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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Caratacus auf eigene Faust zu erledigen.«
    »Das ist doch absurd. Er hätte nicht den Hauch einer Chance.«
    »Das weiß er auch, Herr. Aber die Armee ist die einzige Familie, die Cato noch hat. Ohne uns ist er nichts. Er würde alles dafür tun, um wieder zur Legion gehören zu dürfen. Deshalb glaube ich, dass er irgendwo da draußen im Sumpf sitzt und auf die richtige Gelegenheit wartet. Wer weiß, vielleicht beobachtet er uns ja gerade … und da wäre er nicht der Einzige, Herr. Sieh doch, da drüben!«
    Macro deutete mit dem Kinn auf den nächstgelegenen Bauernhof. In etwa einer Viertelmeile Entfernung beobachtete eine kleine Menschenmenge im Schutz einiger niedriger Heuschober das Lager. Die Menschen standen reglos da und starrten sie an.
    »Soll ich eine Patrouille losschicken, um sie zu vertreiben?«
    »Nein.« Maximius sah die Bauern lange an. »Das hat Zeit bis morgen. Die Einheimischen können inzwischen die Kunde von unserer Anwesenheit überall herumschreien. Sollen sie sich ruhig Sorgen machen. Wir wollen so viel Angst und Schrecken wie möglich verbreiten.«
    Am nächsten Morgen brach die Kohorte das Lager ab und marschierte in das Tal. Macro spürte, dass sie beobachtet wurden. Gelegentlich erhaschte er ein Gesicht, das schnell zwischen den Bäumen verschwand oder in ein Getreidefeld abtauchte. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung hatte er einen scharfen Blick für seine Umgebung, und er suchte auf dem Weg alles sorgfältig nach Anzeichen für einen Hinterhalt ab. Doch als die Legionäre durch das friedliche Tal trampelten, wartete weder ein Hinterhalt noch sonst eine feindselige Handlung auf sie.
    Nach einer Stunde Dauermarsch folgte die Kolonne der Straße um den Wald herum und schritt den kleinen Hügel hinauf, auf dem Maximius das befestigte Lager errichten wollte. Jenseits des Flusses zu ihrer Linken breitete sich auf einer sanften Anhöhe ein großes Dorf aus. Zwischen den typischen Rundhütten, über denen sich zarter Rauch kräuselte, standen kleinere Ställe und Schuppen. Auf der Palisade, die das Dorf umgab, patrouillierten mehrere Gestalten. Macro bemerkte, dass die Tore geschlossen waren.
    »Offiziere zu mir!«, brüllte Maximius.
    Sobald sich alle Centurionen und Optios um ihren Kommandanten versammelt hatten, nahm dieser den Helm ab, wischte sich den Schweiß von der Stirn und eröffnete die Lagebesprechung. Die übrigen Männer machten sich an der Stelle, die die Vermesser für das Lager vorgesehen hatten, an die Arbeit. Wachposten versammelten sich um die Hügelkuppe, um ihre Kameraden zu schützen, die mit Spitzhacken den Wehrgraben aushoben.
    »Tullius!«
    »Herr?«
    »Lass noch einen zweiten Graben um das Lager ausheben und Fußangeln dazwischen auslegen. Außerdem brauchen wir ein paar Lilies.«
    Tullius nickte zustimmend. Diese kleinen, mit zugespitzten Holzpfählen gespickten Löcher waren eine wirksame Verteidigungsmaßnahme.
    »Ja, Herr. Ich werde den Befehl sofort an die Vermesser weitergeben.«
    »Nein. Darum wirst du dich persönlich kümmern. Das muss ordentlich gemacht werden. Außerdem soll ein befestigtes Tor an der Stelle errichtet werden, an der die Straße aus dem Sumpf führt. Und zwar unmittelbar, nachdem das Lager steht.«
    »Ja, Herr.«
    »Also gut.« Maximius räusperte sich. »Ihr wisst, warum wir hier sind«, sagte er, an die Optios gewandt. »Der General und seine Männer verlangen, dass wir die Flüchtigen wieder einfangen. Soweit wir wissen, verstecken sie sich irgendwo im Sumpf. Eure Aufgabe ist es, regelmäßig Patrouillen auszuschicken. Noch wissen wir nicht, wo und welche Straßen und Wege durch das Marschland führen.« Maximius lächelte. »Aber wir können sicherlich bald ein paar Einheimische als Führer für uns gewinnen. In der Zwischenzeit sollten wir ungeachtet der trügerischen Idylle jederzeit auf einen ernst zu nehmenden Angriff vorbereitet sein.«
    Die Offiziere wechselten erstaunte Blicke. Seit dem Einmarsch ins Tal hatte niemand auch nur das kleinste Anzeichen von Gefahr bemerkt. Das Bedrohlichste weit und breit schienen die Sensen der Bauern zu sein.
    Maximius kicherte über ihrer erstaunten Gesichter. »Ihr glaubt jetzt wohl, dass ich übervorsichtig bin. Das mag sein, aber vergesst nicht, dass Caratacus, wo auch immer er sein mag, nach wie vor über ein paar Männer verfügt … «
    Sogar ziemlich viele Männer, dachte Macro. Genug, um die Kohorte ohne ein Wimpernzucken auszuradieren.
    »Macht euch wegen der Einheimischen keine

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