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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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als Anzündmaterial dienten. Unter dem Gestell lag noch die Asche des Feuers, das in der vorangegangenen Nacht entzündet worden war, um Macro das Signal zu geben, seinen Angriff auf das Osttor der Stadt zu beginnen. Cato trat zur Brustwehr, die auf die Agora hinausblickte, und sah zum Tempelplatz hinüber, wo die Rebellen den ganzen Tag lang an der Wiederherstellung der Ramme und ihres Gehäuses gearbeitet hatten. Fackeln beleuchteten die Kriegsmaschine, an der die durchschnittenen Seile ersetzt worden waren. Jetzt wurde die Ramme mithilfe von Flaschenzügen in die richtige Position gezerrt, und man brachte eilig Haltestricke am Balkengerüst des Gehäuses an. Cato beobachtete den Fortschritt der Arbeiten und erkannte mit einem flauen Gefühl im Magen, dass der Rammbock noch vor Tagesanbruch repariert sein würde. Der tapfere Angriff der griechischen Söldner hatte den Feind gerade einmal einen Tag gekostet. Mehr hatten sie nicht erreicht, einmal davon abgesehen, dass der Ausfall die Aufmerksamkeit des Feindes von Macros Angriff auf das Osttor abgelenkt hatte. Ein sehr kleiner Gewinn, überlegte Cato, aber er war lange genug Soldat, um zu wissen, dass dieser eine Tag vielleicht den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen würde.
    Er hob den Blick und ließ die Augen langsam über die Umgebung wandern. Das Licht der Feuer, die auf der anderen Seite der Stadt auf den Straßen brannten, enthüllte den Kern der Aktivitäten des Feindes. Cato begriff, wie
sehr die Garnison der Zitadelle in der Minderzahl war. Und sollten die Parther die Stadt vor Longinus erreichen, gab es ohnehin keine Hoffnung mehr.
    Cato hörte, wie noch jemand in den Signalturm hinaufstieg, aber er war zu müde und von seinen Gedanken zu niedergeschlagen, um sich die Mühe zu machen, sich umzuschauen.
    »Na, so was, der Präfekt Cato«, sagte Julia.
    Cato blickte sich um und richtete sich auf, um sie steif und förmlich zu begrüßen. »Meine Dame.«
    »Was tust du hier?«, fragte sie geradeheraus.
    Cato fühlte sich gestört und antwortete knapp und mürrisch: »Meine Arbeit. Und du?«
    »Ich bin für heute fertig, Präfekt. Hierher komme ich, um allein zu sein.«
    »Allein?« Cato konnte seine Überraschung nicht verbergen. »Warum willst du denn allein sein?«
    Sie sah ihn aufmerksam an. »Aus dem gleichen Grund wie du, nehme ich an. Um nachzudenken. Deswegen bist du doch hier oben, nicht wahr?«
    Cato blickte finster und ärgerte sich, dass sie seine Gedanken und Gewohnheiten so mühelos erraten hatte. Sein verkniffenes Gesicht wirkte komisch, und sie lachte plötzlich los: ein leises, angenehmes Lachen, das Cato unter anderen Umständen gemocht hätte, aber jetzt führte es nur dazu, dass seine Züge sich noch weiter verhärteten. Sie streckte die Hand aus und berührte ihn am Arm.
    »Es tut mir schrecklich leid. Wir hatten anscheinend einen schlechten Start.« Sie lächelte. »Glaub mir, ich will dich nicht kränken. Ich hatte nicht vor, dich zu verärgern.«

    Ihre Stimme klang ehrlich, und das Licht des kleinen Kohlebeckens, das neben dem Holzstoß für das Signalfeuer glomm, ließ ihre Augen funkeln. Sosehr Cato auch seine abwehrende Haltung beibehalten wollte, er konnte nicht anders, als sich für Julia zu erwärmen.
    Er nickte. »Unsere erste Begegnung war nicht besonders herzlich. Ich entschuldige mich für mein Verhalten. Manchmal fällt es mir schwer zu vergessen, dass ich Soldat bin.«
    »Ich weiß. Meinem Vater wird als Diplomat manchmal derselbe Vorwurf gemacht. Und nach allem, was du durchstehen musstest, hast du mit Sicherheit das Recht, mir gegenüber kurz angebunden zu sein.«
    Cato war sein bisheriges Verhalten peinlich, und nun, da Julia sich ihm gegenüber so freundlich zeigte, war er umso befangener. Er schluckte nervös, senkte den Kopf und trat einen halben Schritt von ihr zurück. »Dann überlasse ich dich jetzt besser deinen Gedanken, meine Dame. Entschuldige bitte, dass ich dich hier gestört habe.«
    »Aber ich habe doch dich gestört. Du warst zuerst hier«, rief sie ihm in Erinnerung. »Möchtest du nicht den Turm mit mir teilen? Ich verspreche, ich bin still und lenke dich nicht ab.«
    Da war wieder dieser leicht amüsierte Tonfall, und Cato spürte, dass sie ihn verspottete. Er schüttelte den Kopf. »Ich muss mich ausruhen, meine Dame. Ich wünsche dir eine gute Nacht.«
    Doch bevor er sich ganz abwenden konnte, stieß Julia hervor: »Bitte, bleibe doch und unterhalte dich mit mir. Wenn du nicht zu

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