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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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gerade Römer auf dem Speiseplan stehen?«, knurrte Figulus und schlug verärgert nach einer Pferdebremse, die sich gerade an seinem Hals gütlich tun wollte.
    Cato drehte sich um. »Wenn wir Metellus nicht rechtzeitig aufhalten, werden sie eine ganze Menge Römer vorgesetzt bekommen. Schneller!«
    Sie waren etwa zwei Stunden unterwegs, als Cato plötzlich bemerkte, dass ihm die Gegend völlig unbekannt vorkam. Dem Stand der Sonne nach zu schließen gingen sie grob in die richtige Richtung. Trotzdem hätten sie den Bauernhof schon längst erreichen müssen. Offenbar hatten sie ihn und damit auch Metellus verfehlt. Mutlos half Cato seinem Optio aus einer tiefen Schlammpfütze, dann blieb er plötzlich wie angewurzelt stehen und starrte in die Richtung, aus der sie gekommen waren. »Dort … «
    Figulus trat auf festen Boden, richtete sich auf. Sein Blick folgte Catos ausgestrecktem Arm. Zunächst bemerkte er nichts Besonderes, dann fiel ihm die kleine Rauchwolke auf, die in der Ferne aufstieg.
    »Ja, ich sehe es auch.«
    Sie beobachteten, wie sich der Rauch zu einer dünnen Säule verdichtete, die in den klaren Himmel stieg und weit und breit sichtbar war.
    Cato sah sich nach der Sonne um, die immer noch hoch über dem Horizont stand. »Es ist mindestens noch ein, zwei Stunden hell. Das ist zu lange. Wir müssen so schnell wie möglich zurück.«
    Er sprang wieder in die Schlammpfütze, aus der sie gerade so mühevoll geklettert waren. Figulus folgte ihm mit einem müden Seufzen. Der Rückweg war doppelt so anstrengend. Cato marschierte, so schnell er konnte, ohne der brennenden Erschöpfung in seinen Gliedern Beachtung zu schenken. Dabei behielt er ständig den dünnen Rauchfaden vor dem dunkler werdenden Himmel im Auge. Er schien einfach nicht näher kommen zu wollen.
    Lange bevor sie den Pfad verließen, hörten sie das Quieken der Schweine. Sie rannten keuchend und mit bleischweren Gliedern durch die Bäume auf das Lager zu. Die Sonne hing inzwischen wie eine kupferfarbene Feuerscheibe über dem Horizont hinter ihnen, und sie folgten ihren langen, verzerrten Schatten in das Lager. Dort lagen neben den rauchenden Überresten eines Feuers zwei gebratene Ferkel. Die Sau war an einen Baum gebunden und schrie unaufhörlich mit grellem, angsterfülltem Quieken nach ihren Jungen. Die überlebenden Ferkel hatten sich um ihre Füße versammelt und rieben ihre rosa Schnauzen Hilfe suchend am Leib ihrer Mutter.
    Als sie die Rückkehr der Offiziere bemerkten, sahen die Männer schuldbewusst von den gebratenen Schweinen auf, über die sie gebeugt waren. Einer tippte Metellus an, der langsam aufstand und Cato und Figulus entgegenging. Der Legionär zwang sich zu einem Lächeln, nahm ein Stück Fleisch von einem Stapel und hielt es seinem Centurio hin.
    »Hier, Herr. Ein Bauchstück. Versuch mal.«
    Cato blieb ein paar Schritte vor dem Feuer stehen, stützte sich auf seinen Speer und schnappte mit bebender Brust nach Luft.
    »Du … verdammter Narr.« Er warf einen Blick in die Runde. »Ihr alle seid … Narren. Dieses Feuer kann man … meilenweit sehen.«
    »Nein.« Metellus schüttelte den Kopf. »Hier ist niemand in der Nähe. Niemand, Herr. Jetzt nicht mehr.«
    Cato sah den Legionär an. »Wo hast du das Fleisch her?«
    »Von dem Bauernhof, den wir vor Kurzem gefunden haben, Herr.«
    »Und die Leute dort … ?« Cato drehte sich der Magen um. »Was ist geschehen.«
    Metellus grinste. »Da mach dir mal keine Sorgen, Herr. Die werden uns nicht verraten, dafür habe ich gesorgt.«
    »Sind sie alle … ?«
    »Ja, Herr.« Metellus runzelte die Stirn. »Natürlich.«
    Einer der Männer kicherte. »Nachdem wir uns mit den Frauen ein bisschen vergnügt hatten, Herr.«
    Cato biss sich auf die Lippen und senkte den Kopf, damit die Männer seinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnten. Er schluckte schwer und versuchte, ruhig zu atmen, obwohl sein Herz wie verrückt klopfte und er am ganzen Körper vor Erschöpfung und Wut zitterte. Das war zu viel. Einen Augenblick lang überlegte er, ob er den letzten Rest Befehlsgewalt, den er noch über diese Männer hatte, einfach aufgeben sollte. Wenn sie unbedingt Selbstmord begehen wollten, sollten sie doch die Aufmerksamkeit jedes Stammeskriegers im Umkreis auf sich ziehen. Was ging ihn das an? Er hatte sein Bestes gegeben, um ihnen gegen alle Wahrscheinlichkeit das Weiterleben zu ermöglichen. Und das war der Dank dafür. Dann jedoch schien ihm der Duft des gebratenen Fleisches direkt in

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