, eine unförmige Nase und einen entschieden unfreundlichen Gesichtsausdruck.
    »Hier zu parken ist ja echt ein Kunststück«, murmelte er mit einem weichen Yorkshire-Akzent.
    »Man gewöhnt sich dran«, sagte Cate. Sie wünschte, sie könnte Thomsett irgendwie ins Haus bitten und seinen Untergebenen auf der Straße stehen lassen.
    Während sie die beiden ins Wohnzimmer führte, ging ihr Blick unwillkürlich zu der Stelle, wo Martin ihr Glas umgestoßen hatte. Gott sei Dank war es Weißwein und nicht Rotwein gewesen – sie hätten es sonst vielleicht für Blut gehalten.
    Sie stellte fest, dass Thomsett fast so groß war wie Martin, dabei aber ganz und gar nicht schlaksig oder ungelenk. Er nahm an einem Ende des Sofas Platz, und als Cate sich ans andere Ende setzte, bemerkte sie die grauen Strähnen in seinen Haaren. Wie bei Martin, nur dass es ihm besser stand. Sie schätzte ihn auf Mitte bis Ende dreißig.
    Avery, der vielleicht fünf Jahre älter und ein gutes Stück kleiner war, baute sich fast direkt vor ihr auf, die Arme verschränkt. Kräftige Muskeln zeichneten sich unter seinem zerknitterten Anzug ab. Sicherlich hielt er sich in seiner Freizeit mit Boxen oder Rugby fit.
    »Wir haben ein paar Fragen im Zusammenhang mit einem Mann namens Hank O’Brien.« Thomsett beobachtete sie aufmerksam genug, um zu sehen, wie sie zusammenzuckte. »Dürfte ich fragen, wie gut Sie ihn kennen?«
    »Nur ganz flüchtig.« Die Detectives ließen ihr ein paar Sekunden Zeit für nähere Ausführungen, aber Cate kannte dieses Spielchen und tat nichts, um das Schweigen zu beenden.
    Averys Miene verfinsterte sich noch mehr. »Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?«
    »Gestern Abend.«
    »Und wo war das?«
    »In einem Pub. Im Horse and Hounds, in der Nähe von Partridge Green. Ich hatte eine Besprechung mit ihm.«
    Er wechselte einen Blick mit Thomsett. »Worum ging es da?«
    »Um eine Vermietung«, antwortete Cate. »Meine Mutter ist die Inhaberin von Compton Property Services.«
    »Kenne ich.« Jetzt verfinsterte sich auch Thomsetts Blick. »Wir haben Ihre Nummer auf seinem Handy gefunden. Er hat Ihnen um zweiundzwanzig Uhr vier eine SMS geschickt.«
    »Ja, um zu sagen, dass er sich verspäten würde. Er hätte eigentlich schon um …« Sie runzelte die Stirn. »Was soll das heißen, Sie haben meine Nummer gefunden?«
    »Ich fürchte, ich habe schlechte Nachrichten. Ich muss Ihnen mitteilen, dass Hank O’Brien tot ist.«
    Cate starrte Thomsett verblüfft an. Diesmal registrierte sie kaum, wie genau beide Männer ihre Reaktion verfolgten.
    »Wie? Hatte er einen Herzinfarkt oder was?«
    »Nein. Er wurde an der B2135 von einem Auto erfasst und tödlich verletzt, etwa eine dreiviertel Meile vom Pub entfernt.«
    Bree Tyler war der Inbegriff einer Vorzeigefrau: Sie war siebenundzwanzig, Exmodel für Bademoden und Dessous, groß und geschmeidig, mit perfekten Rundungen. Aufgewachsen in Whitehawk, einer der verrufensten Sozialsiedlungen der Stadt, war sie so stolz darauf, ihre bescheidene Herkunft hinter sich gelassen zu haben, dass sie nicht nur keinen Hehl daraus machte, sondern es praktisch bei jeder Gelegenheit herausposaunte.
    Ihr Mann Jimmy war fast doppelt so alt wie sie. Klein und dürr, aber mit einem dicken Kugelbauch, die Haare nach hinten gegelt wie ein Fünfzigerjahre-Rocker, war er ein altmodischer East-Ender, der

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