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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Richtung zu ändern.
    Schnell entfernte sich Cato vom Hügel. Sobald er außer Sichtweite war, richtete er sich auf und rannte auf den Sumpf zu. In einer halben Meile Entfernung tauchten seine Kameraden gerade in den Nebel, der über dem Trampelpfad hing. Immer wieder sah er auf den Boden und bemerkte den unverwechselbaren Abdruck eines Legionärsstiefels im Schlamm. Diese Abdrücke würden die Bataver direkt zu ihnen führen – nein, das taten sie bereits seit geraumer Zeit, wie es Cato mit einem flauen Gefühl im Magen dämmerte.
    Als würde ihnen der verfluchte Regen das Leben nicht schon schwer genug machen. Jetzt hatte er sich auch noch mit den Batavern verschworen und zeigte ihnen ihre Spuren ganz besonders deutlich. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Verfolger ihre Beute einholen und sie ohne Gnade niedermachen würden.

KAPITEL 24
    U nter den ängstlichen Blicken seiner Offiziere schritt General Plautius langsam über die Stelle, an der die Gefangenen festgehalten worden waren. Außer den Centurionen der Dritten Kohorte waren auch Legat Vespasian mit seinem Stab, der Lagerpräfekt der Zweiten Legion und die Offiziere der anderen drei Legionen anwesend – eigentlich hätten sie an diesem Morgen den Hinrichtungen beiwohnen sollen. Nur wenige redeten überhaupt miteinander, und ihre Stimmen waren so gedämpft, dass sie über dem ständigen Trommeln der Regentropfen kaum zu hören waren. In ihre Umhänge gehüllt, beobachteten die anderen den General. Durch ihre Körperwärme gab das Fett, mit dem der Stoff eingerieben worden war, einen starken, muffigen Geruch ab, den Vespasian schon immer widerlich gefunden hatte. Er erinnerte ihn an die Eselshautgerberei seines Onkels in Reate. Dort hing auch ständig ein übler, öliger Gestank über den dampfenden Werkstätten. Er hatte sich geschworen, niemals seinen Lebensunterhalt mit etwas zu verdienen, das auch nur im Entferntesten mit diesen Tieren zu tun hatte.
    Dann konzentrierte er sich wieder auf das Hier und Jetzt, insbesondere auf Maximius und die anderen Offiziere der Dritten Kohorte. Es war fast unmöglich, sie nicht zu bemitleiden. Diese strenge Bestrafung hatten sie allein ihrem unfähigen Anführer zu verdanken. Trotz seiner jahrelangen Erfahrung ließ Maximius die nötige Besonnenheit und das für einen Kohortenkommandanten unabdingbare Rückgrat vermissen. Er war ein klassisches Beispiel für die Gefahren, die die vorschnelle Beförderung eines Mannes ohne die nötigen Fähigkeiten mit sich brachte. Nun bereute Vespasian es bitter, ihn überhaupt in die Zweite Legion aufgenommen zu haben. Er fragte sich, wie viel Schaden der Ruf der Offiziere, die neben ihrem Kohortenkommandanten standen, durch die Ereignisse der letzten Tage genommen hatte. Dabei waren tüchtige Männer darunter, überlegte Vespasian. Tullius war alt und hatte seine Dienstzeit in zwei Jahren vollendet. Trotzdem verfügte er über Erfahrung und starke Nerven und würde seine Kameraden nie im Stich lassen. Macro war noch verlässlicher. Auf gewisse Weise war er der ideale Centurio: mutig, einfallsreich und zäh wie altes Leder. Vielleicht etwas fantasielos, was bei einem Centurio jedoch nur von Vorteil sein konnte. Bei den anderen beiden war sich Vespasian unsicher. Antonius und Felix waren erst kürzlich auf Empfehlung des Lagerpräfekten der Zweiten befördert worden. Sie hatten hervorragende Beurteilungen erhalten, doch bei der Erinnerung daran, wie sie bei der Befragung vor sich hin gestottert hatten, fragte sich Vespasian, ob Sextus nicht bestochen worden war. Sie hatten sich als Legionäre bewiesen, doch hatten sie auch das Zeug zum Centurio?
    Als Letztes dachte Vespasian an den fehlenden Mann, Centurio Cato. Er hatte jeden Gedanken an ihn in der Hoffnung aufgeschoben, dass der General vorher seine Inspektion beenden würde. Catos Laufbahn war zu Ende. Schon bald – sehr bald – würde auch sein Leben beendet sein. Diese Vorstellung betrübte Vespasian zutiefst. Er hatte schnell erkannt, dass es nur wenige Männer von Catos Schlag in seiner – in irgendeiner – Legion gab. In den zwei Jahren, seit der Jungspund der Armee beigetreten war, hatte ihn Vespasian zu einem außergewöhnlich tapferen und klugen Offizier heranreifen sehen. Natürlich machte auch er Fehler, aber er lernte jedes Mal daraus. Außerdem wusste Cato, wie er alles aus den Legionären unter seinem Befehl herausholen konnte. Männer wie Cato, so sie denn lange genug lebten, waren das Gehirn und das Rückgrat

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