Catching Love
eine Gewerkschaft bildeten? Warum wechselte er Leute aus, die seiner Familie seit einer Ewigkeit treu zur Seite standen und als besonders kompromisslos gelten? Warum hast du diesen Informationen kein Beachtung geschenkt und da ein bisschen rumgeforscht?“
„Die habe ich außer Acht gelassen, weil ich annahm, er versuchte damit seine Machenschaften zu vertuschen. Schließlich hat er weder die Firmen umbenannt noch veräußert. Damit stand für mich fest, er führt die Geschäfte seines Vaters fort und versucht nur, sie besser zu verschleiern.“
„Das soll auch jeder glauben, zumindest so lange, bis sein Vater nicht mehr ist. Damit der ihm nicht aus dem Gefängnis heraus noch dazwischen pfuscht.“
„Verstehe.“ Gray nickte bedächtig und beobachtete den Sprössling eines der gefürchtetsten und gefährlichsten Gangsterbosse, dem sie jemals das Handwerk gelegt hatten. „Ein guter Kerl, der unbedingt böse erscheinen will.“
„Ja. Genau das ist er.“
„Ich bin trotzdem sauer auf ihn. Er hat dich hier ins Gebirge gebracht, anstatt dich nach Hause zu schicken.“
„Ähm …“ Verlegen zupfte sie zwei Fusel von seiner Montur. „Ich habe ihm keine Wahl gelassen.“
„Du hast ihm gedroht?“, vermutete Gray und schmunzelte, als Liz nickte. „Womit?“
„Ich habe ihm gesagt, wenn er mich nicht zu Jeff und Lesley bringt, lege ich mich in sein Bett und kriege dort auf der Stelle das Baby.“
„Der arme Kerl hatte also keine Chance.“
„Genau wie du jetzt keine haben wirst.“ Grays fragend hochgezogene Augenbrauen entlockten ihr ein leises Lachen. „Ich habe da vorhin so einen wahnsinnig großen Whirlpool im Bad gesehen. Den will ich unbedingt ausprobieren, am liebsten natürlich mit dir.“
„Ein Bad kann ich tatsächlich gebrauchen.“
„Hmhm … ich mag`s ja, wenn du „schmutzig“ bist, aber eher in einem anderen … ähm … Bereich.“
„Fordere mich lieber nicht heraus, Lady. Oder ich zeige dir, wie „schmutzig“ ich dabei sein kann.“ Er hob Liz auf seine Arme und stand auf. Mit großen Schritten strebte er in Richtung Badezimmer, stieß die Tür auf und hielt inne.
„Sieht aus, als hätte da schon jemand den Whirlpool in Beschlag genommen, Liebling.“
„Nicht mehr lange!“ An die beiden Agents gewandt meinte er: „Wenn ihr nicht wollt, dass ich euch da drinnen Gesellschaft leiste, werdet besser schnell fertig.“
„Mensch, Blackwood, wir sind selbst grad erst hier rein“, maulte Joey und warf Banks einen nassen Waschlappen mit einem Klatschen an den Kopf. Der lachte und wandte sich zu Liz und Gray um.
„Also wenn Liz möchte, rücke ich für sie gerne ein Stück zur Seite. Stehe auch fürs Rückeneinseifen zur Verfügung.“
„Klappe, Banks! Sonst lasse ich dich draußen kreuz und quer durch den Schlamm kriechen, bis du nicht mehr weißt, ob du Männchen oder Weibchen bist.“
„Lass die beiden ruhig noch eine Weile weiter ihre Wasserspiele genießen, Schatz. Du kannst ja in der Zwischenzeit mit José reden und ich mache die Küche unsicher.“
Vorsichtig stellte Gray Liz auf dem Boden ab, schob sie aus dem Bad und schloss die Tür hinter ihnen. „Ich bin gleich wieder bei dir.“
„Lass dir Zeit“, meinte Liz, als sie Lesley und Jeff im Flur entdeckte. „Wir Mädchen kümmern uns ums Essen und ihr führt eure Männergespräche.“
Während die beiden Frauen in die Küche verschwanden und gemeinsam den Kühlschrank durchstöberten, gesellten sich die Brüder zu José und Marco. Den ganzen Abend über, bis in die späte Nacht hinein dauerte ihr Gespräch. Am Ende sicherte Gray José seine Hilfe mit den Behörden zu. Eine weitere Überwachung des Mannes hielt er nach dem erklärenden Gespräch für unnötig. Vorher wollte er sich aber noch die echten Unterlagen ansehen und auswerten.
Jeff stimmte ihm überzeugt zu. Er gestand sich ein, er hatte Gomez vollkommen falsch eingeschätzt. So etwas passierte ihm nicht besonders häufig. Alles hatte gegen José gesprochen. Kein Wunder, dass er und auch Gray anfangs einen anderen Eindruck bekamen.
Nach einem Blick auf seine Uhr, sah er nach Liz und Lesley. Die Frauen waren mittlerweile auf der XXL-Couch vor dem Fernseher eingeschlafen. Zwischen ihnen saß Marco und behielt die beiden wie ein Wachhund im Auge. Joey und Banks hatten es sich erst einige Minuten zuvor auf dem dicken Teppichboden gemütlich gemacht und schliefen bereits tief und fest in ihre Decken eingewickelt.
Es tat gut, Joey und Banks zusammen als
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