CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)
sprach. Gordon hätte es nie zugegeben, aber es war ein Name, der ihm jedes Mal einen Schauder über den Rücken jagte.
»Stemper.«
17
Dan machte sich einen Kaffee, dann vergewisserte er sich, dass Hayley in den Verkaufsraum zurückgegangen war, ehe er auf den Parkplatz hinauslief und Cate auf dem Handy anrief.
Sie meldete sich sofort. »Dan, danke. Ich habe meinen Bruder zu erreichen versucht, aber er geht nicht ans Telefon.«
»Was ist das für eine Geschichte mit der Polizei?«
»Hank O’Brien ist tot. Von einem Auto überfahren.«
»O Gott, das ist ja furchtbar.« Dan hoffte, dass er ehrlich geschockt klang.
»Die Polizei hat meine Nummer auf seinem Handy gefunden. Ich hatte gerade Besuch von zwei Detectives vom Dezernat Schwerverbrechen. Sie arbeiten mit der Verkehrspolizei zusammen, um den Fahrer zu ermitteln.«
»Verstehe.« Nach einer respektvollen Pause sagte Dan: »Ich nehme an, dass die Polizei dich nach deinem Treffen mit Hank gefragt hat.«
»Ja. Ich habe nicht zugegeben, dass ich euch beide kenne, aber den ganzen Rest musste ich erwähnen. Das Handgemenge und alles.« Sie senkte die Stimme und fügte hinzu: »Es wartet jemand auf mich. Können wir uns nach der Arbeit treffen?«
»Okay.« Dan spürte ein Flattern in der Magengegend bei der Vorstellung, Cate in die Augen sehen und sie anlügen zu müssen.
»Ich müsste es bis halb sieben schaffen. Wie wär’s mit dem William IV?«
»Einverstanden.«
»Ich versuch’s weiter bei Robbie. Kannst du ihn auch anrufen?«
»Ich werde mein Bestes geben, aber du kennst ihn ja.« Er versuchte zu lachen, doch es misslang ihm gründlich.
»Ja, stimmt.« Cate war offenbar zu gestresst, um etwas zu merken. »Eine wandelnde Katastrophe – und wir dürfen mal wieder die Trümmer wegräumen.«
Dan steckte sein Handy ein. Er fragte sich, ob es von Vorteil wäre, wenn Robbie heute Abend nicht dabei wäre. Vielleicht könnte er sich Cate anvertrauen, ihr alles erzählen.
»Was tust du da draußen?«
Er fuhr herum und sah Hayley in der Tür stehen. Sie beugte sich hinaus, als ob sie nur im Vorbeigehen kurz innegehalten hätte.
»Ein bisschen frische Luft schnappen.«
»Ich dachte, ich hätte dich reden gehört.«
»Was? Nein.« Er errötete und überlegte, ob er sie zur Rede stellen sollte: Wie lange stehst du schon da?
Aber dann schob er doch nur die Hände in die Hosentaschen und schritt mit einer eifrigen Wieder-an-die-Arbeit -Miene auf sie zu. Doch Hayley wich nicht von der Stelle.
»Du wirkst total gereizt.«
»Folgst du mir deswegen auf Schritt und Tritt?«
»Das tu ich nicht.«
»Jedes Mal, wenn ich mich umdrehe, seh ich dich auf mich zukommen.«
»Und du fällst vor Schreck fast tot um, wenn ich dich sehe.« Sie musterte ihn mit einem hintergründigen Lächeln. »Du hast doch nicht etwa heimlich ein Lokal gemietet oder so was in der Art?«
»Nein, natürlich nicht.«
Sie streckte die Hand aus. »Zeig mir mal dein Handy.«
»Mein Gott, Hayley …«
»Du hast mit jemandem gesprochen. Wieso leugnest du es?«
»Okay, es war Cate. Wir haben sie gestern Abend zufällig getroffen.«
»Du hast mir nicht erzählt, dass sie dort war.«
»Sie hat mich angerufen, weil sie sich Gedanken um Robbie macht. Er hat Geldsorgen.«
»Bestimmt selbst verschuldet wie alle seine Probleme.« Sie rümpfte abschätzig die Nase. »Was ich nicht verstehe, ist, warum du immer noch mit ihm befreundet bist.«
»Darüber will ich jetzt nicht diskutieren …«
»Nein, hast schon recht.« Offenbar beschwichtigt, drehte sie sich um und ging wieder in den Laden. Dan folgte ihr in ein, zwei Schritten Abstand. In beiläufigem Ton sagte sie: »Cate ist doch geschieden, oder, von diesem Malcolm?«
»Martin.« Er korrigierte sie, ehe ihm klar wurde, dass der Fehler vielleicht beabsichtigt war.
»Ist ja auch egal.« Sie blieb abrupt stehen, hob die Hand und strich ihm über die Wange, wie um zu signalisieren, dass sie ihm verziehen hatte. »Gehen wir um zwölf zusammen was essen?«
Er sah sie verwirrt an, dann fiel ihm wieder ein, dass sie einen Spaziergang zum Level vorgeschlagen hatte. Er wusste, dass er es nicht ertragen würde, eine volle Stunde lang verhört zu werden. »Tut mir leid, aber ich sollte besser hierbleiben. Hab noch einen ganzen Berg Garantieanträge abzuarbeiten.«
Hayley durchschaute die Lüge, ließ sie aber durchgehen. Dan hasste sich plötzlich selbst. Er wünschte, er hätte irgendetwas Versöhnliches sagen können, doch jeder Versuch, den
Weitere Kostenlose Bücher