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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Gedanken. Und freundet euch bloß nicht mit ihnen an. Im Gegenteil.« Maximius legte eine Pause ein, um seinen nächsten Worten mehr Gewicht zu verleihen. »Macht ihnen so schmerzhaft wie unmissverständlich klar, dass Rom jetzt das Sagen hat. Es darf kein Zweifel daran aufkommen, dass sie uns auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind. Bestraft jeden Widerstand so hart ihr könnt … Habt ihr mich verstanden?«
    Die Optios nickten und murmelten zustimmend.
    »Sehr gut. Denn wenn ich einen dabei erwische, wie er die Einheimischen mit Samthandschuhen anfasst, knöpfe ich ihn mir höchstpersönlich vor. Wer Erbarmen oder Mitleid zeigt, dem trete ich die Eier ins Hirn, kapiert? Also, wir gehen folgendermaßen vor … «
    Eine halbe Stunde später schritt die Erste Centurie unter Maximius ’ Führung die Anhöhe hinab. Sie wurde von den Optios sowie den Centurionen Macro, Antonius und Felix begleitet. Tullius, nach Maximius der ranghöchste Centurio, beaufsichtigte derweil die Errichtung des Lagers. Mit sorgenvoller Miene sah er der Kolonne hinterher, die auf das Dorf auf der anderen Seite des Flusses zumarschierte. Festgetrampelte, dunkle Erde zu beiden Seiten des Flusses wies auf eine Furt hin. Unter lautem Platschen watete Maximius mit seinen Männern durch den Strom, tauchte tropfend am anderen Ende wieder auf und nahm einen breit getretenen Pfad in Angriff, der direkt zu der nicht besonders stabilen Palisade führte, die das Dorf umgab.
    Als sie näher kamen, bemerkte Macro mehrere Gesichter, die zu beiden Seiten des Tors herausspähten, und er fragte sich, ob die Dorfbewohner den schwer bewaffneten Römern wohl Widerstand leisten würden, hob die Hand und legte sie auf den Knauf seines Kurzschwerts, bereit, es beim geringsten Anzeichen von Gefahr zu ziehen. Er spürte die wachsende Anspannung der Offiziere. Als sie in Steinschleuderreichweite waren, ließ Maximius die Truppe anhalten. Einen Augenblick lang begutachtete er die Verteidigungsanlage.
    »Was hältst du davon?«, fragte er Macro.
    Macro war nicht entgangen, dass sie nach wie vor nur von einer Handvoll offenbar unbewaffneter Einheimischer beobachtet wurden.
    »Sieht ziemlich harmlos aus, Herr.«
    Maximius kratzte sich im Nacken. »Dann weiß ich nicht, wieso dieses verfluchte Tor noch geschlossen ist.« Er drehte sich zur ersten Reihe der Kolonne um. »Ich schicke ein paar Männer vor, um … «
    »Nicht nötig, Herr.« Macro deutete hinter ihn. »Seht.«
    Die Torflügel wurden nach innen gezogen. Dahinter stand eine kleine Menschenmenge, die von einer großen, dünnen Gestalt mit wallendem weißem Haar angeführt wurde. Der Mann stand reglos da und stützte sich auf einen Stab.
    Centurio Felix trat zu Macro. »Ein Begrüßungskomitee, oder wie?«
    »Lange werden wir hier nicht mehr willkommen sein, fürchte ich«, antwortete Macro leise.
    Da er keine offensichtliche Gefahr erkennen konnte, gab Maximius der Kolonne den Befehl zum Vorrücken. Sobald er in den Schatten der Palisade getreten war, setzte sich der Mann mit dem Stab endlich in Bewegung. Entschlossenen Schrittes schritt er vor, um die Besucher an der Schwelle seines Dorfes zu empfangen. Mit tiefer, dröhnender Stimme setzte er zu einer Rede an.
    »Halt!« Maximius hob die Hand. »Dolmetscher! Vortreten!«, rief er über seine Schulter hinweg.
    Ein Legionär, der zum kürzlich aus Gallien eingetroffenen Verstärkungstrupp gehörte, stolperte vor. Macro bemerkte, dass er dieselben keltischen Gesichtszüge wie die Dorfbewohner besaß. Der Legionär stellte sich zwischen Maximius und dem Alten auf. »Hör dir an, was er zu sagen hat. Er soll sich kurz fassen«, befahl Maximius.
    Nachdem der Legionär den knappen Befehl übersetzt hatte, sah der Dorfälteste erst verwirrt, dann wütend drein. Daran ließ der verbitterte Tonfall, in dem er seine Antwort vortrug, keinen Zweifel.
    »Herr.« Der Legionär wandte sich wieder Maximius zu. »Er wollte dich nur in seinem Dorf willkommen heißen und dir versichern, dass dir von ihm und seinen Leuten keine Gefahr droht. Eigentlich wollte er dir die Gastfreundschaft seines Heims und die Möglichkeit anbieten, mit den Bauern Handel zu treiben. Doch jetzt ist er überrascht. Dafür, dass Rom eine so große Zivilisation ist, verhalten sich seine Vertreter nicht sehr zivilisiert … «
    »Das hat er gesagt, ja?«
    »Ja, Herr. Genau das.«
    »Also gut.« Maximius presste einen Augenblick lang die Lippen aufeinander, dann warf er dem Einheimischen einen zutiefst

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