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Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Titel: Cato 04 - Die Brüder des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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sagte Cato. »Bleib dicht bei mir.«
    Die beiden Römer schlängelten sich zwischen den Gefallenen hindurch, die auf dem Boden verstreut lagen. Solange sie sich mit ihren Schilden deckten, wurden sie von den Durotriges umgangen, die hinter leichterer Beute her waren. Doch als das Gedränge der Fliehenden sich allmählich lichtete, wusste Cato, dass die Durotriges ihnen alsbald wieder ihre Aufmerksamkeit zukehren würden.
    »Figulus.«
    »Herr?«
    »Wir müssen um unser Leben rennen. Lass den Schild fallen, sobald ich dir das Kommando gebe, und folge mir. Aber was auch immer du tust, behalte dein Schwert in der Hand.
    »Jawohl, Herr.«
    Gleich darauf war der Weg vor ihnen frei, und in der Ferne erkannte Cato das Durcheinander der strohgedeckten Dächer Callevas. Er sah sich ein letztes Mal um und schrie dann: »Jetzt!«
    Die beiden Römer warfen ihre Schilde von sich und folgten den Fliehenden, die auf das sichere Calleva zurannten. Doch viele der Flüchtenden, die zu langsam oder zu sehr in Panik waren, um ihren Verfolgern zu entkommen, wurden mit Triumphgebrüll von den Durotriges eingeholt und niedergemetzelt. Cato rannte, so schnell ihn die Beine trugen, und führte seinen Kameraden in einer geraden Linie auf Calleva zu. Nur einige wenige Durotriges schenkten ihnen Aufmerksamkeit, und von diesen versuchte nur eine Hand voll, den Flüchtenden in den Weg zu treten. Doch da sie einzeln kämpften, hatten sie den beiden Römern nichts entgegenzusetzen und wurden niedergemäht.
    Die beiden waren etwa eine Meile gerannt, als Figulus plötzlich Cato am Arm packte.
    »Hör mal!«
    »Was denn?« Cato drehte sich keuchend und um Luft ringend um. Unter dem schweren Kettenpanzer war er vom langen Rennen erschöpft. Rundum sahen sie die Überlebenden der beiden Kohorten, die noch immer nach Calleva zurückflohen. Die Durotriges waren zurückgefallen und machten sich über die Leichen der atrebatischen Feinde her, die sie ausplünderten und verstümmelten.
    »Schau!« Mit einem erschreckten Keuchlaut zeigte Figulus zurück zu den qualmenden Überresten der angeblichen Nachschubwagen, die als Köder gedient hatten. »Da drüben! «
    Eine Reiterfront galoppierte über den Hügelkamm, der zuvor schon den Hinterhalt der Durotriges verborgen hatte. Sobald sie den Talboden erreicht hatten, verteilten sie sich, hielten die Speere stoßbereit nach unten und trieben ihre Pferde auf die verstreuten Überreste der Wölfe und Keiler zu, die noch immer auf Callevas Befestigung zurannten.
    »Scheiße!«, keuchte Cato auf und öffnete seine Gurtschließe. »Lauf! Bleib auf keinen Fall stehen.«
    Schon ertönten die ersten grauenhaften Schreie derer, die im hohen Gras niedergeritten wurden, während Cato sich noch aus seiner Rüstung quälte und verzweifelt das schwere Kettenhemd über den Kopf zerrte. Er ließ es auf den Boden fallen, packte sein Schwert und rannte hinter Figulus her, der schon einen ziemlichen Vorsprung hatte. Als Cato die Hälfte der Strecke nach Calleva zurückgelegt hatte, machte die Wunde in seiner Seite sich wieder bemerkbar. Er hatte sich für genesen gehalten, doch die extremen Anstrengungen des Kampfes und nun der wilden Flucht hatten ein schmerzhaftes Pulsieren in der ganzen linken Seite ausgelöst, das jeden Atemzug zu einer Qual werden ließ. Sein Herz hämmerte so laut, dass er fast kein anderes Geräusch mehr hörte, weder die Schreie der Sterbenden noch die Jubelrufe der Durotriges oder den Hufschlag der Pferde, die von ihren Reitern von einem der in Panik Flüchtenden zum nächsten gelenkt wurden.
    Cato zwang sich weiterzurennen, da ihn im Falle des Stehenbleibens ein grausamer Tod erwartete. Das Schwert wog schwer in seiner Hand, doch er griff noch fester zu und lief weiter. Eine Meile vor der Stadt stieß er auf das Flüsschen, das sich durch das schmale, flache Tal vor Callevas Toren schlängelte. Bevor er wusste, wie ihm geschah, brach er in loses, am Flussrand überhängendes Erdreich ein und platschend ins flache Wasser. Das kalte Wasser weckte mit einem Ruck alle seine Sinne. Mit großer Willenskraft kam er auf die Knie und blickte sich nach seinem Schwert um, das ihm beim Sturz entglitten war. Die Klinge schimmerte einige Fuß entfernt aus dem Wasser heraus. Cato wollte gerade danach greifen, als er in der Nähe ein Pferd hörte. Über das gegenüberliegende Ufer glitt ein Schatten und Cato ließ sich wieder ins Wasser gleiten und presste sich unter dem losen Erdüberhang ans Ufer. Gleich darauf hörte

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