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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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konnte Maximius nichts entgegnen. Eine Entschuldigung würde nichts ändern, sondern seine Schmach nur noch verschlimmern. Daher sah er den Legaten so lange schweigend an, bis dieser sich müde umdrehte und auf sein Pferd stieg. Vespasian sah verächtlich auf die Centurionen herab.
    »Ich werde dem General Bericht erstatten, bevor sich die Kohorten aus den anderen Legionen auf den Weg hierher machen. Irgendwie bezweifle ich, dass Aulus Plautius diese Nachricht auf die leichte Schulter nehmen wird. Also passt auf euch auf.«
    Vespasian wendete das Pferd und ritt, gefolgt von seinen Stabsoffizieren, durch das Tor und die schlammige Böschung hinunter auf das Hauptlager zu. Sobald sie das Legionslager umrundet hatten, galoppierte ein berittener Spähtrupp in entgegengesetzter Richtung an ihnen vorbei. Er schwenkte und stürmte durch die Lücke zwischen den beiden Lagern auf Tullius zu, der gerade mit seiner Truppe der Spur der Gefangenen durch das hohe Gras zum Eichenwäldchen folgte. Dann erregte eine weit entfernte Bewegung auf einer Hügelkuppe hinter dem Hauptlager Macros Aufmerksamkeit. Die dunklen Gestalten eines weiteren Spähtrupps schwärmten aus, um das Land westlich des Lagers zu durchkämmen.
    »Hoffen wir, dass sie Cato und die anderen schnell finden«, sagte Centurio Felix. »Was meinst du? In welche Richtung sind sie abgehauen?«
    »Nach Westen«, sagte Antonius bestimmt. »Oder nach Südwesten. Das ist die einzig mögliche Richtung.«
    »Genau ins Feindesland?« Felix schüttelte den Kopf. »Spinnst du?«
    »Wo sollen sie denn sonst hin? Wenn sie sich nach Osten schlagen, werden unsere Leute sie früher oder später einholen. Und wenn nicht, dann werden die verbündeten Stämme sie entdecken und uns Bericht erstatten. Ihre einzige Chance liegt im Westen. Außerdem ist in dieser Richtung ein verdammt großes Sumpfgebiet. Da kann man sich gut verstecken.«
    »Quatsch! Sie würden direkt Caratacus in die Arme laufen, und du weißt genau, was er mit römischen Gefangenen anstellt.«
    »Trotzdem, es ist ihre einzige Chance.« Antonius wandte sich Macro zu. »Was meinst du?«
    Macro starrte ihn schweigend an, dann sah er betont beiläufig zu den Spähern hinüber, die gerade hinter der Hügelkuppe verschwanden. Er räusperte sich, um die große Besorgnis zu verbergen, die an ihm nagte. »Sie sind nach Westen. Wie du sagst – es ist ihre einzige Chance.«
    Felix rümpfte über diese Einschätzung die Nase. »Und du, Herr?«, fragte er Maximius. »Was glaubst du?«
    »Was ich glaube?« Maximius sah sich geistesabwesend um und runzelte die Stirn. »Was ich glaube? Ich glaube, dass es völlig egal ist, welche Richtung sie eingeschlagen haben. Es spielt überhaupt keine Rolle mehr. Wir werden so und so dafür büßen müssen. Dieser Vorfall wird für alle Ewigkeit ein Schandfleck in der Laufbahn eines jeden Offiziers dieser Kohorte sein. Das glaube ich.«
    Er starrte die drei Centurionen nacheinander verbittert an. Zum Schluss richtete er den Blick auf Macro. »Und weißt du, was ich noch glaube? Dass ich demjenigen, der diesen Hurensöhnen zur Flucht verholfen hat, bei lebendigem Leib die Haut abziehen lasse, wenn ich ihn erwische. Nein, noch besser: Das mache ich höchstpersönlich.«

KAPITEL 23
    W ir müssen ihn zurücklassen«, sagte Cato leise.
    Figulus schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Wenn sie ihn erwischen, wird er reden. Und dann richten sie ihn hin.«
    Der Optio sah sich über die Schulter nach dem Legionär um, der auf einem Fels neben dem Bach saß und sich den Knöchel hielt. Es war derselbe Felsen, auf dem er vor einer Weile ausgerutscht war. Der erschöpfte Mann war unbedacht auf den glänzenden, vom Regen glitschigen Stein getreten und gestürzt. Beim Aufprall hatte er sich den Knöchel so unglücklich verrenkt, dass er sofort vor Schmerzen aufschrie, sobald er das Gelenk belastete. So konnte er unmöglich weitergehen. Bei Tagesanbruch waren sie etwa acht Meilen vom Lager entfernt gewesen, und Cato schätzte, dass es bis zum Sumpf noch weitere sechs Meilen waren. Sobald es hell genug war, würde der Legat seine Spähtrupps ausschicken. Wenn sie rechtzeitig den Sumpf erreichen wollten, mussten sie sich beeilen. Den Mann zu tragen kam nicht infrage. Er hätte die gesamte Truppe aufgehalten und ihrer aller Leben gefährdet.
    Cato sah den Optio eindringlich an. »Wir können ihn nicht mitnehmen. Das ist zu riskant. Von jetzt an ist er auf sich allein gestellt, verstanden?«
    »Das ist nicht

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