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Cato 11 - Die Garde

Cato 11 - Die Garde

Titel: Cato 11 - Die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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begann er zu rennen. Im Laufen hielt er Ausschau nach dem Mann im gelben Umhang und dessen beiden Leibwächtern. Am Kai war er nicht zu sehen, deshalb lief Cato zum Boarium weiter. Zwar herrschte nicht das übliche Gedränge, dennoch gab es genug Leute, die Cato die Sicht verdeckten. Er kletterte auf das Podest einer Neptunstatue, hielt sich am Schaft des Dreizacks fest und ließ den Blick über den Markt schweifen. Dann machte er die gelbe Tunika an der anderen Seite aus, in der Nähe der Halle der Getreidehändler.
    »He! Du da! Geh da runter !«
    Ein Soldat der städtischen Kohorten näherte sich. Cato kletterte vom Podest und wollte weggehen, doch der Soldat verstellte ihm den Weg.
    »Was sollte das ?«
    »Ich suche einen Freund .«
    »Sieht eher so aus, als wolltest du Ärger machen « , knurrte der Soldat und schlug Cato mit der flachen Hand gegen den Kopf, so fest, dass ihm die Ohren klingelten. Cato taumelte blinzelnd zur Seite.
    »Acer !« , rief jemand. »Das reicht !«
    Ein Optio tauchte auf und funkelte den Soldaten tadelnd an. »Wir sollen für Ruhe und Ordnung sorgen, du Idiot. Und nicht einen neuen Aufstand anzetteln .« Er wandte sich an Cato. »Du da! Mach, dass du weiterkommst !«
    Cato nickte und wandte sich zu den Hallen der Händlergilden an der anderen Seite des Boariums. Die Leute, die den Vorfall beobachtet hatten, blickten ihm argwöhnisch nach, als wäre er gebrandmarkt. Dies war ein Zeichen für die nervöse Anspannung, die noch immer wie eine Wolke über der Stadt hing. Niemand wollte mit einem Mann in Verbindung gebracht werden, der sich mit dem Militär angelegt hatte. Catos Benommenheit verflüchtigte sich rasch, und er wurde langsamer, bis er in zügigem Schritttempo den Markt überquerte. Der gelbe Umhang war aus seinem Blickfeld verschwunden, und er fürchtete schon, der Mann könnte ihm entwischt sein. Der Portikus der Halle der Getreidehändler hatte einen Ziergiebel mit einer Ceres-Statue, die eine Getreidegarbe in Händen hielt. Cato blieb davor stehen und schaute sich um. Der Kahlköpfige war nicht zu sehen, deshalb trat er in die Halle.
    Es dauerte eine Weile, bis sich seine Augen an die schummrige Beleuchtung gewöhnt hatten. In der Mitte standen Tische und Bänke. An den Wänden waren zweistöckige Büros, in denen die Kaufleute ihre Geschäfte tätigten. An der einen Seite stand ein Auktionspodium, davor waren auf einem großen Brett die Getreidechargen zum Verkauf ausgeschrieben. Auf den ersten Blick war zu erkennen, dass die Stimmung heute gedrückt war. In diesem Moment trat der Gesuchte aus der Kolonnade an der Seite der Halle. Er ging zu dem Schreiber, der auf der Stufe neben dem Podium saß, und unterhielt sich mit ihm. Cato zog sich die Kapuze ins Gesicht und sprach einen Kaufmann an. Er zeigte auf den Kahlköpfigen und erkundigte sich nach dessen Name.
    »Der ?« Der Kaufmann kniff die Augen zusammen. »Ach, das ist Aulus Piscus. Weshalb fragst du ?«
    Cato überlegte. »Meinem Onkel gehört eine Bäckerei in der Subura. Ich soll mich erkundigen, ob es Getreide gibt .«
    »Da müsstest du schon ein Riesenglück haben !« , schnaubte der Mann. »Bereits seit Tagen gibt es nichts mehr. Die letzte Lieferung hat dieser Piscus sich unter den Nagel gerissen .«
    »Verstehe .« Cato musterte den Kahlköpfigen. »Dann dreht Piscus wohl ein großes Rad in der Gilde .«
    »Erst seit ein paar Monaten. Zuvor war er ein gewöhnlicher kleiner Händler .«
    »Jetzt scheint er richtig wohlhabend zu sein .«
    »Ja, der hat sich gemacht .«
    »Wie kommt’s ?« , hakte Cato nach.
    »Also, entweder ist er selbst zu Geld gekommen, oder er ist der Mittelsmann eines anderen Reichen. Ist ihm anscheinend nicht schlecht bekommen. Jedenfalls hat er genug Geld, um die beiden Schläger zu bezahlen, die ihm den Rücken freihalten .«
    Cato nickte und wandte sich zum Gehen. »Danke. Ich möchte deine Zeit nicht länger in Anspruch nehmen .«
    »Man sagt, Zeit ist ein knappes Gut, aber im Moment habe ich mehr davon, als mir lieb ist .« Der Kaufmann lächelte schwach. »Solange der Getreidenachschub nicht wieder in Gang kommt, bleibt Leuten wie mir und deinem Onkel nicht viel zu tun, wie ?«
    Cato schüttelte den Kopf und ging weiter. Er durchquerte die Halle und näherte sich Piscus und dem Schreiber, bis er deren Unterhaltung belauschen konnte.
    »Du gibst mir Bescheid, sobald das nächste Getreideschiff in Ostia anlegt, hörst du ?«
    »Jawohl, Herr .« Der Schreiber neigte den Kopf.
    Der

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