CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)
ein.«
Robbie fasste seine Mutter sanft an den Schultern, doch ihr Finger blieb, wo er war, als ob sie ihn damit durchbohren wollte. Er beugte sich vor und drückte ihr die Lippen auf die Wange, womit er ein widerwilliges Lächeln erntete.
»Ich habe keine Ahnung, was du im Schilde führst, Robbie, und wahrscheinlich will ich es auch gar nicht wissen. Aber wohin du auch fährst, würdest du bitte versuchen, das eine oder andere verdammte Geschäft anzubahnen, wenn du schon dort bist?«
Sein Handy klingelte, als er gerade am Kreisverkehr von Seven Dials einen Lieferwagen schnitt. Der Fahrer drückte auf die Hupe und zeigte Robbie den Stinkefinger. Robbie streckte den Arm aus dem Fenster und machte eine »Wichser«-Geste, ehe er aufs Gas trat und über den Kreisel in die Dyke Road schoss. Dann nahm er das Gespräch an.
»Was gibt’s denn?«, zischte Bree.
»Ich muss dich sprechen. Bin schon auf dem Weg zu dir.«
»Das geht nicht. Jimmy ist zu Hause.«
»Es ist dringend, Bree. Wirklich dringend.«
Sie seufzte. »Okay. Hove Park, in zehn Minuten. Am Goldstone.«
Robbie vergewisserte sich, dass der Lieferwagen ihm nicht folgte, dann ging er ein wenig vom Gas. Immerhin sah es so aus, als ob er Bree erwischen würde, bevor DS Thomsett sie in die Mangel nehmen konnte.
Er begann zu überlegen, wie er es anstellen sollte, aber die letzte spitze Bemerkung seiner Mutter nagte an seinem Gewissen. Kein Zweifel, er musste dringend ein paar Fleißpunkte sammeln. Eine Lösung könnte darin bestehen, sich auf diese Geschäftsidee von Bree zu stürzen und dann einen Weg zu finden, einen Teil des Erlöses auf das Konto von Compton zu praktizieren, um die Bilanz aufzubessern …
Nein. Keine gute Idee. Wenn er schon mit zweifelhaften älteren Damen Sex haben musste, dann wollte er auch dafür sorgen, dass jeder einzelne Penny in seine eigene Tasche wanderte.
Er stellte den BMW auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums ab, überlegte kurz, ob er sich rasch im Comet-Elektronikmarkt die neuesten Spielereien anschauen sollte, ehe ihm einfiel, dass ihm ja dreitausend Pfund abgingen – zuletzt gesehen auf einem matschigen Acker. DS Thomsett saß jetzt auf der Kohle.
Als er die Straße überquerte, sah er Bree durch den Park auf sich zutraben. Der Anblick ihrer Rundungen in dem hautengen schwarzen Lycra-Jogginganzug ließ ihn für einen Moment all seine Sorgen vergessen. Er hätte sie am liebsten in die Büsche gezerrt und durchgevögelt, dass ihr Hören und Sehen verging.
Sie verlangsamte ihre Schritte und sah sich noch einmal um, ehe sie sich einen Kuss geben ließ. Er zielte auf ihre Lippen, doch sie präsentierte ihm stattdessen die Wange. Robbie runzelte die Stirn.
»Er ist dir doch nicht gefolgt, oder?«
»Nicht bei meinem Lauftempo. Aber trotzdem, man weiß nie, wer zuschaut.«
»Gestern schien dich das aber nicht zu stören, als du dich in Unterwäsche an der Haustür präsentiert hast.«
»Na ja, das war, weil du mir so den Kopf verdreht hattest.« Wieder ein Blick über die Schulter. »Aber wir sollten wirklich vorsichtiger sein. Jimmy war ganz komisch drauf, als er nach Hause kam. Ich meine, so kaputt kann er normalerweise gar nicht sein, dass er es sich nicht mal mehr mit der Hand machen lassen will.«
Robbie verzog das Gesicht. »So genau will ich’s gar nicht wissen.«
»Deswegen frag ich mich allmählich, ob er sich’s anderswo besorgen lässt.«
»Dann wärst du eine lästige Pflicht los.«
»Er ist mein Mann . Und ich bin doch nicht blöd. Ich weiß, dass er mich wegen meines Körpers geheiratet hat. Wenn er also eine gefunden hat, die ihm besser gefällt …« Sie schüttelte den Kopf, als hätte sie die Hoffnung aufgegeben, dass Robbie sie verstehen konnte. »Also, wo brennt’s denn nun so lichterloh?«
»Wie’s aussieht, muss ich dich doch um diesen Gefallen bitten.«
»Oh.« Brees Blick war skeptisch. »Und du kannst mir immer noch nicht sagen, um was es geht?«
»Besser, du weißt es nicht. Du musst nur sagen, dass du die letzten zwei Abende mit mir zusammen warst, von etwa acht Uhr bis Mitternacht. Mach’s nicht zu kompliziert, sag einfach, wir hätten meinen Wagen genommen und oben beim King Alfred geparkt, um zu reden und vielleicht ein bisschen rumzumachen.«
»Und wem muss ich das erzählen?«
»Einem DS Thomsett oder einem seiner Kollegen.«
»DS Thomsett?«, echote sie. »Also doch ein Bulle?«
»Schsch.« Robbie zuckte zusammen und blickte sich um. »Es ist alles easy, glaub
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