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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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mir.«
    Ein Summen ertönte – Brees Handy, das in einem Futteral mit Klettverschluss an ihrem Gürtel steckte.
    »Kannst du dir vorstellen, wie Jimmy reagieren wird, wenn die Polizei bei uns vor der Tür steht?«
    »Thomsett hat mir versprochen, diskret vorzugehen.
    »Na klar. Und bald kennt dann die gesamte Sussex Police sämtliche Details meines Sexuallebens.« Trotz ihres bitteren Tons spürte Robbie irgendwie, dass sie nur Dampf abließ.
    Sie nahm ihr Handy heraus und warf einen Blick aufs Display. Er sah zu, wie ein triumphierendes Lächeln sich auf ihren Zügen ausbreitete.
    »Ich hab die erste Kundin für dich.«
    »Was?«
    »Maureen Heath. Ihr Alter ist übers Wochenende zum Golfspielen in Portugal. Sie kann es kaum erwarten, dich kennenzulernen.«
    35
    Brighton war billig, geschmacklos und grell, es wimmelte von Angehörigen der »Unterklasse« – wie Patricia sie immer noch zu nennen pflegte –, deren Zahl durch ungehemmte Vermehrung, gefördert vom Wohlfahrtsstaat, und neuerdings durch den massiven Zuzug von Fremden immer noch weiter anschwoll.
    »Wohin man auch schaut, Gordon – überall Immigranten. Parasiten.«
    Gordon murmelte zustimmend, doch er sah die Dinge ein wenig anders. Ja, es war alles ein bisschen grell und geschmacklos, aber auch pulsierend und voller Leben. Es war eine Stadt für junge Leute, dachte er, und er konnte sich eines Anflugs von wehmütigem Verlangen nicht erwehren. Jung, attraktiv und reich zu sein, das war die heilige Dreifaltigkeit.
    Ihr Ziel war eines der besten Hotels an Brightons Strandpromenade. Nachdem sie hinter dem Gebäude geparkt hatten, gingen sie außen herum zur Bar, wo das Treffen stattfinden sollte.
    Als sie um die Ecke bogen, wurde ihre Aufmerksamkeit auf eine Gruppe von Menschen gelenkt, die drüben auf der Promenade standen und alle aufs Meer hinauszeigten und -starrten. Es war Gordon, der es zuerst entdeckte: Dort am Himmel bewegte sich etwas – eine mysteriöse, wabernde Wolke aus … Insekten?
    Nie zuvor hatte es so eine Heuschreckenplage gegeben …
    »Stare«, rief er ehrlich erleichtert. »Die fliegen in der Abenddämmerung in Formation. Das hab ich mal in einer Natursendung gesehen.«
    »Pah«, machte Patricia. »Es erstaunt mich immer wieder, womit schlichte Gemüter sich so amüsieren können.«
    Aber sie hielt gleichwohl inne und sah zu, wie der Schwarm am Himmel tanzte und wirbelte, mal geballt wie ein vom Wind geblähtes Segel, mal langgezogen und gewunden wie eine Schlange. Ein, zwei Minuten vergingen, und dann sagte sie: »Es ist tatsächlich ein ziemlich fesselnder Anblick.«
    Gordon stimmte ihr zu. »Es hat fast etwas Übernatürliches, wie sie die Form verändern, und so perfekt aufeinander abgestimmt.«
    »Der Herdentrieb in Aktion.« Patricia schnaubte. Ihre Hand streifte die von Gordon, mit Absicht, wie ihm schien. »Er hat uns schon gute Dienste geleistet, würde ich sagen.«
    Es war ihr erster Besuch in dem Hotel seit Jahren. Patricia war entsetzt, in der Lobby osteuropäische Akzente zu hören – von Gästen wie auch vom Personal. Gordons geübtes Auge hatte schon bemerkt, dass die jungen Frauen die Art von Pfirsich-Teint und hohen Wangenknochen hatten, wie man sie bei englischen Frauen nur selten sah.
    Sie fanden Jerry Conlon am Tresen, vor sich ein Pint Bitter. Patricia schlug einen abgelegeneren Tisch vor und zwang ihn so umzuziehen. Ein Ober nahm ihre Bestellung auf: Mineralwasser und eine Flasche Sauvignon Blanc. Kaum war er außer Hörweite, wollte Patricia auch schon wissen, was Jerry erreicht hatte.
    »Ich hab noch mal mit der Bedienung im Pub geredet, aber nichts Neues erfahren.« Patricias verächtliche Reaktion vorwegnehmend, fügte er hinzu: »Ich hab ihr nach allen Regeln der Kunst zugesetzt, aber sie hat Verdacht geschöpft. Sie hat gefragt, ob ich Journalist bin, und da hab ich ja gesagt.«
    »Na ja, das sind Sie ja auch«, meinte Gordon. »In gewisser Weise.«
    »Schon, aber ich wollte ihr nicht meinen Presseausweis zeigen. Zu riskant, oder?« Jerry zuckte mit den Achseln und unternahm dann einen nicht allzu subtilen Versuch, die Aufmerksamkeit von seiner Person abzulenken. »Wie sind Sie mit dem Laptop vorangekommen?«
    »Er ist sauber«, sagte Gordon. »Keine verborgenen Dateien. Keine verschlüsselten Dokumente.«
    »Was wir brauchen«, fügte Patricia hinzu, »ist eine wirklich gründliche Durchsuchung des Hauses.«
    Jerrys Protest wurde durch die Rückkehr des Obers unterbunden. Sie saßen alle drei mit

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