Catpower: Das ultimative Körperbuch (German Edition)
bildet eine perfekte Diagonale von der rechten Ferse zur linken Schulter. Zurück, durch den linken Sitzbeinhöcker ein-, die rechte Schulter ausatmen, den Körper in die Diagonale fließen lassen. Wiederholen, sooft es Spaß macht.
Zurück in die Ausgangslage. Nach hinten wiederholen: Rechter Sitzbeinhöcker zu linker Schulter, Körper aus der Ferse nach hinten links fließen lassen. Vom linken Sitzbeinhöcker zur rechten Schulter atmen, den Körper nach hinten in die Diagonale dehnen. Auf jeder Seite mehrmals wiederholen. Haben Sie Freude an diesem freundschaftlichen Arrangement mit der Schwerkraft? Okay, kreisen Sie in der perfekten Aufspannung und mit der aufgespannten Leichtachse 7-mal links herum, 7-mal rechts herum, wie ein Kreisel, Kronenpunkt und Fersen sind mit einer linealgeraden Linie verbunden.
Nur aufgespannt ist aufgespannt: Ganz links stehen Becken und Brustkorb perfekt und gesund übereinander, der Wirbelkern (schwarze Linie) verläuft gerade.
In der Mitte kippen Becken und Brustkorb nach hinten, der Wirbelkern wird verbogen, Hohlkreuz ist die Folge.
Rechts kippen Becken und Brustkorb nach vorne, daraus wird mit den Jahren ein Rundrücken.
Vernetzungsfrosch
Was diese Übung will: Sie sieht nach nichts aus und hat es doch in sich. Der Vernetzungsfrosch funktioniert nur, wenn Sie fast nichts tun, einfach nur durchlässig sind. Dann zeigt er Ihnen auf wunderleichte Weise, wie die autochthonen Muskeln als Kleintaxis arbeiten und die Informationen aus den Handwurzeln direkt zu den Sitzbeinhöckern bringen – und zurück. Außerdem bildet die Position eine Rutschbahn für die Organe und wirkt sofort bei Organsenkungen.
Sie brauchen eine angenehme Unterlage, auf der Sie knien können: Kissen, gefaltete Matte, gefaltete Decke.
Kniestand, die Füße möglichst aufgerichtet, Fersen näher als die Zehen.
Hände falten, Arme über dem Kopf ausstrecken und Hände ausdrehen. Handf lächen zur Decke dehnen, die Schultern weich und weit setzen, den Abstand zwischen Ohren und Schultern möglichst groß machen.
Sitzbeinhöcker nach hinten oben strecken, bis das Gesäß über den Fersen schwebt, Rücken und Arme möglichst aufgespannt Richtung Boden dehnen. Hände lösen und entspannt auf dem Boden aufsetzen. Finger zeigen gerade nach vorne. In der Vorstellung durch die Sitzbeinhöcker einatmen, durch den Kronenpunkt ausatmen und die Wirbel samt Bandscheiben auseinander dehnen.
Die Handwurzeln am Boden leicht vorschieben, zum Körper ziehen, vorschieben, anziehen. Je aufgespannter und entspannter und durchlässiger Sie Ihren Rücken sein lassen, desto klarer spürbar ist die Reaktion in den Sitzbeinhöckern: Beim Schieben dehnen sie sich automatisch leicht nach oben, beim Ziehen nach unten.
Sobald Sie sich mit der kleinen Bewegung und der großen Wirkung angefreundet haben, können Sie mit der einen Handwurzel schieben, mit der anderen ziehen.
Organrutsche bei Senkungsbeschwerden: Beine grätschen, Gesäß in die Luft strecken, es steht nun höher als der Kopf. Handwurzeln bewegen, links ziehen, rechts schieben.
6.
Die Sache mit der Spannung, der Gutspannung, der Aufspannung und der Vitalspannung
D ie Vertikale ist die Ausrichtung für den aufrechten Menschen. Auf die Vertikale verteilt sich unser Gewicht, sie ist unsere »Schwerachse«, unser »Schwerelot«. Jede Schwerpunktverlagerung in der Horizontalen führt zu Ungleichgewicht. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Wenn Sie Ihren Körper so aufspannen, dass alle Knochen Raum und Ausdehnung haben, dass kein Gelenkteil den Nachbarn berührt, bedrängt, beeinträchtigt, so aktiviert diese Aufspannung alle skeletthaltenden Muskeln, bringt sie in die Grundspannung, in den Vitaltonus. Und zwar 100 Prozent der Muskulatur. Vernetzt und gleichmäßig. Die Wirbelsäule bewegt sich frei. Das Becken wird zum Mittelpunkt der Mobilität. Die Füße werden vom Körpergewicht befreit, der Brustkorb kann sich beim Atmen weiten, die Schultern sind frei, der Kopf schwebt. Und die Beine können uns bewegen, die Arme sind frei, die Welt zu umarmen, perfekt konstruierte, von Muskeln grandios verschraubte Hebel.
»Aufrichtung ist doch viel schöner«, sagte kürzlich eine Therapeutin, »du sprichst von Spannung, das verspannt die Leute sogleich.«
Nein, Aufrichtung reicht nicht, es muss Spannung sein, mir gefällt der Ausdruck der Eurhythmiker: Gutspannung muss es sein. Ein Muskel braucht Spannung, um die volle Leistung zu bringen.
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